mit Nowhere Man, Revival (Band 2), Hellboy (Die ersten 20 Jahre & Band 13), Professor Astrokatz (Universum ohne Grenzen), Es war einmal ein Hund, Saga (Band 3) und Waisen (Band 2).
// Auf dem Backcover der deutschen Ausgabe von „Nowhere Men“ findet sich unter anderem folgender Satz: „Wissenschaft ist der neue Rock´n´Roll“. Selbiger bildet den Ausgangspunkt für eine spannende Geschichte um vier Supergenies, die mit ihren Forschungsergebnissen und dem Unternehmen „World Corp.“ unser Dasein revolutionieren wollen. Wenn es nach ihnen geht, müssen die Naturgesetze umgeschrieben werden und in ihrer Generation gelten sie vielen als echte Vorbilder.
Blöderweise allerdings geht in den Hinterzimmern so einiges schief. Und eines der Weltraum-Projekte gerät auch zunehmend außer Kontrolle. Ob die Teilnehmer wieder heil auf die Erde zurückkehren können? Es lohnt sich mal reinzuschnuppern in die Geschichte von Eric Stephenson, Nate Bellegarde, Jordie Bellaire und dem Designer Fonografiks, die immer wieder mit den Erwartungen der Leser spielt und sich erst nach und nach entfaltet. „Nowhere Men“ ist ein Werk, für das man sich Zeit nehmen sollte. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase aber möchte regelrecht versinken in dieser Geschichte, die uns mit einer Situation noch „Schlimmer als der Tod“ konfrontiert. Worauf also wartest du noch? Lass dich verzaubern.
// Zombie-Fans kommen auch im zweiten Band der vielschichtigen Comic-Reihe „Revival“ auf ihre Kosten, welche in diesen Tagen beim „Cross Cult“-Verlag erschienen ist. Die Geschichte von „Lebe dein Leben“ spielt in Wasau, Wisconsin und konfrontiert den Leser mit einer grotesken Ausgangssituation. Die Toten bleiben hier nämlich nicht länger unter die Erde, sondern kehren als Wiedergänger auf die Erde zurück. Die Stadt selbst steht unter Quarantäne, um zu verhindern, dass die „Erweckungen“ sich ausbreiten, aber die Anwohner kommen mit der Situation nicht besonders gut klar. Stattdessen werden sie von religiösen Fanatikern und den Medien noch zusätzlich angestachelt – darüber hinaus ermittelt lediglich eine kleine Sondereinheit unter der Leitung von Dana Cypress in dem Ort und versucht händeringend die mysteriösen Geschehnisse aufzuklären. Ob sie am Ende des Rätsels Lösung finden? Es lohnt sich dran zu bleiben an dieser Reihe von Tim Seeley und Mike Norton, die sowohl für „The Walking Dead“- als auch für „Fargo“-Fans interessant sein dürfte.
// Gleich doppelten Grund zur Freude haben alle Fans des altehrwürdigen Höllenbewohners „Hellboy“, der im „Cross Cult“-Verlag in diesen Tagen mit einem echten Hingucker geehrt wird. In dem großformatigen Hardcover-Album „Die ersten 20 Jahre“ findet sich eine illustre Sammlung an exquisiten Geschichten um den vielschichtigen Protagonisten, die sich ideal als Einstiegsdroge ins breite „Hellboy“-Universum eignet. In dem Werk finden sich nicht nur jede Menge Skizzen und Cover-Motive, sondern auch zahlreiche Comicseiten, die jede Menge Details offenbaren, die sich erst im Albumformat vollends erschließen. Wer es lieber klassisch mag, der kann außerdem zum dreizehnten Band der regulären Hellboy-Reihe greifen, der in diesen Tagen unter dem Titel „Abstieg zur Hölle“ erscheint. Darin machen sich Mike Mignola und Dave Stewart daran, die Folgen der Hellboy´schen Weltrettung in Szene zu setzen. Nach seiner heldenhaften Tat muss der Protagonist zurück in die Hölle und sieht sich dort mit einer absurden Ausgangssituation konfrontiert. Die Unterwelt ist nämlich wie leergefegt. Nachdem die Anwesenden mitbekommen haben, dass Hellboy höchstpersönlich zu ihnen stoßen wird, haben sie kurzerhand das Weite gesucht. Dementsprechend ist es ein Leichtes für den Helden der Geschichte auf den Thron zu steigen und die Macht an sich zu reißen. Das Ziel Hellboys ist es fortan die Mauern zwischen Himmel und Hölle einzureißen, wobei unter anderem auch das Geheimnis um seine allmächtige Faust aus Stein gelüftet wird. Mike Mignola gelingt es mit seinem aktuellen Werk zahlreiche offene Passagen der vergangenen Jahre miteinander zu verknüpfen und alles in ein spannendes Finale münden zu lassen. Als langjähriger Fan sollte man sich dieses spannende Werk also auf keinen Fall entgehen zu lassen. Und ein paar Seitenhiebe auf die Weihnachtsgeschichte und das Schaffen von Dante gibt’s ebenfalls inklusive.
