mit neuer (und alter) Musik von The Smashing Pumpkins, Slipknot, Gerard Way, Ben Howard, Delta Spirit, Calvin Harris, LaBrassBanda und Wild Child.
// 1998 erschien mit „Adore“ ein wirklich wegweisendes Album der altehrwürdigen Smashing Pumpkins. Nicht nur verzichtete Billy Corgan über weite Strecken auf die Mithilfe von seiner Band, er entschied sich noch dazu jegliche Gitarrenpassagen aus den Songs zu streichen. Heraus kam ein äußerst intimes Album basierend auf elektronisch-angehauchten Beats. Ein Album, das damals bei zahlreichen Fans für Kopfschütteln sorgte, mit „Ava Adore“ aber gleichzeitig einen der größten Hits der Bandgeschichte im Gepäck hatte. Gibt man der Platte im Zuge der Neuveröffentlichung passend zu Halloween noch einmal eine Chance, merkt man sofort, wie wenig die vergangenen Jahre der Scheibe anhaben konnte. „Adore“ ist ein Album, das man sich unbedingt über Kopfhörer zu Gemüte führen sollte. Es ist raumumgreifend arrangiert. Wenn Billy Corgan zum Beispiel die Worte „Into You“ singt, ballert plötzlich ein synthetischer Beat durch den Raum, der einem das Gefühl vermittelt, man Stünde mitten im Gefecht der Emotionen. Wer richtig zulangen möchte kann sich das Werk überigens auch als 6fach-CD-Edition mit DVD besorgen. Dann bekommt er insgesamt 107 Tracks um die Ohren gehauen, die neben diversen Heimstudio-Takes auch jede Menge instrumentale Versionen und Live-Aufnahmen beinhaltet. Die DVD beinhaltet dazu ein Konzert der Band im Fox Theater in Atlanta, das 1988 stattfand. Worauf also wartest du noch. Schnapp dir dieses wegweisende Album und tauche ein in die vertrackte Welt der Smashing Pumpkins, die uns ja in Kürze bereits wieder mit zwei neuen Alben beglücken möchten.
// Was gibt es eigentlich Schöneres, als sich rund um Halloween über ein neues Album von Slipknot freuen zu dürfen. Schließlich verstand es in den vergangenen Jahren kaum ein Act so fulminant, Musik und Kunst miteinander zu kombinieren. „.5: The Gray Chapter“ beginnt in diesem Zusammenhang auch dementsprechend atmosphärisch, bevor in „Sarcastrophe“ so richtig das Gaspedal durchgerteten wird. Zwischen den Attacken nimmt sich die Band aber auch immer wieder Zeit für poppige Passagen, was sie wiederum mit hintersinnigen Titeln wie „Killpop“ ad absurdum zu führen weiß. Slipknot verstehen es einfach ihre zahllosen Vorzüge in die Wagschale zu werfen und daraus ein stimmiges Mahl zuzubereiten. So balanciert „The Grey Chapter“ immer wieder auf dem schmalen Grat zwischen Brachialität und pop-affinen Passagen und die Gruppe macht mit diesem Album auch den etwas überambitionierten Vorläufer vergessen.
// Gerard Way hat uns in diesen Tagen wohl alle überrascht. Auf seinem ersten Solo-Album wandelt er nämlich nicht etwa auf den Spuren seiner Hauptband My Chemical Romance, stattdessen macht er sich daran einmal die Grenzen seiner künstlerischen Möglichkeiten auszuloten. Heraus kommt ein bunter Strauß gelungener Pop-Hymnen, wie „Action Cat“ und „Maya The Psychic“, die hin und wieder sogar schöne Erinnerungen an die Kollegen aus dem Hause Ash wachrufen. „Hesitant Alien“ ist in diesem Zusammenhang wahrscheinlich eines der spannendsten Werke des Herbstes und hat mit „Brother“ auch noch eine wirklich bezaubernde Alternative-Ballade am Start. Der Rest des Albums pendelt zwischen den Polen Fuzz-Rock und Alternative-Pop und macht einfach nur verdammt viel Spaß. Wenn du die Songs von My Chemical Romance also immer etwas zu dick aufgetragen fandest, mit der Gesangsstimme von Gerard Way aber gut Leben kannst, dann gib diesem Album mal eine Chance. Du wirst positiv überrascht sein.
