mit neuer Musik von Francois & The Atlas Mountains, I Am Heresy, My Sad Captains, Jamaica, Wild Beasts, Tinariwen, J. Roddy Walston and The Business und Scott Stapp.
// Francois Marry, Amaury Ranger, Pierre Loustaunau, Jean Thevenin und Gerard Black hören auf den schönen Namen Francois & The Atlas Mountains und haben in diesen Tagen ihr zweites Werk beim renommierten Indie-Label “Domino Records” veröffentlicht. Darauf finden sich zauberhafte Tracks im Grenzgebiet von Afro-Pop und französischem Chansons gepaart mit herzerwärmenden Gitarrenrock, der einem im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen geht. „Piano Ombre“ ist eines dieses Werke, das aus dem Nichts kommt und einen dann nie wieder loslässt. Die Scheibe ist im Grunde genommen der nahezu perfekte Soundtrack zum heraneilenden Frühling und man ertappt sich immer wieder dabei, wie man die einzelnen Melodien noch Stunden später vor sich hersummt. Irgendwas an dieser Musik strahlt eine beinahe mystische Atmosphäre aus. Die Songs haben Groove, schlagen aber dennoch zahlreiche Haken, so dass einen die Musik immer wieder überrascht. Wenn du also auf spannende, stil-übergreifende Musik stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Wer auf härtere Klänge steht, der kommt auf dem neuen Album von I Am Heresy auf seine Kosten. Die Nachfolgebeand des Boysetsfire-Frontmanns Nathan Gray kontert packende Melodien mit einer gehörigen Portion an Black Metal-Riffs und so darf man sich über eine 15-teilige Achterbahnfahrt der Gefühle freuen. Wirklich bemerkenswert an „Thy Will“ ist, wie es den Bandmitgliedern gelingt, die unterschiedlichen Stile formvollendet miteinander zu verschmelzen. So werden hier sicher auch Fans von Grays Vorgänger-Combos auf ihre Kosten kommen und zu den Konzerten der Jungs strömen. Wir jedenfalls sind begeistert und lassen uns nur zu gerne von einem Extrem ins andere stürzen. Wenn du also auf Musik stehst, die Grenzgebiete auslotet und sich keinerlei Stilgrenzen auferlegt, dann lass dich auf große Reise mitnehmen… und freu dich über drei zusätzliche Bonus-Tracks, die den anderen Songs der Scheibe in nichts nachstehen.
// Ed Wallis, Nick Goss, Jim Wallis und Dan Davis machen sich in der Zwischenzeit unter dem Banner My Sad Captains daran, ein wirklich erstaunliches Stück Musik aus dem Ärmel zu schütteln. Die vierköpfige Crew aus London beschert uns zauberhaften Gitarren-Pop, der tief in den 80er Jahren verwurzelt zu sein scheint. Die Band klingt auf herzerwärmende Weise ein wenig wie aus der Zeit gefallen, man schwelgt jedenfalls schon nach wenigen Minuten in nostalgischen Erinnerungen, während ihr neues Album „Best Of Times“ das Soundsystem flutet. Passend dazu findet sich im aufwendigen Bookklet zu jedem Song eine Illustration, die einen noch tiefer in das Universum der Band eintauchen lässt. Wenn dir also bei Namen wie Belle & Sebastian, Teenage Fanclub oder The Electric Club das Wasser im Munde zusammenläuft, dann gib dieser Band mal eine Chance. Du wirst es sicher nicht bereuen.
// All jene, die es jetzt schon nicht mehr erwarten können, das mal wieder ein neues Album von Phoenix erscheint und zur Musik vom Two Door Cinema Club hemmungslos im Kreis hüpfen, können sich nun ein weiteres Herzblatt ins Regal stellen. Jamaica nennt sich nämlich ein sympathisches Duo bestehend aus dem Franzosen Antoine Hilaire in Kooperation mit Florent Lyonnet, das mit seiner Musik geradezu dazu einlädt, leichtfüßig über eine Blumenwiese zu hüpfen. Auf ihrem neuen Album machen die Jungs genau dort weiter, wo sie auf dem Vorgänger aufgehört haben. „Ventura“ strotzt nur so vor Hits und so schwirren einem die neuen, pfiffigen Hits wie „Hello Again“ und „Houdini“ noch Stunden später im Kopf herum. Dabei kommen hin und wieder auch mal schöne Erinnerungen an die Kollegen von Daft Punk auf, deren Musik eine ähnliche Leichtigkeit aufweist. Falls du die Band also noch nicht für dich entdeckt hast, dann nutze jetzt die Gelegenheit und hol dir ihr neues Album nach Hause. Damit schubst du schon nach wenigen Minuten die dunklen Regenwolken vom Firmament… garantiert!
