mit Californication, Death In Paradise, Aspe, Homicide und Sleeper Cell.
// Nachdem die vierte Season in gewisser Weise die Thematik der ersten Staffel unter veränderten Vorzeichen aufgegriffen hat, konnte man schon fast auf die Idee kommen, den Machern von „Californication“ würde mit zunehmender Lauflänge so langsam nichts mehr einfallen. Mit dem Erscheinen der fünften Season allerdings verflüchtigen sich alle Zweifel auf der Stelle. Hank möchte nämlich seine Familie zurückgewinnen und setzt alles daran, dass das auch gelingt. Blöderweise aber hat sich seine Ex-Frau Karen bereits einen Neuen angelacht und auch seine kleine Tochter Becca macht erste Erfahrungen mit dem männlichen Geschlecht.
Da trifft es sich gut, dass Hank auch hierfür die passenden Lösungen im Gepäck hat. Nachdem er erfährt, dass Karens Liebster ein Alkoholproblem hat, entschließt er sich kurzerhand mit ihm zusammen auf Sauftour zu gehen. Ob ihm das am Ende dabei hilft, seine Familie zurückzugewinnen? Warten wir es ab. Nur so viel: Auch die fünfte Staffel von „Californication“ strotzt mal wieder vor schrägen Charakteren und heruntergelassenen Hosen. Wem es bisher gefallen hat, Hank beim Scheitern zuzusehen, der wird auch weiterhin Spaß seinen Spaß mit der Reihe haben.
// Eine gelungene britische TV-Reihe, die bereits auf ZDFneo zu sehen gewesen ist, erscheint in diesen Tagen auf DVD. Die erste Staffel von „Death In Paradise“ setzt sich dabei sehr differenziert mit dem Lebensgefühl an karibischen Stränden auseinander. Dass dabei nicht immer alles gewaltfrei abläuft, erklärt sich von selbst und so mausert sich so mancher Urlaub für die Betroffenen zum persönlichen Desaster. Die Macher schicken uns in diesem Zusammenhang nach Saint-Marie – genauso wie ihren Protagonisten Detective Inspector Richard Poole. Der wird vom verregneten London in die Hitzehölle versetzt und muss sich erst mal akklimatisieren. In Sachen Verbrechensbekämpfung aber hat er seinen neuen Partnern einiges voraus. So sieht er sich gleich zu Beginn mit dem Mord an einem Kollegen konfrontiert, nur die Mordwaffe ist verschwunden. Darüber hinaus muss er sich auch noch mit der Höllenhitze und riesigen Moskitos herumschlagen. Ob er sich trotzdem mit dem selbst ernannten „Paradies“ arrangiert? Am besten du findest es selbst heraus. „Death In Paradise“ ist ein gefundenes Fressen für all jene, die auf Nervenkitzel und Strandatmosphäre gleichermaßen abfahren.
// Die TV-Serie „Aspe“ basiert auf den Romanen des belgischen Besteller-Autors Pieter Aspe und dürfte für viel Spannung im heimischen Wohnzimmersessel sorgen. Denn Aspe ist nicht nur ein begnadeter Schriftsteller, er versteht es auch hervorragend den Leser mit seinen Geschichten an der Nase herumzuführen. In dem nun erschienen Box-Set „Mord in Brügge“ dreht sich alles um die einzelnen Bewohner der gleichnamigen Stadt. Die Macher eröffnen uns dadurch einen differenzierten Blick auf das Leben der einzelnen Protagonisten. Im Zentrum steht ein bulliger Polizist namens Pieter van In, der seinen 50sten Geburtstag erst vor kurzem hinter sich gebracht hat und sich nur zu gerne in die schwierigen Fälle verbeißt. In diesem Zusammenhang schleppt er allerdings auch ein Alkohol-Problem mit sich herum, was dazu führt, dass nicht immer alles nach den gängigen Regeln abläuft. Zusammen mit seinem Partner Guido und der jungen Staatsanwältin Hannelore Martens (mit der Pieter schon nach kurzer Zeit eine Affäre beginnt) versucht er dennoch, die einzelnen Fälle zu einem erfolgreichen Ende zu führen und sieht sich im Rahmen der drei Teile nicht nur mit korrupten Börsenmaklern, Mafiabossen und Mördern konfrontiert, sondern auch mit den Abgründen seiner eigenen Existenz, die immer mehr in den Vordergrund treten. Während die Situation um die Beteiligten herum zusehends eskaliert, fällt es den Protagonisten sehr schwer, die einzelnen Fälle im Auge zu behalten. Ob sie die Ermittlungen trotzdem zu einem erfolgreichen Ende führen können? Am besten du findest es selbst heraus. „Aspe“ ist nicht nur ein inhaltliches, sondern auch ein audiovisuelles Spektakel, das sich über die volle Distanz von drei Episoden von der Krimi-Stangenware im deutschen Fernsehen abhebt.
