mit Büchern von Roger Hobbs, Ry Cooder, Max Brooks, Sebastián Marincolo und Jamie Purviance.
// Nur wenige Debüt-Romane haben in diesem Jahr so viel Aufsehen erregt, wie das aktuelle Werk von Roger Hobbs aus Portland, Oregon. In seinem Werk namens „Ghostman“ widmet sich der 24jährige einem Mann namens Jack Delton, der sich daran macht, die Spuren diverser Missetaten zu verwischen. Er ist der Beste in seinem Job, dann aber holt ihn seine Vergangenheit wieder ein. Marcus Fairlan, ein alter Kollege, meldet sich bei ihm und fordert ihn einem Gefallen ab, den Jack nicht ablehnen kann. Es geht darum einen flüchtigen Bankräuber zu finden, der sich mit der Beute von Marcus (der ebenfalls an dem Raub beteiligt gewesen ist) aus dem Staub gemacht hat.
Warum aber gibt es diverse Einschusslöcher am Tatort, die nach der Schilderung von Marcus nicht zu erklären sind? Tappt der Protagonist eventuell in eine Falle? Wird er selbst von Jemandem verfolgt? Wird es ihm dennoch gelingen, den Geldkoffer innerhalb der vorgegebenen 48 Stunden zu beschaffen? „Ghostman“ entwickelt sich zu einem rasanten Katz und Maus-Spiel, dass man am liebsten in einem Stück durchschmökern möchte. Wenn du also auf action-reiche Krimi-Kost steht, schnupper mal rein. Es lohnt sich.
// Ry Cooder ist einer der renommiertesten Musiker auf unserem Planeten. Er war bereits mit den Rolling Stones und Captain Beefheart im Studio und trug ein gehöriges Maß dazu mit, dass der „Buena Vista Social Club“ heute jedem Musikfan ein Begriff ist. Daneben hat er zahlreiche Soundtracks zu renommierten Filmen komponiert und legt nun auch noch ein Werk in literarischer Form vor. „In den Straßen von Los Angeles“ versammelt eine Reihe von spannenden Geschichten, die sich mit mexikanischen Volksmusikern, Schneidern und DJs auseinander setzt. Er hat in diesem Zusammenhang vor allem ein Auge auf diejenigen geworfen, die nicht im Rampenlicht stehen. Er richtet den Blick auf den Alltag und die Menschen, welche selbigen prägen. In seinen Storys gibt es keine Hollywood-Romantik oder Happy Ends. Es sind einfach Geschichten aus dem Leben, die auch deshalb so wahrhaftig wirken, weil der Autor es schafft, die Gegebenheiten vor Ort so treffend zu umschreiben. Wenn du also Eintauchen möchtest in eine Welt, die nicht auf der Mattscheibe zu sehen ist, lies dieses Buch. Es wird dir im wahrsten Sinne des Wortes die Augen öffnen.
