mt neuer Musik von von Hanne Kolsto, Rebelution, Pennywise, How To Dress Well, Poirac, Cumbia Ya!, Chlorine Free und Stephane Spiral.
// Hanne Kolsto haben wir im vergangenen Jahr nicht nur für das imposante Artwork des Vorgänger-Albums bewundert, sondern auch für ihre hypnotisierenden Songs, denen sie nun ein paar weitere hinzufügt. Zehn Songs plus Bonus-Track finden sich auf dem neuen Album der norwegischen Musikerin und die bewegen sich allesamt zwischen den Polen Gitarren-Pop und Electronika. „Stillness And Panic“ ist eines dieser Alben, das man mehrmals hören sollte, bevor es sich einem vollends offenbart. Dann aber kriegt man die betörenden Stücke dieser Künstlerin einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was die Musikerin hier abliefert, ist ein gefundenes Fressen für all jene, die mit der Musik von Björk oder Emiliana Torinni etwas anfängen können. „Stillness And Panic“ ist ein Album, das einen in eine elfenhafte Parallelwelt schubst und wandelt dabei doch auf einem Drahtseil in Richtung Höllenfeuer. Schlicht bewegend, dieses Werk.
// Noch relativ unbekannt hierzulande ist die Gruppe Rebelution, die uns nun schon seit einigen Jahren mit bezaubernden Reggae-Klängen versorgt. Der Live-Ruf des Roots Reggae-Kollektiv eilt der Band bereits voraus und sorgt dafür, dass man den Namen vielleicht auch schon mal im Zusammenhang mit so illustren Namen wie Lauryn Hill und Slightly Stoopid gehört haben könnte. „Count Me In“ jedenfalls verdient Aufmerksamkeit und hat mit „De-Stress“ auch noch eine echte Reggae-Hymne im Gepäck, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Die Crew um Sänger und Gitarrist Eric Rachmany versteht es, poppige Melodien mit entspannten Rhythmen zu kontern und könnte in diesem Zusammenhang auch für Sublime- und The Beautiful Girls-Fans interessant sein. Wir jedenfalls sind begeistert von diesem Werk, das einen passend zur Sommersonne in eine entspannte Grundstimmung versetzt. Und wenn dann auch noch so illustre Gäste wie Don Carlos und Collie Buddz ihren Senf zu den Songs dazu geben, dann gibt es endgültig kein Halten mehr.
// Pennywise gehören nun schon seit 26 Jahren zu den wegweisenden Gestalten im Punk-Geschäft und so freuen wir uns umso mehr, euch heute auf das inzwischen 11te Album der kalifornischen Jungs aufmerksam machen zu dürfen, auf dem sich die Band unter dem schicken Titel „Yesterdays“ konsequent auf die eigenen Anfangstage besinnt. Elf Songs ballern aus den Boxen, von denen einige Kritiker auch diesmal wieder behaupten werden, sie klängen allesamt gleich. All diejenigen allerdings, die bereits in der Vergangenheit Gefallen am Sound der Band gefunden haben, werden Pennywise auch diesmal wieder ganz tief ins Herz schließen. Die Gruppe beschränkt sich vollends aufs Wesentliche. Ohne Schnörkel und Experimente wird hemmungslos drauf los gerockt und sich nicht sonderlich um eine „saubere Produktion“ geschert. Der Sound der Band soll möglichst roh und ungefiltert beim Zuhörer ankommen und so hat man fast ein wenig das Gefühl, den Jungs beim Probem im Studio über die Schulter zu schauen. Insgesamt also ist „Yesterdays“ eine durchaus lohnenswerte Anschaffung – auch wenn die Platte leider nicht ganz das Niveau des tollen Vorgängers „All Or Nothing“ erreicht.
// Es ist noch gar nicht so lange her, dass Tom Krell unter seinem musikalischen Alter Ego How To Dress Well ein von der Kritik hochgelobtes Werk namens „Total Loss“ veröffentlichte. Nun steht mit „What Is This Heart?“ der bereits sehnlichst erwartete Nachfolger in den Regalen und die Erwartungen sind dementsprechend immens. Die Scheibe selbst allerdings versteht es sehr gekonnt, die unterschiedlichsten Stile formvollendet zusammen zu führen. Hier treffen dubbige Passagen auf poppige Momente und ein Song wie „Repeat Pleasure“ ist so dermaßen nah dran an der guten, alten Tracy Chapman, dass man fast schon von einem nostalgischen Gefühl übermannt wird, wenn diese Platte heir läuft. „What Is This Heart?“ ist ein Album, dem man anhört, dass es hoch hinaus möchte. Zusammen mit seinem Produzenten Rodaidh Mc Donald gelingt es dem Künstler ein Werk zu schaffen, das ebenso zeitlos wie nach vorne gerichtet klingt und das einem in lauen Sommernachten die Welt um sich herum auf Zeitlupe switcht.