// Am Puls der Zeit bewegt sich das neue Album der Wild Beasts. Das bereits vierte Werk des Kollektivs führt uns mal wieder vor Augen, wie man elektrifizierte Beats mit einer bezaubernden Gesasngsstimme vermengt und dabei zum Schwelgen in anderen Sphären einlädt. Zu diesem Sound möchte man eigentlich kurzerhand eine Nebelmaschine im heimischen Wohzimmer installieren, um vollends in diesen Rhythmen und Melodien zu versinken. Auf „Present Tense“ bündelt die Band ihre Stärken der vergangenen Alben und lässt sich dabei auch noch von den beiden Koproduzenten Lexxx und Leo Abrahams unter die Arme greifen. Am Ende entsteht ein schwelgerisches Elektro-Pop-Werk mit zahlreichen Widerhaken, dessen wahre Größe sich erst nach unzähligen Durchläufen erschließt.
// Die Gruppe Tinariwen kann inzwischen auf eine ganze Reihe an illustren Fans verweisen, die nicht müde werden, ihre Musik in den höchsten Tönen zu preisen. Damon Albarn und Chris Martin sind nicht die einzigen, die begeistert sind von ihrem Sound, der sich aus traditionellen Rock-Klängen und afrikanischen World Music-Einflüssen zusammensetzt. Irgendwo in der Wüste im Norden Afrikas ist die Platte namens „Tassili“ entstanden und schickt uns auf groß-angelegte Entdeckungsreise in Sachen afrikanischer Folkmusik. Die Scheibe selbst ist das inzwischen fünfte Album der Band und hat als kleinen Bonus auch noch eine illustre Riege an Gaststars am Start. So geben sich unter anderem Nels Cline aus dem Hause Wilco und die beiden TV On The Radio-Mitglieder Tunde Adebimpe & Kyp Malone die Klinke in die Hand. Wenn du dich also mal wieder so richtig schön in einem Album verlieren möchtest, dann schnapp dir das Werk. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.
// J. Roddy Walston macht sich in der Zwischenzeit daran, zusammen mit dem Gitarristen Billy Gordon, dem Bassisten Logan Davis und Drummer Steve Colmus, ein wirklich eindringliches Rockalbum aus dem Ärmel zu schütteln. Gemeinsam sind sie als J. Roddy Walston and The Business aktiv und bescheren uns mit ihrem neuen Album „Essential Tremors“ eines dieser klassischen Rock-Bretter, das einen immer wieder dazu anregt, die Regler der Anlage noch ein wenig weiter nach oben zu hieven. Ja, diese Scheibe knallt und man merkt ihr in jedem Moment an, dass sie von niemand Geringerem als Matt Wignall produziert wurde, der auch schon die Musik von den Cold War Kids und den Black Keys treffsicher in Szene gesetzt hat. Wenn du also auf schweißtreibenden Southern Rock stehst, dann schnupper mal rein. Und leg dir besser schon mal ein passendes T-Shirt zum Wechseln parat.
// Lange nichts mehr von sich hören lassen hat auch der Musiker und Grammy-Award-Gewinner Scott Stapp, der früher mal bei der Rockband Creed aktiv gewesen ist. Nun steht endlich sein neues Solo-Album namens „Proof Of Life“ in den Regalen, das genau dort weitermacht, wo seine frühere Band damals aufgehört hat. Die Scheibe beginnt nicht nur überraschend energisch, sie verliert auch mit fortschreitender Lauflänge nicht an drive und so macht es verdammt viel Spaß dem Sänger bei seinen Eskapaden als Solo-Künstler über die Schulter zu schauen. Mit „New Day Coming“ ist darüber hinaus nicht nur ein neuer Hit vom Format des Klassikers „What´s This Life For“ auf der Platte vertreten, man darf sich darüber hinaus auch über eine ausgewogene Mischung aus harten Rocksongs und balladesken Stücken erfreuen. Wenn du also immer noch nostalgisch wirst, wenn die Musik von Creed im Radio läuft, dann schnupper mal rein in diese Platte. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?