mit den Bänden Die Zeitfalte, Dr. Grordbort´s glorreicher Wegweiser zum Triumph, Hack/Slash, Halloween, der Peanuts-Werkausgabe und Der Kartograph.
// Völlig zu Recht mit dem „Eisner Award 2013“ ausgezeichnet wurde die Geschichte „Die Zeitfalte“, die in diesen Tagen beim „Atrium-Verlag“ erscheint. Das Werk dreht sich um ein 14jähriges Mädchen namens Meg, das eines Tages ein Klopfen an ihrer Tür vernimmt. Herein kommt eine seltsame Besucherin, die sie auf eine Reise durch Raum und Zeit mitnimmt. Nach dem Romanbestseller, der über zehn Millionen Mal über den Ladentisch gereicht wurde, wagt sich der Zeichner Hope Larson an das zauberhafte Märchen heran und taucht die Figuren in ein schimmerndes Blau. Madeleine L`engles Geschichte wohnt auch in ihrer grafischen Form ein zauberhafter Charme inne, der einen als Leser sofort in einen Sog der Emotionen reißt.
So begeben sich die Protagonisten auf die spannende Suche nach ihrem Vater, dem Astrophysiker Dr. Jack Murry, der plötzlich spurlos verschwunden ist, nachdem er einen großen Auftrag bekommen hat. Auf ihrer Reise bekommen sie nicht nur Unterstützung von drei Helferinnen, sondern auch von ihrem Freund Calvin. Bei ihren Nachforschungen stellt sich dann heraus, dass der Verschwundene auf einen fremden Planeten teleportiert wurde und dort von einer bösen Macht festgehalten wird. Ob es ihnen am Ende gelingt den lieben Herrn Papa zu befreien? Es lohnt sich auch für erwachsene Leser mal reinzuschnuppern, weil „Die Zeitfalte“ mit zahlreichen philosophischen Anspielungen gespickt ist und einen bis zum Ende mit einer tiefgründigen Geschichte zu fesseln vermag.
// Wer auf Steampunk steht, der kommt an dem verrückten Meisterstück namens „Dr. Grordbort´s glorreicher Wegweiser zum Triumph“ nicht vorbei. Das Album von Greg Broadmore erscheint in diesen Tagen in einer hochwertigen Fassung beim „Cross Cult“-Verlag und bietet verrückte Abenteuer-Geschichten, die nur so vor Comedy- und Science Fiction-Elementen strotzen. Die gesammelten Werke beinhalten eine bunte Melange aus Waffenpräsentationen, Steckbriefen und Abenteuerepisoden, die allesamt mit einem Augenzwinkern versehen sind. Ist einfach nur herrlich verrückt, dieses Werk, das sich intensiv mit so verrückten Gestalten wie „Venusianischen Wilden“ oder dem „Flachschnabel-Grogan“ auseinander setzt. Man muss ja schließlich wissen, worauf man sich einlässt, bevor man sich in dieses „heldenhafte“ Abenteuer stürzt. Wenn also nicht gerade dazu aufgerufen wird, am Umschlag des Buches zu lecken, kommt man auch als kulinarisch anspruchsvoller Geselle auf seine Kosten und wird mit einem Sammelband belohnt, der nur so strotzt vor kreativen Passagen. Sie sollten also eintauchen in das breite Universum von Dr. Grordbort, dem Erfinder der Strahlenkanone und des Himbeerlikörs. Das Universum soll schließlich einen Eindruck von ihrer gottgegebenen Höflichkeit bekommen (im Zweifelsfall auch unter dem Einsatz von Laserkanonen). Und wenn sie dieses Review schon verrückt finden, dann glauben sie mir: dieses Werk wird alle ihre Vorstellungen noch bei Weitem übertreffen. Also kommen sie schon. Riskieren sie einen Blick.
