// Die TV-Serie „Romanzo Criminale“, welche auf dem gleichnamigen Roman von Giancarlo De Cataldo basiert, beleuchtet die wahre Geschichte von einigen jungen Kerlen, die in Rom Ende der 70er eine kriminelle Vereinigung (die so genannte „Magliana“-Bande) aufbauen. Ausgangspunkt des Erfolgs der Gruppe ist die Entführung eines Barons und die Idee eines der Mitglieder, das Lösegeld nicht nur für Drogen und Huren auszugeben, sondern zu re-investieren. Mit der Gemeinschaftskasse sollen immer größere „Projekte“ finanziert werden. Die Gruppe verwaltet sich nach den Regeln der Mafia, verzichtet allerdings auf mystische Aufnahmerituale.
Mit roher Gewalt, jugendlichem Leichtsinn und viel Glück reißt die Gruppe unter der Führung von Libanese, Freddo und Dandi im Rahmen der ersten Staffel erst den Drogenhandel und später die Prostitution und das Glücksspiel der Stadt an sich. Allerdings haben sie einen Gegenspieler, der ihnen schon relativ früh auf den Fersen ist: ein gewisser Inspektor Scialoja.Im Rahmen der zehn Folgen liefern sich die Gruppe und der Inspektor ein gelungenes Katz-und-Maus-Spiel, wobei vor allem die Qualität der Dialoge bemerkenswert ist. Man fühlt sich als Zuschauer darüber hinaus tatsächlich ins Italien der 70er versetzt und es entsteht ein differenziertes Bild der einzelnen Protagonisten, denen im Rahmen der einzelnen Episoden viel Platz zur Entfaltung eingeräumt wird. Zum Ende der ersten Staffel kommt es dann allerdings zu einem tragischen Zwischenfall, der die Gruppe für immer auseinander zu reißen droht. Das Misstrauen ist große und die Abschluss-Folge gehört zu den Besten der italienischen TV-Geschichte. Zudem erhöht das tragische Ende die Vorfreude auf Staffel 2, die sich mit der Aufarbeitung des Vorfalls beschäftigt (welcher das ist, wird hier natürlich noch nicht verraten). Wir können allen Serienfans nur raten, sich die erste Season von „Romanzo Criminale“ zu Gemüte zu führen (auch deshalb, weil weiterhin keine Free-TV-Premiere in Sicht ist). Diese Serie will gesehen werden. Genauso wie der gleichnamige Film aus dem Jahre 2005, der hierzulande allerdings nur in der italienischen Originalfassung zu bekommen ist.
UND WAS NUN?