mit den Bänden Perkeros, Robert Moses, PIL, Kann ich wohl!, Die Konferenz der Vögel, Empire Of The Dead, Kick-Ass (Band 3, Teil 2) und Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen (Band 3).

// „Perkeros“ ist ebenfalls ein echter Hingucker, den man sich als „Scott Pilgrim“-Fan auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Die Geschichte selbst dreht sich um einen Perfektionisten namens Akseli, der mit seiner Metal-Band „Perkeros“ den großen Durchbruch schaffen möchte. Dazu aber fehlt ihm unter anderem das Selbstbewusstsein eines gestanden Rockstars, was auch immer wieder auf sein Spiel an der Gitarre abfärbt.

Ihm zur Seite stehen der Hippie Kervinen und die Kunststudentin Lilja. Außerdem ein waschechter Bär, von dem ihr euch am besten selbst ein Bild macht. Zusammen sollen sie einen Auftritt beim Rocktoberfest hinlegen – ihre große Chance. Bis es soweit ist gibt es allerdings noch zahlreiche Hürden zu meistern. So hat Akseli unter anderem Probleme mit seiner aktuellen Beziehung, welche ihn immer wieder in den Wahnsinn treibt. Ob am Ende dennoch alles gut ausgeht? Lasst euch dieses charmante Metal-Spektakel auf keinen Fall entgehen. JP Ahonen und KP Alare haben einen der charmantesten, frechsten und bezauberndsten Comic-Strips des Jahres aus dem Ärmel geschüttelt.

// „Robert Moses“ ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Er hatte großen Einfluss im New York der 20er bis 70er Jahre und hat dabei zahlreiche Brücken wie Henry Hudson und Triborough in Szene gesetzt. Zahlreiche Autobahnen gehen ebenfalls auf sein Konto, genauso wie zahllose Parkways, Strände, Gärten, Spielpätze, Baseballfelder, Schwimmbäder, Wohnungen und Kanalisationen. Im Laufe seines Lebens hat er außerdem zahlreiche Ämter inne, dabei sorgte aber auch dafür, dass eine Brücke errichtet werden sollte, die Manhattan für immer durchtrennt hätte und zog damit die Wut zahlreicher Anwohner auf sich. Anschließend kommt es zum Widerstand gegen den einst so gefeierten Protagonisten und so ist es kein Wunder, dass sich eine illustre Graphic Novel von Pierre Christin und Oliver Balez nun noch einmal dem bewegten Leben dieses Mannes widmet. In aufschlussreichen Kapiteln wird noch einmal das ganze Leben des „Mannes, der New York erfand“ durchdekliniert und gleichzeitig auf Papier überführt, was die Stadt bis heute so außergewöhnlich anmuten lässt. Wenn du also auch dem Charme dieser Stadt verfallen willst, dann schnapp dir dieses Werk aus dem „Carlsen“-Verlag und lass dich begeistern. Es lohnt sich.

// Im Japan des Jahres 1983 setzt die Geschichte „PIL“ an, die sich unter anderem mit der Musik der gleichnamigen Punkband „Public Image Limited“ auseinandersetzt. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau namens Nanami, die ein ausgeprägtes Faible für alles besitzt, was aus England stammt. Besonders begeistert ist sie von eben jener, titelgebenden Gruppe, deren Songs sie auch immer wieder bei ihren DJ-Auftritten in einem Cafe auflegt. Sie selbst lebt allein bei ihrem Großvater, da ihre Mutter immer wieder im Ausland aktiv ist. Das führt zu reichlich Komplikationen im Leben des rebellischen Teenagers. Gerade erst hat sie das Haushaltsgeld verzockt und ist dann auch noch auf eine Betrügerin herein gefallen. Mit zunehmender Dauer aber muss sie immer mehr Verantwortung für sich selbst übernehmen und versucht im Rahmen der Post-Punk-Kulisse der 80er ihren eigenen Lebensweg zu finden. Fazit: Sogar Altmeister Jiro Taniguchi zeigte sich begeistert vom Werk Mari Yamazakis. „Pil“ ist eine Geschichte direkt aus dem Leben und dürfte vor allem allen Musikliebhabern ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern.

