mit The Slap, Elementary (Staffel 1.1. + 1.2.), Der Adler (Die komplette Serie), The Border (Staffel 2) und Inside Men.
// Endlich auf DVD erhältlich ist die gelungene TV-Reihe „The Slap“, die aus acht Perspektiven ein Ereignis umreißt, das folgenschwere Konsequenzen nach sich zieht. Alles dreht sich um eine Ohrfeige auf einem Familienfest. Die Kids haben sich gestritten, einer der Erwachsenen tickt aus und so kommt eins zum anderen. Vorhaltungen werden gemacht, Bruchstellen in den persönlichen Beziehungen werden sichtbar und konträr-verlaufende Welteinstellungen deutlich. Den Machern gelingt es mit ihrem Werk famos, den Alltag einer Familie zu sezieren und dabei offen zu legen, was normalerweise unter der Oberfläche brodelt.
Auf diese Weise stehen alle Beteiligten gleichberechtigt nebeneinander und der Zuschauer muss sich selbst fragen, für wessen „Wahrheit“ er sich am Ende entscheidet. Hier jedenfalls ist alles miteinander verwoben und so kommt es mit fortschreitender Lauflänge auch zu wahrhaft dramatischen Szenen. Die Schöpfer nutzen die Möglichkeit verschiedener Blickwinkel, um Dinge zu zeigen, die vorab noch im Verborgenen lagen und sorgen am Ende dafür, dass sich alles formvollendet zueinander fügt. Neben den acht Episoden bekommt man außerdem einige „Deleted Scenes“, „Social Media Clips“ und ein „Making of“ oben drauf. Wenn du also auf glaubwürdige TV-Reihen über den familiären Alltag stehst, dann schau doch mal rein. Es lohnt sich.
// Gerade wieder von den Privaten aus dem Programm geschubst, kommen wir nun immerhin in den lang erhofften Genuss, die erste Season von „Elementary“ noch einmal auf DVD präsentiert zu bekommen. Die Geschichte selbst dreht sich wie auch „Sherlock“ um den kongenialen Ermittler Sherlock Holmes, der kurzerhand in die Gegenwart verfrachtet wurde. Zusammen mit seiner Kollegin und Entzugsbegleiterin Dr. Joan Watson (wunderbar gespielt von Lucy Liu) macht sich der Protagonist daran, den ein oder anderen verzwickten Fall zu lösen. Im Rahmen der 24 Episoden, die hier auf zwei DVD-Boxen verteilt sind, kommen wir so nicht nur in den Genuss den lieben Sherlock dabei zu beobachten, wie er sich Schritt für Schritt in Richtung Abgrund bugsiert, sondern bekommen im Gegensatz zur britischen BBC-Variante einen wirklich packenden Moriarty-Clou zum Finale der ersten Staffel serviert. In Sachen Witz und Humor kommt die Reihe zwar nicht ganz an die britische Alternativ-Serie heran, was aber sicher auch daran liegen dürfte, dass man sich hier nicht den Vorwurf eines Plagiats gefallen lassen wollte. „Elementary“ ist stattdessen eine Serie, die auf sich allein gestellt funktioniert und deshalb auch völlig zurecht verlängert wurde. So bleibt am Ende eigentlich nur zu hoffen, dass auch die zweite Staffel, welche erst kürzlich im TV unterbrochen wurde, noch ihren Weg in hiesige Gefilde findet. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit einfach ein bisschen mit den zahlreichen Extras der beiden Boxen, die unter anderem einige gelungene Specials wie „Ein ganz eigener Holmes“, „Holmes Sweet Holmes“ und eine Set-Tour mit Hauptdarstellerin Lucy Liu umfassen. Wer da nicht zuschlägt, ist selber schuld.
