Es ist kühl geworden in Würzburg. Der Herbst hat uns in diesen Tagen endgültig eingeholt und legt einen kalten Schleier über die Stadt. Trotzdem treiben einen ein paar Dinge immer wieder nach draußen. Müll raus tragen zum Beispiel. Oder Einkaufen. Oder die Arbeit. Oder Schule. Oder bald sogar das Rauchen. Stellt sich für den geneigten Leser nur die Frage, was das denn jetzt mit der neuen Scheibe von Polarkreis 18 zu tun hat?

Nun ja. Mit ihrem Plattencover haben sie sozusagen einen echten Stimmungsmacher auf die Menschheit losgelassen. Das zeigt nämlich, dass es uns in Bezug auf die Temperaturen noch relativ gut geht. Im Gegensatz jedenfalls zu dem Kerl, der da in seiner dicken Winterjacke ins Leere blickt und der Dinge harrt, die da noch kommen mögen.

Ganz nebenbei ist ihre Musik auch noch wie geschaffen für den IPod-Walk durch Sturmgebiete. Da kann es noch so wehen, noch so winden, noch so schütten. Diese Platte wird all das in etwas Wunderschönes verwandeln. Sie kann nämlich zaubern. Genauer gesagt das Piano. Das spielt so schrecklich schwärmerisch drauf los, dass man kurzerhand eine Regenschirmchoreografie aufführen möchte. Dazu trägt einen eine elfenhafte Stimme dorthin, wo uns schon Sigur Ros mit ihren epischen Klängen hinbrachten. Weit weg von hier. Hinauf auf Regenwolken. Dort tanzen wir dann schwelgerisch im Kreis. Lassen uns fallen, nur um anschließend hinaus ins Weltall zu schweben. Schöne Vorstellung, oder? Noch schöner ist dieser Soundtrack dazu. Da müsst ihr nur Play drücken und die Träume kommen von allein. Alternativ könnt ihr natürlich auch ins Jugendkulturhaus Cairo gehen. Da spielen Polarkreis 18 nämlich am 4.10.2007. Und dann kann uns dieser Arschlochherbst mal kreuzweise. Versprochen!

Polarkreis 18
Motor / Edel

// text: alexander nickel-hopfengart