// Wer auf interessante Bücher im Bereich der Jugendliteratur steht, der kommt in diesen Tagen im „Aladin Verlag“ auf seine Kosten. Dort ist unter anderem das bezaubernde Werk „Kann ich wohl!“ von Sabine Wilharm erschienen, das sich mit einem jungen Protagonisten auseinander setzt, der sich ganz schön was traut. Der junge Held erlebt auf seiner Reise zahlreiche, spannende Abenteuer, die allesamt seinem persönlichen Alltag entspringen und die doch so herzerwärmend in Szene gesetzt worden sind, das man aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskommt. Für die etwas älteren Leser möchten wir außerdem auf das aktuelle Buch von Peter Sis hinweisen. Der nimmt sich in seinem Bilderbuch „Die Konferenz der Vögel“ einem Dichter namens Attar an, der aus einem unruhigen Traum erwacht. Das Komische allerdings ist, dass er sich nach dem Aufwachen in einen Wiedehopf verwandelt hat. Anschließend beruft er eine Versammlung aller Vögel ein und weist sie darauf hin, dass es in einem fernen Land einen König gibt, der die Welt von allem Unheil befreien könnte. Die Vögel sind dermaßen begeistert von Attar, dass sie ihm blindlinks folgen und dabei zahlreiche Hindernisse überwinden. Als sie allerdings an dem Berg Kaf ankommen, wo eigentlich der König seine Residenz haben soll, wartet eine echte Überraschung auf sie. Welche das ist? Am besten du schnupperst selbst mal rein in dieses bezaubernde Werk, das mit wirklich bezaubernden Illustrationen versehen ist, die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen.

// Fans von George A. Romeros Zombie-Apokalypsen kommen nun auch endlich im Comic-Format auf ihre Kosten. Da steht nämlich seit Kurzem der erste Akt seines Endzeit-Spektakels „Empire Of The Dead“, das sich mal wieder mit der guten, alten Zombie-Plage auseinander setzt. Wir befinden uns diesmal im hermetisch-abgeriegelten Teil der Stadt Manhattan, der aber trotzdem kein Hort der Glückseligkeit ist. Ganz im Gegenteil: immer noch streichen einige Beisser durch die Straßenschluchten der Stadt und beginnen zunehmend intelligenter zu werden. Währenddessen finden im Circus Maximus Zombie-Gladiatorenkämpfe statt und dann tauchen auch noch ein paar waschechte Vampire auf der Bildfläche auf. Wie das alles wohl endet? Zeichner Alex Maleev gelingt es sehr gekonnt, die Geschichte von Romero in finstere Bilder zu tauchen, die allesamt ein gefundenes Fressen für Fans der altehrwürdigen Vampir-Saga „30 Days Of Night“ darstellen. Wenn du also auf hintersinnige Geschichten über Vampire und Zombies stehst, dann schnupper mal rein.

// Wenn du es lieber etwas frecher und schlagfertiger magst, dann bist du bei der dritten Ausgabe von „Kick-Ass“ an der richtigen Adresse. Selbige wird nun vollendet und konfrontiert uns mit Dave Lizewski, dessen Leben ganz schön aus den Fugen geraten ist, seit er sich dazu entschlossen hat, ein Superhelden-Dasein zu fristen. Nachdem sein Vater ermordet und seine heimliche, große Liebe misshandelt worden ist, hat er sich dazu entschlossen, erst einmal wieder ins normale Leben zurück zu kehren. Stattdessen schlägt er sich die Nächte mit seiner neuen Freundin Valerie um die Ohren und bekommt nicht einmal mit, dass sich in den Straßen der Stadt ein neuer Mafia-Boss aus Sizilien niedergelassen hat. Der wiederum hat es auf Hit-Girl angesehen, die zwischenzeitlich sogar im Knast gelandet ist und dann sieht sich Dave auch noch mit einer schwerwiegenden Entscheidung konfrontiert? Welche das ist, davon machst du dir am besten selbst ein Bild. Das Werk von Mark Millar und John Romita Jr. verliert auch im zweiten Band der dritten Ausgabe nicht an Drive und ist auch diesmal wieder mit jeder Menge fiesen Sprüchen und respektlosen Aktionen ausgestattet. Da freut man sich jetzt schon auf die hoffentlich bald schon produzierte Leinwand-Adaption.

// Ganz großes Kino erwartet uns auch im aktuellen Band der renommierten Reihe „Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen“, die uns diesmal in Richtung eines neuen Zeitalters transferiert. Band 3 namens „Century“ konfrontiert uns mit einer Welt, die aus den Angeln gehoben wurde. Die Murray-Gruppe sieht sich mit fiesen Kräften konfrontiert, die nur sehr schwer zu bändigen sind. Dabei regnet es nicht nur Seitenhiebe auf den Kollaps des Finanzsystems, man sieht sich auch mit einem unsterblichen Gegner konfrontiert. Mina Murray und ihre Liga haben also alle Hände voll zu tun und beschert uns einige Neuzugänge, wie den unserblichen Orlando, Geisterjäger Thomas Carnacki und Meisterdieb A.J. Raffles. Was aber ist eigentlich aus dem guten, alten Captain Nemo geworden? Fans der Reihe werden aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen, wenn sie das aktuelle Buch von Alan Moore und Kevin O´Neill aufschlagen. Es ist mal wieder gespickt mit jeder Menge Wahnsinnigkeiten, die man sich als Fan von vielschichtigen Superhelden-Geschichten auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Womit wir dann auch schon wieder am Ende wären für heute. Bis zum nächsten Strichcode