mit neuer Musik von EMA, Mac DeMarco, The Afghan Whigs, Kevin Drew, Wye Oak, Andreas Kümmert, The Used und Lyla Foy.
// EMA veröffentlicht in diesen Tagen ihr zweites Album beim renommierten Label „City Slang“. Die Künstlerin, die im echten Leben auf den Namen Erika M. Anderson hört, wagt sich diesmal daran, elektronisch-angehauchten Pop mit rockigen Passagen zu versehen. „The Future´s Void“ klingt fast ein wenig so, als würde die Musik von den Nine Inch Nails mit einer weiblichen Gesangsstimme versehen. Die zehn Songs decken dabei die volle Bandbreit von New Wave bis Indie-Rock ab und die Künstlerin droht trotz der stilistischen Vielfalt niemals ins Kiesbett zu schlittern. Ganz im Gegenteil: „The Future´s Void“ ist ein wirklich spannendes Album, dessen Stilvielfalt sich erst beim x-ten Durchlauf erschließt. Du kannst dir die Platte also auch gerne mal via Kopfhörer zu Gemüte führen. In den Songs gibt’s viel zu entdecken.
// Fans der alten Sachen von Beck könnten beim aktuellen Album von Mac DeMarco auf ihre Kosten kommen. Der hat ja bereits mit seinem Debüt in den einschlägigen Musik-Blogs für Furore gesorgt und legt nun ein zweites Album namens „Salad Days“ vor, dem man durchaus ein paar Durchläufe gönnen kann. Ja, diese entspannte Attitüde, die der Musiker hier an den Tag legt, ist einfach ansteckend. Somit eignet sich das Werk auch perfekt als Soundtrack zum Frühling, weil man zu diesen Songs so herrlich schön lässig durch die Parks der Innenstadt schlendern kann. Musikalisch könnten hier übrigens auch Fans von den Eels einen Durchlauf riskieren. Mac DeMarco versteht es nämlich bei aller Lockerheit auch ein paar hintersinnige Gedanken in seinen Texten zu formulieren.
// Mit einer Rückkehr der altehrwürdigen Sub Pop-Legenden von The Afghan Whigs hätten wohl die wenigsten gerechnet. Noch bemerkenswerter allerdings ist, dass die Band tatsächlich einige der besten Songs ihrer Karriere auf dem aktuellen Silberling vereint. „To Do The Beast“ ist keineswegs eines dieser uninspirierten Alterswerke, das nur dazu da ist, der Gruppe einen neuen Grund zum Touren zu geben. Es ist vielmehr ein ganz bemerkenswertes Stück Musik, das mit „Algiers“ eine Single für die Ewigkeit im Gepäck hat und damit allen Indie-Rock-Fans ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Ja, diese Platte rockt und stellt in diesem Zusammenhang auch eine Art Wiedergutmachung dar. The Afghan Whigs hatten damals nämlich ihr Stammlabel „Sub Pop“ verlassen, um beim Major anzudocken. Nun „erfüllen“ sie in gewisser Weise ihren Vertrag und schaffen es dabei dermaßen zeitlos zu klingen, das auch Fans von Queens Of The Stone Age und Konsorten ihre helle Freude mit diesem Feuerwerk der Emotionen haben dürften.
// Der Liedermacher Kevin Drew hat sich in den vergangenen Jahren bereits als Mitglied der kanadischen Gruppe Broken Social Scene einen Namen gemacht. Nun veröffentlicht der Teil-Inhaber des Labels „Arts & Crafts“ ein neues Album in Eigenregie und macht darauf eine mehr als ordentliche Figur. Musikalisch orientiert er sich dabei aber nicht etwa bei seiner Hauptband, sondern am Sound von so illustren Gestalten wie Lou Reed und Peter Gabriel. „Darlings“ ist in diesem Zusammenhang also eine wirklich poppige Angelegenheit, die noch dazu mit düsteren und melancholischen Sounds unterfüttert worden ist. Fans von Joy Division bis zu den Editors sollten also ebenfalls mal einen Durchlauf riskieren. Ihr Leben wird durch Kevin Drew um ein paar wirklich melancholische Indie-Pop-Stücke erweitert.
