mit neuer Musik von Maximo Park, Sharon Jones And The Dap-Kings, William Fitzsimmons, Reinhard Mey, Booka Shade, I Break Horses, Champs und Childish Gambino.
// Kaum zu glauben, dass Maximo Park doch tatsächlich schon ihr fünftes Album veröffentlichen. Gerade mal acht Jahre sind vergangen, seit die Band mit ihrem Debütalbum „Certain The Trigger“ eine ganze Generation von Indie-Rock-Fans in helle Aufregung versetzte. Nun steht „Too Much Information“ in den Regalen und soll eine Art diverser „Schnpaschüsse von unterschiedlichen Gemütszuständen“ darstellen. Bemerkenswert sind dabei mal wieder die hervorragenden Lyrics, die sich oftmals erst nach dem zehnten Durchlauf erschließen und mit allerlei hintersinnigen Passagen versehen sind. Ansonsten überrascht vor allem die Vielseitigkeit dieses Albums, die man der Band in dieser Form eigentlich gar nicht zugetraut hatte. Maximo Park machen sich mit diesem Album daran ihren Stil zu perfektionieren und schenken ihren Fans einen imposanten Apettithappen, der ihnen die Wartezeit auf die anstehenden (und im Gegensatz zu den Alben immer noch etwas gelungeren) Live-Dates versüßen dürfte. Wenn du also auf Indie-Pop der etwas anspruchsvolleren Sorte stehst, dabei aber nicht auf treffsichere Slogans und hymnische Melodien verzichten möchtest, dann bist du bei Maximo Park an der richtigen Adresse.
// Sharon Jones And The Dap-Kings tingeln bereits seit über zehn Jahren rund um den Globus und sorgen dafür, dass man in den Clubs und Konzertsälen ordentlich ins Schwitzen gerät. Nun erscheint ihr neues Album mit dem pragmatischen Titel „Give The People What They Want“ und knallt den Fans einen imposanten Cocktail aus Soul-Pop und Detroit-Sound-Anleihen vor den Latz. Je öfter man sich das Werk zu Gemüte führt, umso enthusaistischer stimmt einen die Musik. Kein Wunder eigentlich, dass sich inzwischen auch in den Charts erste Erfolge einstellen. Diese Künstlerin verdient Aufmerksamkeit und bringt uns mit ihrem Feelgood-Sound durch die kalten Wintertage. Wenn du also auf tanzbaren Soul-Pop stehst, dann hol dir die Scheibe. Diese zehn Songs werden deine Anlage anschließend sicher nicht mehr so schnell verlassen.
// Wer auf spärlich instrumentierten Liedermacher-Pop steht, der ist bei William Fitzsimmons an der richtigen Adresse. Selbiger bekam als Kind blinder Eltern die Liebe zu den Tönen und Klängen praktisch in die Wiege gelegt und macht sich nun daran mit „Lions“ eine größere Anhängerschaft von sich zu überzeugen. Die neue Platte ist das bereits sechste Album des Musikers und mit Chris Walla steht ihm diesmal auch ein namhafter Produzent zur Seite. Auf dem Album konzentriert sich der Musiker derweil vollends auf seine Stärken und rückt seine Stimme komplett in den Mittelpunkt. Untermalt von Piano oder Gitarre entstehen auf diese Weise ein paar wirklich packende Songwriter-Perlen, die allen Fans von Damien Rice und Nick Drake ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürften.
// Eine wirklich monströse Box erscheint derweil in Sachen Reinhard Mey. Die beinhaltet nicht weniger als das komplette Lebenswerk des deutschsprachigen Liedermachers, der uns schon seit 50 Jahren mit sagenhaften Songs beglückt. In dem Dekaden-Box-Set „Jahreszeiten“ finden sich nicht nur alle 26 Studioalben aus den Jahren 1967 bis 2013, sondern auch vier schicke Bücher, die sämtliche Songtexte des begabten Künstlers beinhalten. Dazu bekommt man als kleines Bonus-Schmankerl noch eine CD mit Coverversionen (davon sieben bisher noch unveröffentlichte Tracks), eine DVD mit TV-Specials und ein gebundenes Buch mit vielen Hintergrundinformationen präsentiert. Man sollte also ziemlich viel Zeit mitbringen, wenn man sich dieses Lebenswerk hier zu Gemüte führt. Dann aber wird man zum 50. Bühnenjubiläum von Reinhard Mey beglückt mit einer Neuauflage aller Alben im schicken Gatefold-Klappcover (natürlich allesamt digital remastert) und darf sich über zahllose Klassiker wie „Bei Hempels unterm Bett“, „Was in der Zeitung steht“ und „Die Mauern meiner Zeit“ freuen. Wem das zu viel auf einen Streich ist, der kann sich übrigens auch die vier Jahreszeitboxen einzeln ins Regal stellen. Chronologisch sortiert kann sich auf diese Weise jeder sein Lieblingsjahrzehnt unter den Nagel reißen und in schönen Erinnerungen schwelgen. Wenn du also auf exquisiten, deutschen Leidermacher-Pop stehst, schnupper mal rein. Die Musik von Reinhard Mey hat bis heute nichts von ihrem Glanz verloren, außerdem kommt ein Anteil der Erlöse den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel zu, weshalb man mit dem Erwerb dieser Box(en) auch gleich noch etwas Gutes tut.
