mit Büchern von Alex Ross, Robert Greene, Chris Anderson und Jeff Lindsay.
// Knapp 80 Seiten lang ist das Quellenverzeichnis von „The Rest Is Noise“ – womit auch schon klar sein dürfte, worum es dem Autor Alex Ross in seinem Werk eigentlich geht. Der Schöpfer möchte über die Musik des 20ten Jahrhunderts schreiben und dabei möglichst umfassend vorgehen. Das wiederum ist natürlich nahezu unmöglich, dennoch gelingt es dem langjährigen Musikkritiker des renommierten „New Yorker“ mit seinem Werk einen beeindruckenden Rundumschlag in Sachen „Klängen“ aus dem Ärmel zu schütteln.
In seinem Werk begeben wir uns auf eine musikalische Reise ins Berlin der 20er und lassen uns von der Avantgarde der 60er verzaubern. Ross beleuchtet die Musik immer auch unter zeitgeschichtlichen Aspekten und wirft in diesem Zusammenhang einen geschulten Blick auf die Kultur und die Politik des jeweiligen Jahrzehnts. Seinem kreativen Schreibstil, aber auch seiner subjektiven Herangehensweise ist es zu verdanken, dass man regelrecht versinkt in seinen Zeilen. Ob der Autor nun über Bob Dylan oder Gustav Mahler referiert… am Ende fühlt man sich nicht nur prächtig unterhalten, sondern auch umfassend informiert, so dass man gar nicht glauben möchte, dass dieser Rausch der Emotionen schon nach 700 Seiten wieder vorbei sein soll.
// Nachdem sein gleichnamiges Werk zum Thema „Macht“ bereits vor geraumer Zeit die Sachbuch-Charts stürmte, erscheint nun eine Kompaktausgabe von Robert Greenes Bestseller „Power“, die man sich als persönlichen Wegweiser gerne auf den Nachttisch legen darf. „Die 48 Gesetze der Macht“ werden in dieses Buch schlüssig und kompakt zusammengefasst und als leicht verdauliche Lektüre präsentiert. Egal ob man den darin aufgestellten Thesen eher reserviert gegenüber steht oder sie kritisch hinterfragt, Robert Greenes Ausführungen sind fundiert und erklären sich über weite Strecken von selbst. Natürlich ist man sich schon vorher im Klaren gewesen, was es bei anderen auslöst, wenn man Taten sprechen lässt, anstatt Argumente auszutauschen, aber warum sich dadurch meist auch der entsprechende Erfolg einstellt…?! Das erfahrt ihr in diesem Werk, das mit zahlreichen Verweisen auf Mao Tse-Tung und Napoleon gespickt ist. Wenn du also wissen willst, wie das Spiel mit der Macht funktioniert, schnupper einfach mal rein. Nach diesem Buch wirst du so manche deiner Verhaltensweisen in einem neuen Licht betrachten.
// Dass dem digitalen Zeitalter etwas Revolutionäres anhaftet, kann man derzeit auf allen Kanälen beobachten. Da werden Revolutionen losgetreten oder Doktorarbeiten durchforstet, da wird in Echtzeit connected und geteilt, getwittert und gepostet, aber die wahre Revolution steht uns allen noch bevor. Chris Anderson, der ehemalige Chefredakteur des Trend-Magazins „Wired“ und langjährige Texter für Zeitschriften wie „Science“ oder „The Economist“, macht sich in seinem Werk „Makers“ daran, einen anderen Aspekt der digitalen Gesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken. Er setzt sich in seinem Buch mit dem so genannten „Internet der Dinge“ auseinander und spricht schon von der „nächsten industriellen Revolution“, die uns alle zu Produzenten avancieren lässt. Während seine These auf den ersten Blick noch ziemlich gewagt wirkt, kommt man von Zeile zu Zeile mehr ins Grübeln. Werden wir bald schon alle Dinge selbst produzieren, die wir besitzen möchten: eine schicke Brille, eine nette Armbanduhr, schönes Geschirr, ein heißes Top oder die hübscheste Jeans? Es ist schwer zu beurteilen, ob Anderson Recht behält. Dennoch gelingt es ihm mit einer schlüssigen Argumentationskette dafür zu sorgen, dass man seine Gedanken nicht als verrücktes Hirngespinst abtut. Am Ende des Werks bekommt man sogar große Lust dazu, selbst als Produzent tätig zu werden. Die passenden 3D-Drucker sollen ja nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Wer jetzt schon wissen möchte, wie die Welt von Morgen (eventuell) aussieht, der kommt an diesem Werk nicht vorbei.
// Nachdem wir zuletzt schon auf den aktuellen Roman „Dexter“ aus der Feder von Jeff Lindsay hingewiesen haben, möchten wir euch heute noch zwei weitere Bücher des renommierten Krimi-Autoren ans Herz legen. „Die schöne Kunst des Mordens“ und „Des Todes dunkler Bruder“ drehen sich ebenfalls um das Leben des Serienkillers Dexter, der im TV schon seit mehreren Jahren für Furore sorgt. Die Buchreihe (auf der übrigens auch die Fernsehversion basiert) geht in diesem Zusammenhang noch eine gehörige Portion tiefsinniger vor, weil das Innenleben des Protagonisten in literarischer Form besonders gut hervorgehoben werden kann. So bekommt es Dexter in „Des Todes dunkler Bruder“ auf einmal mit einem Gleichgesinnten zu tun, der sich ebenfalls daran macht, als eine Art „Rächer“ zu fungieren. Dass Dexter das nicht auf sich beruhen lassen kann, ist natürlich Ehrensache, wirft unseren Protagonisten aber dennoch aus der Bahn. Wer sich am Ende dieses fiesen Duells durchsetzt? Am besten du findest es selbst heraus. Und widmest dich im Anschluss gleich der Lektüre von „Die schöne Kunst des Mordens“ – der Band ist ein gefundenes Fressen für alle „Sieben“-Fans. Ein Mörder versucht nämlich aus seinen Opfern eine Art Gesamtkunstwerk zu kreieren. Das findet Dexter natürlich alles andere als okay und knöpft sich das mordende Monster vor. Ihr seht schon. Auch in Buchform geht’s in Sachen „Dexter“ heiß her und auch wenn die Geschichten ein wenig von denen im TV abweichen, als langjähriger Fan fühlt man sich trotzdem spannend unterhalten und kann es kaum erwarten, dass die restlichen Bände auch noch ihren Weg in die hiesigen Bücher-Regale finden. Wir wünschen euch deshalb jetzt schon spannende Unterhaltung und sagen tschüss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?