// Auch für erwachsene Leser interessant ist das wirklich bezaubernde Werk „Professor Astrokatz – Universum ohne Grenzen“ von Dr. Dominic Walliam und Ben Newman. Zusammen machen sich die Schöpfer daran einen schlauen Kater auf die Menschheit los zu lassen, welcher uns Nichtwissenden die Geheimnisse unseres Universums näher bringt. Die famosen Illustrationen sorgen dabei nicht nur dafür, dass junge Leser ins Schmunzeln geraten, die Hintergrundinformationen sich auch für alteingesessene Forscher interessant. Das Buch dekliniert dabei alles vom Sonnensystem bis hin zum großen weiten Universum für den Leser durch und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, wenn man sich in dieser kleinen Abenteuerreise verliert. Wenn du also auf sympathische Weise vermittelt bekommen möchtest, wie das damals noch einmal war mit Apollo 11 und ob es eigentlich eine Möglichkeit von außerirdischem Leben da draußen in den endlosen Weiten des Kosmos gibt, dann schnupper mal rein. Dieser Kater hat ganz schön was drauf.
// Hundefans können alternativ übrigens auch zu dem Band „Es war einmal ein Hund“ greifen, der ebenfalls im Verlag „Nord/Süd“ erscheint. Darin dreht sich allerdings erst einmal rein gar nichts um den liebsten Freund des Menschen. Ganz im Gegenteil: der Vater, der die Geschichte erzählen soll, hat nämlich alles Mögliche im Kopf, aber keine spannenden Hunde-Geschichte. Also trifft man als Leser auf zahlreiche Weggefährten des sympathischen Vierbeiners und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Dieses Werk von Adélia Carvalho und Joao Vaz de Carvalho strotzt nur so vor Kreativität und erzählt uns in kleinen, aber feinen Reimen eine spannende Gute-Nacht-Geschichte, die auch so manchem erwachsenen Leser den Kopf verdrehen dürfte.
// Die gefeierte Comic-„Saga“ geht bereits in die dritte Runde und überrascht mit einem spannenden Mix aus Romanze und Kuriositätenkabinett. „Saga“ hat nicht nur hinsichtlich der Charaktere absolutes Kult-Potenzial, sondern ist darüber hinaus auch noch rasant in Szene gesetzt. Die Geschichte selbst dreht sich um ein Liebespaar namens Marko und Alana, die sich auf der Flucht vor einem Kopfgeldjäger namens „Der Wille“ befinden. Die beiden beschließen schließlich den Heimatplaneten des Schriftstellers Oswald D. Heist aufzusuchen, der sich mit seinem Schundroman zum gedanklichen Vorreiter gegen den galaktischen Krieg aufgeschwungen hat. „Der Wille“ wiederum bekommt währenddessen starke Zweifel an seiner Mission und wird auf einem nahezu paradiesischen Planeten immer wieder von Selbstzweifel übermannt. Ob er am Ende einen Ausweg aus seinem selbst geschaffenen Dilemma findet? Und irgendwann vielleicht doch Hoffnung auf Frieden herrscht? Am besten du findest es selbst heraus. „Saga“ von Brian K. Vaughan und Fiona Staples ist das gleichzeitig hintersinnigste und skurrilste Sci-Fi-Comic der vergangenen Monate und hält hoffentlich auch in Zukunft das hohe Niveau.
// „Waisen“ wiederum macht sich auch im zweiten Teil daran, die Geschichte einer Apokalypse in eine spannende Geschichte zu transferieren. Nahezu ein Sechstel der ganzen Welt ist vom Planeten gefegt worden und so machen sich die letzten Überlebenden daran, sich zu einem tödlichen Kampfteam zusammen zu schließen. Ziel ist es gegen die Aliens Widerstand zu leisten, die den Planeten überrannt haben und so lernen wir im Laufe unserer Lesereise zahlreiche Protagonisten näher kennen, die im Antlitz dieser schwierigen Ausgangsposition versuchen so etwas wie einen Sinn in ihrem Dasein zu entdecken. Dabei verfolgt die Geschichte das Geschehen auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen und ruft beim Leser immer wieder die Frage hervor, wie sich eine Figur wohl so sehr wandeln konnte hinsichtlich ihrer Persönlichkeit. Die Macher von „Waisen“ haben also auch im zweiten Band namens „Das erste Blut“ ganze Arbeit geleistet und wir freuen uns jetzt schon auf die Dinge, die da noch kommen mögen. Wir sagen in der Zwischenzeit erst einmal auf Wiedersehen für heute und wünschen euch viel Spaß beim Schmökern. Bis zum nächsten Strichcode.
UND WAS NUN?