// Ben Howards Debüt „Every Kingdom“ hat sich damals auf leisen Sohlen angeschlichen, mit der Zeit aber hat man dieses wunderbare Werk ganz tief ins Herz geschlossen. Selbiges dürfte nun mit dem Nachfolger nicht anders sein. „I Forget Where We Were“ beinhaltet zehn beinahe schwerelose Songs, die einem das Gefühl geben sich in zeitlupe durch den Raum zu bewegen. Dier Musiker hier versteht es sehr gekonnt, den Hörer in eine alternative Umlaufbahn zu schubsen. Dort wird er beglückt mit zahlreichen, federleichten Balladen wie „Rivers In Your Mouth“ und „In Dreams“. Fans der Vinyl-Ausgabe werden außerdem mit dem Bonus-Track „Am I In Your Light“ verköstigt – na, wenn das mal kein Kaufanreiz ist. „I Forget Where We Were“ ist ein schillerndes Werk.
// Delta Spirit sind hierzulande leider noch nicht so richtig angekommen. Mit ihrem Über-Hit „California“ haben sie uns dennoch mitten ins Herz getroffen und auch das neue Album „Into The Wide“ hat mit „For My Enemy“ wieder einen solchen Song drauf, der einem noch Stunden später im Kopf herum schwirrt. Als Eckpunkte dienen hier zudem so unterschiedliche Bands wie My Bloody Valentine und Placebo. Diese Band nämlich versteht es sehr gekonnt ihre hübschen Melodien hinter vertrackten Passagen zu verstecken, lässt aber auch hin und wieder dem Indie-Pop-Fan in ihrem Herzen freien Lauf und beschert uns zwölf spannende Songs, die einem mit jedem Durchlauf ein wenig mehr ans Herz wachsen. Wenn du also auf mitreißenden Indie-Pop stehst, dann schnupper mal rein. „Into The Wide“ ist auf jeden Fall das Eintrittsgeld wert.
// An dieser Stelle auch noch einmal der Hinweis auf das aktuelle Album von Calvin Harris. Der hat sich inzwischen ja zum imposanten Mega-Seller im elektronischen Musikuniversum gemausert und hat auf „Motion“ dementsprechend auch eine illustre Liste an Gaststars am Start. Neben dem auf allen Kanälen rotierendem „Outside“ von Elektro-Pop-Queen Ellie Goulding macht auch Big Sean ordentlich Dampf in Richtung Charthimmel. Wir persönlich allerdings finden die Songs mit Hurts und den wunderbaren Damen aus dem Hause Haim wesendltich begehrenswerter und können allen alektro-pop-affinen Hörer nur raten, sich diesen bunten Strauß zeitgenössischer Tracks mal zu Gemüte zu führen. Ein solch abwechslungsreiches Album bekommt man jedenfalls nicht alle Tage vor den Latz geknallt.
// Auf die Idee muss man auch erstmal kommen: Als Band ein Konzert in einem Kuhstall zu spielen, zeugt schon einmal von jeder Menge Mut. In Sachen LaBrassBanda macht dieses Experiment allerdings durchaus Sinn. Noch dazu, weil sich ihre charmanten, bayrischen Power-Pop-Hymnen sicherlich auch ganz vorzüglich in einer akustischen Variante anhören. Nachzuhören gibt’s das ganze nun in Form einer schicken Veröffentlichung namens „Kiah Royal“, welche die größten Hits des Kollektivs in „Unplugged“sche-Gefilde überführte. Wenn du dich also schon immer mal gefragt hast, wie sich wohl die großen Hits namens „Bauersbua“, „Autobahn“ oder „Nackert“ in einer entschlackten Version anhören, dann lass dir die Chance nicht entgehen und schnapp dir dieses experimentierfreudige Werk, das dem Schaffen der Band noch einmal ein paar ganz neue Facetten abgewinnt.
// „The Runaround“ nennt sich bereits das zweite Werk der famosen Band Wild Child aus Austin. Die hat mit ihrem Vorgänger bereits auf der „Hype Machine“ im Web für Furore gesorgt und gleich mal fünf Tracks an der Spitze der dortigen Charts plaziert. Der Zweitling erscheint nun auf dem Label „Noise Company“ von Ben Kweller und die Single „Crazy Bird“ kann bei „Soundcloud“ bereits auf eine halbe Million Klicks verweisen. Auf ihrem neuen Album geht die Band insgesamt sehr viel massiver zu Werke. Alles klingt ein bisschen erwachsener und erhabener, als auf dem Vorgänger und dennoch verliert man sich in die bezaubernden Bläser und Refrains, die einem noch Stunden später im Kopf herum schwirren. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?