// Wer bereits an dem kürzlich-vorgestellten Werk „Von Seiten der Gemeinde“ seine helle Freude hatte, der darf sich nun über einen weiteren, imposanten Geheimtipp aus Österreich freuen. Die dortige Rap-Szene bringt in regelmäßigen Abständen immer wieder illustre Künstler und Acts hervor und so freuen wir uns euch heute auf das aktuelle Album von Polirac aufmerksam machen zu dürfen. Auf Selbigem präsentieren Chrisfader, Mirac und Polifame ein Sammelsurium an Tracks, welche in den vergangenen vier Jahren entstanden sind. Selbige sind mal technik-verliebt („Bin dafür baut“), mal lustig („Dennis“), mal nachdenklich („Zweitplanet“) in Szene gesetzt, klingen aber trotzdem wie aus einem Guss. „Kreuzwort“ ist ein Album, dass nur so strotzt vor interessanten Geschichten und gelungenen Wortspielen. Noch dazu ist es gesegnet mit einer hintersinnigen Produktion, deren Details sich oft erst beim Genuss über Kopfhörer erschließen. Als kleinen Bonus gibt’s dann zu guter Letzt auch noch ein tolles YO!Zepp-Feature oben drauf. Worauf also wartest du, schnapp dir das Werk. Es lohnt sich.
// Das südamerikanisch-französische Kollektiv Cumbia Ya! wiederum biegt in voller Big Band-Bestzung um die Ecke und wagt sich neben diversen Eigenkompositionen auch an einige Klassiker der kolumbianischen Musikgeschichte heran. Auf dreizehn Songs bekommt man von der elfköpfigen Truppe einen zeitlosen Sound präsentiert, der immer wieder schöne Erinnuerngen an die 50er Jahre wachruft. Da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und jedem Fan von verjazzten Klängen geht auf der Stelle das Herz auf. Wenn du also deinen musikalischen Horizont öffnen und gleichsam ein wenig nostalgisch werden möchtest, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse. „Le Mecanica Del Porro“ ist ein echtes Album-Juwel mit Musik, wie man sie hierzulande nur selten vor den Latz geknallt bekommt.
// Chlorine Free nennt sich in der Zwischenzeit eine französische Combo, die auf unterhaltsame Weise diverse Elemente von Jazz-Funk, Hip Hop und Elektronik vermischt. Mit ihren fünfzehn, neuen Songs sorgt die Band dafür, dass man immer wieder eine Discokugel im heimischen Wohnzimmer aufhängen und sich unter dem Lichtkegel die Arme und Beine dazu verrenken möchte. „Le Fish“ ist ein überaus ambitioniertes und gleichsam spannend-arrangiertes Werk, das sich über gängige Stilgrenzen hinwegsetzt. Dazu sorgen zahlreiche Feature-Gäste wie Soweto Kinch, Nya und Raashan Ahmad dafür, dass einem über die volle Distanz nicht langweilig wird. Wenn du also auf tanzbaren Funk stehst, dann schnupper mal rein. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.
// Sexophon-Klänge präsentiert uns zu guter Letzt der begnadete Musiker Stephane Spira, der zusammen mit dem amerikanischen Posaunisten Glenn Ferris ein spannendes Album namens „In Between“ eingespielt hat. Der französische Künstler veröffentlicht damit bereits sein viertes Werk und wird noch dazu von drei begeisternden Begleitern namens „Glenn Ferris (Posaune), Steve Wood (Bass) und Jonathan Blake (Drums) unterstützt. Hier wird zusammengeführt was zusammengehört und als Zuhörer reibt man sich immer wieder die Augen, wie formvollendet hier alles miteinander verwoben zu sein scheint. Wenn du also auf Musik abseits des gängigen Pop-Einheitsbreis stehst, dann gib diesem Album mal eine Chance. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?