// Booka Shade aus Berlin knallen uns in der Zwischenzeit gleich zwei Silberlinge vor den Latz, die zusammen ein formvollendetes Ganzes ergeben. Während die erste Scheibe mit zwölf packendenTanzflächen-Knallern bestückt ist, bekommt man die Songs des Albums auf Silberling Nummer Zwei noch einmal in einem charmanten Mix präsentiert, das einen Hauch an Clubatmosphäre ins heimische Wohnzimmer transferiert. „Eve“ beschert uns in diesem Zusammenhang auch einige namhafte Gaststars wie Fritz Kalkbrenner oder Andy Cato aus dem Hause Groove Armada und sorgt so dafür, dass einem als Hörer über die volle Distanz nicht einen Moment lang langweilig wird. Booka Shade perfektionieren mit diesem Werk ihren Sound und dürften auch abseits der Szene zahlreiche neue Fans von sich überzeugen. Wir jedenfalls sind begeistert und möchten euch dieses Album noch einmal innig ans Herz legen. (Die Band spielt übrigens auch am 22.3. in der Posthalle in Würzburg, wer zeit hat, sollte sich die Show unbedingt reinziehen)
// Drei Jahre hat es gedauert, bis sich Maria Lindén alias I Break Horses dazu durchringen konnte, ihrem Debütalbum „Hearts“ ein weiteres folgen zu lassen. Nun steht „Chiaroscuro“ endlich in den Regalen und hüllt uns ein mit synthetischen Klangpaletten und elektronischen Sounds, die uns in eine andere Umlaufbahn schubsen. Die Shoegaze-Anleihen der Musik sorgen dafür, dass hier auch Fans von Mazzy Star und My Bloody Valentine auf ihre Kosten kommen. Die neun Songs der schwedischen Künstlerin wirken dermaßen hypnotisch und einnehmend, dass man als Zuhörer gar nicht mehr aus dem Staunen herauskommt. Ob Ballade, Pop-Song oder Elektro-Hymne: I Break Horses beherrscht all diese Stilrichtungen nahezu perfekt und so ist „Chiaroscuro“ nicht nur ein äußerst langlebiges, sondern auch vielschichtiges Album, auf dem man auch beim x-ten Durchlauf noch etwas neues entdeckt.
// Sehr bedächtig startet das aktuelle Album von Champs, das Mitte Februar via „Play It Again Sam“ in die Regale kommt. Nach dem atmosphärischen Auftakt wird dann aber schon im darauffolgenden „Savannah“ das Tempo angezogen und die Band klingt in etwa, als hätten sich M83 und The Killers zu einer gemeinsamen Aufnahme entschlossen. Schenkt man den zehn Songs auf „Down Like Gold“ mehrere Anläufe entpuppt sich das Werk noch dazu als äußerst hinterlistiges Geschöpf, dessen wahre Größe sich erst nach geraumer Zeit entschließt. Es passiert einfach zu viel, als das man die Songs in nur einem Durchgang erfassen könnte. Es lohnt sich also durchaus, sich das Album auch mal via Kopfhörer zu Gemüte zu führen. Soll heißen: „Down Like Gold“ ist ein echter Geheimtipp. Und der perfekte Soundtrack, um in den kommenden Monaten den Frühling 2014 zu begrüßen.
// Donald Glover beschert uns in der Zwischenzeit ebenfalls ein neues Werk seines Alter Egos Childish Gambino. Der Schauspieler, der durch seine Rollen in „Community“ und „30 Rock“ eine stetig wachsende Famgemeinde um sich schart, stellt dabei abermals unter Beweis, was für ein begnadeter Rapper er doch ist. „Because The Internet“ lautet der Name seines jetzt erscheinenden Zweitwerks, auf dem er mal wieder Rapmusik mit unterschiedlichsten Stilen vereint und so über die volle Distanz für helle Aufregung bei seinen Fans sorgen dürfte. Die Scheibe übertrifft in diesem Zusammenhang sogar sein in Eigenregie eingespieltes Debüt aus dem Jahre 2012, das man bei Gefallen ebenfalls nochmal in Augenschein nehmen sollte. Wenn du also auf Rapmusik stehst, die über den Tellerrand hinaus blickt, dann schnupper mal rein. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?