// Für all jene, die schon länger darüber nachdenken, sich mal an die illustre Horror-Persiflage „Hack/Slash“ aus dem „Cross Cult“-Verlag heranzuwagen, bietet sich nun eine exzellente Gelegenheit. Der eben erschienen neunte Band dreht sich nämlich um die erste Begegnung von Protagonistin Cassie Hack mit der bösen Slasher-Gemeinde. Gleich zu Beginn bekommt sie es in diesem Zusammenhang mit niemand Geringerem als ihrer eigenen Mutter zu tun. Für eine große Portion Spannung ist also gesorgt. Außerdem bekommt man einen tieferen Einblick in die Psyche der Hauptfigur, deren Innenleben schon in den vergangenen Bänden immer intensiver herausgearbeitet wurde. „Wie alles begann“ setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort und konfrontiert Cassie mit einem echten Dilemma. Will sie zukünftig als Kämpferin für das Gute aktiv sein oder doch lieber ein ganz normales Teenagerleben führen? Wenn du jetzt neugierig geworden bist, schnupper mal rein in dieses Werk von Texter Tim Seeley und Zeichner Daniel Leister. Es lohnt sich „Hack/Slash“ für sich zu entdecken, weil die Reihe nicht nur mit spannenden Geschichten, sondern auch mit jeder Menge Seitenhieben auf zeitgenössische Horror-Movies gesegnet ist. Außerdem bekomm man eine „One Shot Story“ über Cassies Partner Vlad präsentiert, die dessen Hintergrundgeschichte erzählt, genauso wie ein paar amüsante Kurzgeschichten aus der Sammlung „Trailers 2“.
// Passend zu Halloween beschert uns der „Diogenes“-Verlag eine bunte Sammlung von zauberhaften Motiven aus der Feder von Großmeister Edward Gorey, die einen auf magische Art und Weise in ihren Bann ziehen. Abgründe tun sich auf in diesen Zeichnungen, wobei immer wieder ein Prise Humor mitschwingt. Wem das alles noch nicht reicht, der bekommt mit „Geister“ gleich noch eine weiter Veröffentlichung für umme oben drauf. Man muss das Werk einfach nur umdrehen und schon sieht man sich mit zahlreichen Figuren aus der Schattenwelt konfrontiert, die einen noch Tage später den Schlaf rauben. Wenn du also schon immer mal wissen wolltest, wozu ein eiskalter (Killer-)Schneemann in der Lage ist oder dich gefragt hast, warum manchmal auch feste Mauern nicht vor kaltem Grauen schützen. Dann schnapp dir dieses Werk. Es lohnt sich.
// Kaum zu glauben aber wahr. Die „Peanuts“-Werkausgabe geht bereits in die 15. Runde und trotzdem wird die Geschichte nicht langweilig. Bei den „Peanuts“ ist es ähnlich wie bei „Calvin & Hobbes“. Hat man sich erst einmal in die verrückten Episoden verguckt, kommt man so schnell nicht mehr von diesen Geschichten los. So haben die zahllosen Fans auch diesmal wieder die Möglichkeit, hemmungslos ins Schmunzeln zu geraten, wenn Snoopy und seine Kumpels auf der Bildfläche erscheinen. Der 25te Band aus der Feder von Charles M. Schulz widmet sich diesmal den Jahrgängen 1979-1980 und versammelt zahllose Tages- und Sonntagsstrips des bunten Haufens um Charlie Brown. Darüber hinaus geht’s diesmal auch bei Peppermint Patty hoch her. Die turtelt nämlich mit niemand Geringerem als Pig Pen herum. Snoopy wiederum versucht sich als Leiter einer Fluggesellschaft und Charlie Brown landet im Krankenhaus. Wie es soweit kommen konnte? Am besten du findest es selbst heraus. Hinter dem neon-orangen Umschlag versteckt sich ein kunterbunter Schatz verrückter Geschichten aus dem „Peanuts“-Universum und als kleinen Bonus gibt’s auch noch eine Einführung von Oliver Rohrbeck oben drauf.
// Fans anspruchsvoller Manga-Literatur werden schon seit vielen Jahren von Altmeister Jiro Taniguchi mit hervorragenden Veröffentlichungen versorgt. Nun erscheint ein weiteres Werk des renommierten Künstlers aus Japan, der mit seinem Band „Vertraute Fremde“ auf dem ganzen Erdball zahllose Erfolge für sich verbuchen konnte. In „Der Kartograph“ dreht sich alles um das Leben in Japan zu Beginn des 19ten Jahrhunderts. Der Künstler nimmt sich in diesem Zusammenhang des Kartographen Ino Tadataka an und skizziert dadurch auch den damaligen Zeitgeist. Wie schon in seinen vorherigen Graphic Novels richtet Jiro Taniguchi den Blick auf den Alltag der Menschen. Er erzählt von einer Gesellschaft, die sich im Aufbruch befindet. Ihm gelingt es mit schlichten Zeichnungen und ohne Effekthascherei eine spannende Episode aus dem alltäglichen Leben der Menschen nachzuempfinden und so kann man jeden Fan von zeitgenössischer Manga-Literatur abseits der gängigen Genre-Klischees nur raten, sich dieses Werk hier genüsslich zu Gemüte zu führen. Wir wünschen euch also jetzt schon einmal viel Spaß beim Schmökern. Bis zum nächsten Strichcode.
UND WAS NUN?