// Wye Oak sind uns in den vergangenen Jahren mit ihrer Musik immer weiter ans Herz gewachsen. Die beiden Mitglieder Jenn und Andy haben sich diesmal allerdings zu einer eher unorthodoxen Herangehensweise in Sachen Songwriting entschieden. Diese war vor allem dem Umstand geschuldet, dass sich Andy an der Westküste und Jenn in Baltimore herumhing. Unabhängig voneinander und doch untrennbar miteinander verbunden experimentierten sie mit neuen Sounds und so kommen wir nun in den Genuss eines gelungenen Updates ihres Sounds, den man sich als Fan von zeitgenössischen und bisweilen synthetischen Indie-Pop-Klängen auf keinen Fall entgehen lassen sollte. „Shriek“ ist das mit Sicherheit persönlichste Album der Gruppe bis dato und sorgt auf diese Weise dafür, das man bei sommerlichen Temperaturen mit Headphones auf dem Kopf verträumt durch die Straßenschluchten der Stadt schlendert und dabei alles und jeden um sich herum vergisst.
// Vor kurzem erst haben wir euch an dieser Stelle auf das Werk hingewiesen, das Andreas Kümmert vor seinem großen Durchbruch veröffentlicht hat. Nun also steht das erste offizielle Release nach dem großen Hype in den Regalen und die Angst, der Künstler könnte sich im Zuge des Erfolgs allzu massentauglichen Gefilden zuwenden, erweist sich als Trugschluss. Das liegt unter anderem auch daran, dass mit „Like My Daddy Said“ (hier unter dem Titel „Sky Is Calling“ vertreten) der wahrscheinlich beste Track des Vorgängers noch einmal als Update auf dem neuen Silberling zu finden ist. Unter der Ägide von Max Herre & Justin Stanley macht der Musiker seine Sache aber auch darüber hinaus ziemlich gut. „Simple Man“ und „Just Like You“ schielen zwar gleich zu Beginn noch ziemlich stark in Richtung Formatradio, der Rest der Platte aber macht einfach nur verdammt viel Spaß und dürfte dem Künstler die Möglichkeit geben, sich auch in Zukunft im Gedächtnis der Massen zu verankern. Soll heißen: dieser Hype hier hält was er verspricht… und auch noch so einiges mehr. Zum Beispiel eine wirklich gelungene Coverversion von „To Love Somebody“ zusammen mit Joy Denalane
// The Used wiederum hatten es seit ihrer Gründung nicht unbedingt leicht, sich im Emo-Spektrum nachhaltig zu verankern. Mit ihrem neuen Album gelingt es der Band allerdings, eine neue Richtung einzuschlagen, die durchaus erstrebenswert ist. Nachdem die ersten vier Songs von „Imaginary Enemy“ noch relativ gleichförmig dahin plätschern, macht sich die Gruppe spätestens im hervorragenden „Generation Throwaway“ daran, die Tür in Richtung Stadionrock ganz weit aufzustoßen. Ja, dieser Song klingt tatsächlich wie eine verschollene Perle aus Green Days „American Idiot“-Zeiten und auch das nachfolgende „Make Believe“ gehört mit zum Besten, was die Band bisher aus dem Ärmel schüttelte. Ebenfalls heraus sticht die aktuelle Single „Cry“ und der schmissige Titelsong, der schon bald in den örtlichen Rock-Discos rauf und runter laufen dürfte. Also gebt den Jungs nochmal eine Chance. Es könnte sich als lohnenswert erweisen.
// Die 25-jährige Liedermacherin Lyla Foy legt zu guter Letzt ebenfalls ein bemerkenswertes Album vor, dass sich nicht so recht in eine bestimmte Schublade pressen lässt. Die zehn Songs auf „Mirrors The Sky“ atmen den Spirit von Teenage Fanclub und The Supremes, klingen aber auch herrlich minimalistisch und lassen den zauberhaften Melodien sehr viel Raum zur Entfaltung. Darüber hinaus hat die Musikerin sich diesmal dazu entschlossen nicht länger unter dem Pseudonym Wall aktiv zu sein, sondern ihren richtigen Namen für die Veröffentlichung zu nutzen. Das wirkt authentisch und dürfte ihr auch hierzulande eine ganze Menge an Fans bescheren. Noch dazu, weil die Scheibe über das renommierte Label „Sub Pop“ veröffentlicht wird. Also schnuppert mal rein und genießt die Musik. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?