mit The Paradise, CopStories, Lip Service, Krimi-Klassikern von Philip Mackie, Manfred Bieler und Francis Durbridge, Rückkehr ins Haus am Eaton Place und Trailer Park Boys.
// Die britische TV-Reihe „The Paradise“ widmet sich dem England des viktorianischen Zeitalters und punktet nicht nur mit einer üppigen Ausstattung, sondern auch mit tiefgründigen Charakteren. Das mag unter anderem daran liegen, dass es sich bei der Serie um eine Adaption des Romans „Das Paradies der Damen“ aus der Feder von Émile Zola handelt. Im Rahmen der Geschichte nimmt eine junge Frau namens Denise Lovett eine Arbeit im Textilwarenladen ihres Onkels auf. Parallel dazu allerdings öffnet auch ein großes Kaufhaus namens „The Paradise“ seine Pforten und sorgt dafür, dass die Kundschaft ausbleibt.
Denise muss also umsatteln und heuert selbst im „Paradise“ an. Dort sieht sie sich nicht nur mit einer strengen Vorgesetzten namens Miss Audrey konfrontiert, sondern auch einem einsamen Witwer namens John Moray. Das wiederum führt zu einer gehörigen Portion an Missgunst zwischen ihr und einer weiteren Angestellten und so spitzt sich die Situation immer weiter zu. Wie das Ganze wohl am Ende ausgeht? Am besten du schnupperst selbst mal rein. Die acht Episoden sind opulent und spannend in Szene gesetzt und als kleinen Bonus gibt es auch noch ein „Behind The Scenes“-Special oben drauf.
// Ist schon bemerkenswert, dass es hierzulande einfach nicht so recht gelingen will, anspruchsvolle Serien der Marke „Im Angesicht des Verbrechens“ im Massengeschmack zu verankern. In Österreich hingegen funktioniert es seit geraumer Zeit immer wieder, die Menschen mit anspruchsvolleren Stoffen vor die Mattscheibe zu locken. So möchten wir die Gelegenheit nutzen und euch nach dem umwerfenden „Braunschlag“ auf eine weitere Produktion unseres Nachbarstaates hinweisen, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. „CopStories“ ist zwar im Grunde genommen ein Remake der niederländischen Reihe „Van Speijk“, da diese hier aber weitestgehend unbekannt ist, macht es vor allem für Neueinsteiger sehr viel Spaß, sich an die zehn Episoden heranzupirschen. Das Bemerkenswerte an der Reihe ist in diesem Zusammenhang nicht etwa, dass sie so spannend in Szene gesetzt worden ist. Vielmehr vermitteln die einzelnen Folgen ein sehr treffendes Bild des Polizeialltags und schrecken auch nicht davor zurück, den Alltag der einzelnen Protagonisten genauer unter die Lupe zu nehmen. So zeichnet „CopStories“ ein differenziertes Bild der einzelnen Charaktere und entwickelt schon nach wenigen Episoden absolutes Suchtpotenzial. Wenn du also mal Lust auf eine realistische Variante der Krimi-Stangenware hierzulande hast, schnupper unbedingt mal rein. „CopStories“ ist auf jeden Fall einen Blick wert – vor allem für all jene, die das niederländische Original noch nicht kennen.
// Die Reihe „Lip Service“ dreht sich derweil um die komplizierte Verbindung zwischen drei Frauen und ein dunkles Familiengeheimnis. Während Frankie eines Tages von New York ins schottische Glasgow zurückreist, trifft sie auf die Geister ihrer Vergangenheit. In ihrer Heimatstadt hat sie nämlich für jede Menge Unruhe gesorgt, bevor sie in Richtung Amerika loszog. Nun sieht sie sich nicht nur mit ihrer Ex-Freundin Car konfrontiert, sondern auch mit deren Liebhaberin Sam – ihres Zeichens Kriminalbeamtin. Als wäre das noch nicht genug sind da auch noch Tess und Frauenheld Jay, die ebenfalls die eine oder andere Affäre am Laufen haben. Inzwischen dürfte wohl auch deutlich geworden sein, dass es sich bei „Lip Service“ vor allem um Beziehungskisten und andere Katastrophen dreht. Bemerkenswert daran ist vor allem, dass hier mal nicht das Leben der Heterosexuellen unter die Lupe genommen wird, sondern sich die Reihe vorwiegend auf Beziehungen zwischen Frau und Frau bezieht. So lohnt sich ein Blick in die ersten beiden, äußerst humorvollen Staffeln, die inzwischen bei „Pro-Fun Media“ erschienen sind. Alle, die die Serie bereits kennen werden außerdem mit einigen Extras, wie Hintergrundberichten, Interviews und „Heather´s Glasgow Tour“ versöhnt. Außerdem stört keine nervige Synchronisationsfassung das stimmige Gesamtbild, stattdessen kann man sich das englische Original mit deutschen Untertiteln zu Gemüte führen.