// Gerade erst war der Streifen „World War Z“ in der gleichnamigen Hollywood-Variante mit Brad Pitt in den hiesigen Filmpalästen zu sehen. Da wollen wir die Gelegenheit natürlich nutzen, euch mal auf die literarische Vorlage des Blockbusters aufmerksam zu machen, die von niemand Geringerem als dem altehrwürdigen Max Brooks ins Leben gerufen wurde. Wer sich jetzt fragt, wer das denn bitte schön ist? Naja, der Sohn von Mel Brooks eben. Und seines Zeichens ausgewiesener Fachmann für alles Untote. In seinem Buch (zu Deutsch: „Operation Zombie“) widmet er sich der Zeit nach einem Weltkrieg zwischen Zombies und Menschen. Das spannende daran ist, dass er in seinem Werk vor allem fiktive Zeitzeugen zu Wort kommen lässt und dadurch dem Leser das Gefühl vermittelt, selbst Teil der Endzeitszenerie zu sein. So wühlt man sich durch zahlreiche Berichte, Tonbandausschnitte und Experten-Interviews und am Ende stellt sich nach und nach ein differenziertes Bild der gegenwärtigen Gesamtsituation ein. „World War Z“ präsentiert uns in diesem Zusammenhang (ganz im Gegensatz zum Film) keinen wirklichen Protagonisten, sondern lässt unterschiedliche Ansichten nebeneinander gelten. Das ist nicht nur ein interessanter literarischer Ansatz, es macht auch verdammt viel Spaß, sich durch die unterschiedlichen Abschnitte zu wühlen. Im Anschluss sollte man dann gleich noch zum so genannten „Zombie Survival Guide“ greifen, der alles Wichtige zum Thema „Überleben unter Untoten“ in sich vereint. Max Brooks ist mit seinem kleinen „Fachbuch“ ein wirklich verrückter Guide zum Thema Zombie-Abwehr gelungen. Dass sich das Werk in diesem Zusammenhang vollkommen ernst nimmt, führt dazu, dass man sich immer wieder dabei ertappt, wie man selbst die unterschiedlichsten Endzeit-Szenerien im Kopf durchspielt und sich für die beste Verteidigungsstrategie entscheidet. Wenn du also wissen möchtest, wie du am besten aus der Stadt herauskommst und welche Waffen du sicherheitshalber im Gepäck haben solltest, schnupper mal rein. Es lohnt sich nämlich außerordentlich, als langjähriger Fan von Comic-Strips wie „The Walking Dead“ oder TV-Streifen der Marke „Dawn Of The Dead“, in die krude Welt von Max Brooks einzutauchen.
// Über „das positive Potenzial von Marihuana“ referiert Sebastián Marincolo in seinem aktuellen Werk „High“, das mit einem interessanten Vorwort von Lester Grinspoon versehen ist. Das Werk, welches in diesen Tagen beim „Tropen Verlag“ erscheint, nähert sich der Materie sowohl in geschichtlicher, wie auch wissenschaftlicher Hinsicht. So kommt der Autor nicht nur auf so illustre Gesellen wie Jack London und Charles Baudelaire zu sprechen, sondern nimmt sich auch der Musik von Louis Armstrong und Bob Dylan an, die ebenfalls regelmäßig high gewesen sein sollen. Das Buch wirft in diesem Zusammenhang die Frage auf: welche Auswirkungen hat Marihuana auf unsere Kreativität und führt es unter Umständen sogar dazu, dass wir uns einfühlsamer gegenüber unseren Mitmenschen verhalten. Der Philosoph und Fotograf Marincolo setzt in diesem Zusammenhang nicht nur in literarischer Hinsicht Maßstäbe, sondern punktet auch mit seinen Fotografien, die einem immer wieder den Atem stocken lassen. „High“ könnte in diesem Zusammenhang durchaus eine gesellschaftliche Debatte über den Genuss von Marihuana anstoßen. Ob es am Ende wirklich dazu kommt? Warten wir es ab.
// All jene, die sich zuletzt schon über die „Grillbibel“ aus dem Hause „Weber“ hergemacht haben, bekommen nun Nachschub in Form einer vegetarischen Variante des Werks. In „Weber´s Veggie“ nimmt sich Jamie Purviance auf knapp 150 Seiten den vegetarischen Grillköstlichkeiten der Saison an und verzaubert seine Leser mit Mais-Polenta und Paella. Kaum zu glauben eigentlich, welch zauberhafte, fleischlose Gerichte man so aufs Tablett hieven kann, wenn man sich an die Rezepte in diesem „Schinken“ hält. Vom gegrillten Käse-Birnen-Sandwich bis zum Kartoffel-Lauch-Fladen ist hier wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und man muss sich fast schon ein bisschen sputen, um all die neuen Lieblingsgerichte noch in dieser Grillsaison auf den Rost zu schmeißen. Neben den Rezepten gibt’s außerdem eine knappe Einführung zu den Grundlagen des Grillens und am Ende noch zahlreiche Tipps für Saucen, Marinaden und Beilagen. Na, wenn das mal kein gefundenes Fressen für jeden Grill-Junkie ist. Wir jedenfalls stopfen uns jetzt erst einmal gegenseitig die Mäuler und sagen tschüss – bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?