// Endlich wieder in einer schicken Komplett-Box erhältlich ist auch die dänische Krimi-Reihe „Der Adler“, die zu den besten TV-Reihen der dänischen Geschichte zählt. Die drei bisher-produzierten Staffeln bestehen aus jeweils acht Episoden, die sich differenziert mit der Polizeiarbeit in der heutigen Zeit auseinander setzen. Das geeinte Europa führt auch zu einer intensiveren Zusammenarbeit der Polizeibehörden in den unterschiedlichen Staaten und so wird von Interpol und Europol eine gemeinsame Spezialeinheit ins Leben gerufen, die sich mit Themen wie Terrorismus und dem organisierten Verbrechen auseinander setzen soll. Ihren Sitz hat diese Einheit in Kopenhagen und der zuständige Chefermittler hört auf den Namen Hallgrim Hallgrimson, der vielen auch unter dem Namen „Der Adler“ bekannt ist. Im Gegensatz zu der üblichen Stangenware aus hiesigen Gefilden gelingt es den Machern der Serie sehr gekonnt, die Persönlichkeiten der einzelnen Charaktere sehr differenziert herauszuarbeiten, so dass nicht immer eine klare Trennlinie zwischen Gut und Böse zu ziehen ist. Darüber hinaus ist der Protagonist der Reihe mit gerade mal 36 Jahren der jüngste Detective Superintendent der dänischen Polizei, was zu zahlreichen verzwickten Situationen führt. Mit Jens Albinus in der Titelrolle ist die Reihe nicht nur hervorragend besetzt, sie dürfte auch ein gehöriges Stück dazu beigetragen haben, skandinavische Serien auch hierzulande im Fernsehen zu etablieren. „Der Adler“ ist Qualitäts-TV, wie man es sich auch hierzulande wünscht und sorgt auch knapp zehn Jahre nach seine Erstveröffentlichung für staunende Blicke beim Zuschauer. Wenn du also auf Serien der Marke „Borgen“ oder „Kommissarin Lund“ stehst, dann bist du hier an der richtigen Adresse. „Der Adler“ hat nämlich den Grundstein gelegt, für all die Dinge, die da in den vergangenen Jahren auch hierzulande in Sachen Qualitäts-TV aus Dänemark angeschwemmt worden sind. Und so bleibt am Ende eigentlich nur zu hoffen, dass sich auch die hiesigen Sender ein Beispiel an der Reihe nehmen und endlich mehr Stoff der Marke „Im Angesicht des Verbrechens“ aus dem Ärmel schütteln.
// „24“- und „Homeland“-Fans kommen in der Zwischenzeit im Rahmen der zweiten Staffel der kanadischen TV-Reihe „The Border“ auf ihre Kosten, die in diesen Tagen via „Hoanzl“ erschienen ist. Das Ganze spielt an der Grenze zwischen den USA und den Vereinigten Staaten, die eine Gesamtstrecke von 8890 Kilometern aufweist. Dort treiben sich allerhand Untergrund-Banden herum, die schmuggeln oder terroristische Anschläge planen. Wir wiederum heften uns an die Fersen der Grenzbehörde, die zusammen mit der „Homeland Security“ der Amerikaner versuchen, die kriminellen Machenschaften aufzudecken und zu unterbinden. Dabei werden nicht nur die unterschiedlichen Sichtweisen der Beteiligten aus beiden Ländern deutlich gemacht, sondern auch Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Außerdem wurde versucht sehr detailliert auf die kulturellen Unterschiede beider Staaten einzugehen. So stellt „The Border“ nicht nur eine äußerst spannende Serie dar, man merkt auch, dass sich die Macher fünf Jahre Zeit genommen haben, um das dazugehörige Drehbuch zu entwerfen. Wen wundert es da noch, dass es nach der Veröffentlichung gleich zehn Nominierungen für die kanadischen „Gemini Awards“ hagelte. Lass dir diese 580 Minuten geballte Krimi-Unterhaltung also auf keinen Fall entgehen. Du verpasst sonst eine äußerst spannende Geschichte über die Arbeit an der Grenze, die noch dazu mit tiefgründigen Charakteren gesegnet ist.
// Ziemlich verzwickt geht es in der TV-Reihe „Inside Men“ zu, die inzwischen auch hierzulande auf DVD erhältlich ist. Die Serie der britischen BBC dreht sich um einen misslungenen Bankraub, dessen Hergang in zahlreichen Rückblenden noch einmal nachvollzogen wird. Dabei bekommt man als Zuschauer immer wieder neue Hintergrundinfos präsentiert, die sich zu einem komplexen Gesamtbild zusammenfügen. So wohnen wir den beiden Angestellten eines Geldaufbewahrungsdepots -namentlich Chris und Marcus- beim Ausrauben des Firmentresors bei. Als sie dabei von ihrem Chef John Coniston ertappt werden, schließt sich das Trio zusammen und beschließt die Beute miteinander zu teilen. Das Team eines Waffenlieferanten allerdings hat eigene Pläne mit dem Geld und so geraten die Dinge zunehmend außer Kontrolle. Wer hier am Ende welches Spiel spielt und welche Leichen die einzelnen Protagonisten sonst so im Keller haben. Den Machern um Regisseur James Kent gelingt es ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel mit dem Zuschauer zu inszenieren und einen so bis zum spannenden Finale bei der Stange zu halten. Wenn du also auf komplexe Streifen der Marke „Memento“ in Kombination mit einer Prise „Oceans Eleven“-Flair stehst, dann schau doch mal rein. Bei diesen 170 Minuten wird’s dir den Atem verschlagen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Szenewechsel.
UND WAS NUN?