// In restaurierter Form bekommen wir in diesen Tagen einige gelungene Krimi-Klassiker um die Ohren gehauen. Regisseur Francis Durbdrige zum Beispiel nimmt sich in seinen beiden Streifen „Piccadilly null Uhr zwölf“ und „Mord am Pool“ zweier spannender Kriminalfälle an, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. In ersterem dreht sich alles um einen unschuldig Verurteilten namens Mike Hilton, der mit den wahren Verantwortlichen abrechnen möchte. Zusammen mit dem Polizisten, der ihn damals eingelocht hat, begibt er sich auf große Suche nach einem Barbesitzer und einem korrupten Anwalt. Ob am Ende die Gerechtigkeit siegt? Diese Frage stellt sich auch in „Mord am Pool“. Der Film dreht sich um das Ehepaar Jack und Sarah Redford, deren Beziehung zueinander zerrüttet ist. Wer hier allerdings welches Spiel spielt und was das Ganze mit einem eingestürzten Apartmenthaus zu tun hat, das zahllose Menschenleben fordert. Am besten du schnupperst selbst mal rein. Genauso wie in das Kriminalstück „Die volle Wahrheit“ aus der Feder von Philip Mackie. Darin dreht sich alles um den Tod der Schauspielerin Marion Grey, die mit einem Brieföffner ermordet wurde. „Auf Befehl erschossen“ wiederum setzt sich mit den Gebrüdern Sass auseinander, die Ende der 20er Jahre als Berlins größte Ganoven galten. Nach ihrer Entlassung im Jahre 1938 aus einem dänischen Gefängnis werden die beiden nach Deutschland abgeschoben. Doch dort wartet eine noch weitaus größere Gefahr auf sie. Ob sie am Ende heil aus der ganzen Geschichte heraus kommen? Es lohnt sich das herauszufinden und sich ein paar schöne Stunden mit diesen illustren Krimi-Klassikern zu machen.
// Inzwischen wurde auch die zweite Staffel der britischen Erfolgsserie „Rückkehr ins Haus am Eaton Place“ (alias „Upstairs Downstairs“) in hiesigen Gefilden auf DVD veröffentlicht. Die Reihe beruht auf dem gleichnamigen Klassiker aus den 70er Jahren, der auch heute noch zahlreiche Fans zu begeisterten Reaktionen verleitet. Die Serie selbst spielt im Jahre 1938 und im Gegensatz zur ersten Staffel stehen (ähnlich wie bei der Reihe „Downton Abbey“) zahlreiche Veränderungen auf dem Programm. Nachdem Lady Hollan verstorben ist und Lady Agnes ihr zweites Kind bekommen hat, nistet sich auch noch Blanche, die Halbschwester von Lady Holland im Haus der Familie ein. Außerdem spitzt sich auch die politische Lage weiter zu, nachdem Hitler an der tschechoslowakischen Grenze Stellung bezieht. Ein Krieg scheint bevor zu stehen und sorgt auch im „Haus am Eaton Place“ für eine gehörige Portion an Unruhe. Darüber hinaus kommt es nicht nur zu einem tragischen Abgasunfall mit einem Affen und es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen über Mrs. Thackerays Kochkünste. Wenn du also auf nostalgisch angehauchte, britische TV-Reihen stellst, solltest du unbedingt mal einen Blick ins „Haus am Eaton Place“ riskieren.
// Aus dem Hause „tellyvisions“ flattern uns in diesen Tagen die ersten beiden Staffeln der kanadischen Kult-Serie „Trailer Park Boys“ ins Haus. Darin dreht sich alles um zwei ehemalige Knastbrüder und Freunde namens Ricky und Julian, die nach ihrem Aufenthalt hinter Gittern versuchen, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Zusammen mit ihrem Kumpel Bubbles siedeln sie sich in einer Wohnwagensiedlung an und sorgen dort für jede Menge Aufregung und Ärger. So soll nicht nur eine waschechte Marihuana-Plantage angelegt werden, sondern auch der eine oder andere Bibelverkäufer bekommt sein Fett weg. Im Mittelpunkt aber steht immer das irre Treiben der Protagonisten, die allen Fans der „New Kids“ oder der „Flodders“ ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürften. Darüber hinaus finden sich auf der zweiten Staffel die beiden bisher noch unausgestrahlten Folgen „Trau´ keinem, der kein Hemd trägt“ und „Mach mir den hengst, Sam“. Es lohnt sich also auch für alle, die die Reihe bereits kennen, einmal reinzuschauen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Szenewechsel.
UND WAS NUN?