// Noch bevor „HBO“ mit seinen wegweisenden Produktionen „Oz“ und „The Wire“ das kriminalistische Genre revolutionierte, machten sich die Schöpfer der beiden Serien daran, in der TV-Produktion „Homicide“ die Möglichkeiten des im Fernsehen Machbaren auszureizen. Die Reihe selbst spielt wie auch „The Wire“ in den Straßen Baltimores und wirft einen Blick hinter die Kulissen des Polizisten-Daseins. Während es bei vielen Serien aus den 90ern immer darum ging, im Rahmen von 45 Minuten einen Fall zu einem gelungenen Ende zu führen, wird den einzelnen Figuren in „Homicide“ mehr Raum zur Entfaltung eingeräumt. So richtet die Serie ihren Fokus nicht nur auf die zahlreichen Verbrechen, sondern auch auf das Privatleben der Cops und thematisiert damit einhergehend auch die Schwächen und Ängste der einzelnen Protagonisten. Im Rahmen der dritten Staffel bekommen es die Detectives nun mit einem Serienkiller zu tun, der schon mehrere Menschen auf dem Gewissen hat. Alle acht Stunden soll es fortan zu weiteren Toten kommen. Für die Beamten wird die Suche nach dem Mörder zu einem Wettlauf gegen die Zeit und just in dem Moment, in dem schon alle dachten, dass das Schlimmste überstanden ist, kommt es zu weiteren Mordfällen. Wer auf Qualitätsserien steht, kommt an dieser Reihe nicht vorbei – wobei wir bei der Gelegenheit noch anmerken möchten, dass die dritte Staffel (der deutschen Veröffentlichung) dem ersten Teil der vierten Original-Season entspricht. Da die Reihe insgesamt aus sieben Staffeln besteht, dürfen wir uns außerdem jetzt schon auf Weiteres freuen und hoffen, dass es nicht allzu lange dauert, bis auch die restlichen Folgen hierzulande auf DVD veröffentlicht werden.
// Zu guter Letzt noch ein Hinweis auf eine amerikanische TV-Reihe, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, aber trotzdem noch einmal thematisiert werden soll. „Sleeper Cell“ stammt aus dem Jahre 2005 und setzt sich in zwei Staffeln mit den Operationen eines Undercover-Agenten namens Darwyn al-Hakim auseinander. Der FBI-Agent und Moslem wird in ein Bundesgefängnis eingeschleust, um sich einer dort vermuteten Schläfer-Zelle anzuschließen. Dadurch soll ein groß angelegter Angriff mit biologischen Waffen vereitelt werden. Dabei verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen Gut und Böse, sondern auch das Leben des Protagonisten gerät in Gefahr. Als sich schließlich herausstellt, dass die Verantwortlichen noch mit weiteren Gruppen zusammenarbeiten, wird das ganze Unterfangen zu einem riskanten Wettlauf gegen die Zeit. Der Zuschauer wird gefesselt von der rasanten Inszenierung – ähnlich wie bei „24“ werden hier allerdings auch eine ganze Menge Klischees bedient, was den Unterhaltungswert gegen Ende doch ein wenig mindert. Man hätte sich bei einigen Figuren durchaus gewünscht, dass deren Beweggründe etwas vielschichtiger herausgearbeitet werden. So entsteht das Bild einer Welt, die schwarz-weiß ist und die einfachste Antwort scheint immer auch die einzig zulässige zu sein. Unabhängig davon aber ist „Sleeper Cell“ solide inszeniert und mit einigen Extras, wie einem Dokumentar-Featurette versehen. Am besten also ihr bildet euch selbst eine Meinung. Und wir sagen in der Zwischenzeit erst einmal auf Wiedersehen bis zum nächsten Szenewechsel.
UND WAS NUN?