mit neuer Musik von The Flaming Lips, Wild Smiles, Stars, French For Rabbits, East India Youth, Olli Banjo, Frank Turner und der Compilation “An Americana Christmas”.
// Jetzt geht das schon wieder los: Nachdem sie sich bereits dem Klassiker „Dark Side Of The Moon“ von Pink Floyd angenommen hatten, machen sich die altehrwürdigen The Flaming Lips nun daran, einen weiteren Klassiker aus der Pop-Musik-Geschichte neu einzuspielen. Diesmal muss der Beatles-Hit „With A Little Help From My Friends“ dran glauben und als ob das noch nicht genug wäre, hat sich die Gruppe auch noch jede Menge befreundete Musiker ins Studio geholt, um dieses ambitionierte Unterfangen in die Tat umzusetzen. So kommt man als Hörer nun un den Genuss von so gegensätzlichen Artists wie Miley Cirus, Moby, My Morning Jaket und J Mascis, die sich reichlich Mühe geben, ihren Sound miteinander zu vereinen. Die gesamten Einnahmen der Scheibe kommen dabei übrigens der Organisation „The Bella Foundation“ zu Gute, die bedürftige Menschen bei der Pflege und Behandlung von Haustieren unterstützt. Eine tolle Sache. Klappt eben alles: „With A Little Help From My Fwends“.
// Wer mal wieder so richtig schön-schmutzigen Pop-Punk der Marke Ramones hören möchte und noch dazu ein gewisses Faible für den Sound der Libertines mitbringt, der könnte beim aktuellen Album der Wild Smiles an der richtigen Adresse sein. Darauf wird so hemmungslos dreckig drauf losgerockt, dass man sofort von einem Gefühl der Aufbruchsstimmung übermannt wird. Ja, „Always Tomorrow“ strotzt nur so vor Energie und sollte am Liebsten mit den Reglern auf Anschlag konsumiert werden. Die Live-Shows dieses Kollektivs jedenfalls will man sich erst gar nicht vorstellen. Danach liegt bestimmt alles in Schutt und Asche. Also worauf wartest du noch? Abgehen, bitte!
// Kaum zu glauben, aber die Stars haben doch tatsächlich ihr erstes, puristisches Pop-Album aufgenommen. Das wiederum soll aber nicht heißen, dass ihre Musik inzwischen weniger infektiös daher kommt. Ganz im Gegenteil: „No One Is Lost“ ist eines dieser Alben, das einen schon nach wenigen Sekunden auf die Tanzfläche schubst. Dort wird man dann von einem treibenden 4/4-Takt zum Abgehen ermuntert und darf sich über bezaubernde Hymnen der Marke „This Is The Last Time“ und „No Better Place“ freuen, die einem noch Stunden später im Kopf herum schwirren. Wer es lieber etwas melancholischer mag, der sei an dieser Stelle übrigens dan das schillernde Duett „Look Away“ verwiesen, das mit Sicherheit zu den besten Songs zählt, welche die Bands bis dato veröffentlichte. Soll heißen: trotz des Glitter-Looks, eine lohnenswerte Angelegenheit, dieses Werk.
// Sehr verträumt geht’s im Gegensatz dazu auf dem aktuellen Werk des neuseeländischen Duos French For Rabbits zu. Der Dream-Pop von Brooke Singer und John Fitzgerald schwirrt anmutig im Raum umher und schenkt einem immer wieder ein paar erinnerungswürdige Passagen, die sich im Kopf des Zuhörers festkrallen. Kein Wunder also, dass die Gruppe bereits auf der gemeinsamen Tour mit Agnes Obel zahllose Fans von sich zu überzeugen wusste. Wenn du also auf Streicher, akustische Pop-Passagen und eine Stimme der Marke Marissa Nadler stehst, dann schnapp dir dieses Album, du wirst es ganz sicher nicht bereuen und schon nach wenigen Minuten in ein nebeldurchflutetes Paralleluniversum abtauchen.
// Es hat ein wenig gedauert, aber nun erscheint auch hierzulande endlich das Debütalbum der gefeierten UK-Sensation East Indie Youth. Das wiederum wird vor allem die zahllosen Fans von so illustren Acts wie The Postal Service und James Blake freuen. Das sind nämlich die Eckpunkte, an denen sich „Total Strife Forever“ verortet und macht dabei auch noch eine überaus gute Figur. Selbiges liegt unter anderem daran, dass sich Mastermind William Doyle immer wieder dazu entscheidet über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken. Dort erspäht der Künstler klassische Motive und Ambient-Anleihen und baut diese formvollendet in seine Musik mit ein. Heraus kommt ein eigenwilliger Sound-Mix, der Elektro-Pop aufs nächste Level hievt. Es lohnt sich also mal auf diesen Zug mit aufzuspringen.
// Olli Banjo macht sich in der Zwischenzeit daran, endliche eine Rundum-Sorglos-Compilation seines bishierigen Schaffens zu veröffentlichen, die nicht nur für Neueinsteiger intressant sein dürfte. Auf ganzen drei CDs wurde dabei das bisherige Schaffen des Musikers uaf seine Hit-Tauglichkeit überprüft und so kommen wir in den Genuss zahlreicher Killer-Tracks wie „Ich bin deutscher HipHop (Part II)“ und „Comprende“ (featuring Die Firma). Darüber hinaus finden sich gleich zu Beginn vier neue Songs auf dem ersten Tonträger, die allesamt darauf hoffen lassen, dass der Musiker noch lange nicht das Mikro an den Nagel hängt. Gerade die Single „Warum ist Kany West so scheiße?“ knallt tierisch rein und zeigt, dass der Künstler auch nach 13 Jahren im geschäft noch am Puls der Zeit schnuppert. Darüber hinaus finden sich auf „Hits & Raritäten – Best Of 2001 bis 2014“ außerdem zahlllosen Features mit so unterschiedlichen Künstlern, wie Mädness, Sido, Eissfeldt, Curse und Kool Savas, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Wenn du also einen intensiven Blick auf das breite Schaffen von Olli Banjo werfen möchtest, dann schnupper mal rein. Es lohnt sich.
// Frank Turner ist ein Musiker, dessen Songs sich vor allem im Live-Kontext entfalten. Dann nämlich brechen die Emotionen regelrecht aus ihm heraus und man wird als Hörer unaufhörlich von einem Gefühl von Gänsehaut übermannt. Umso schöner also, dass es in diesen Tagen schon wieder ein neues Album des Künstlers zu hören gibt, das sich aus Material zusammensetzt, das bisweilen sehr ungefiltert und direkt beim Hörer ankommt. „The Third Three Years“ versammelt eine hübsche Riege an Demos und Raritäten, die man sich als Fan sonst nur sehr mühsam zusammen kratzen müsste. Neben einem Queen-Cover von „To Love Somebody“ finden sich außerdem bezaubernde B-Seiten wie „Hits & Mrs“ oder „Riot Song“ auf der Cd, die insgesamt aus 21 Tracks besteht. Frank Turner stellt damit zum bereits dritten Mal unter Beweis, das er in seiner Schatulle noch zahlreiche verschollene Perlen herumliegen hat, die nur darasuf warten, das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken.
// Wer sich jetzt schon einmal auf Weihnachten einstimmen möchte und in diesem Zusammenhang vor allem handgemachte Song-perlen bevorzugt, der könnte bei der Compilation „An Americana Christmas“ an der richtigen Adresse sein. Darauf finden sich 16 Stücke von so illustren Künstlern wie Bob Dylan, Robert Ellis und Johnny Cash, die sich daran machen, die ersten Schneeflocken zum Herunterpurzeln zu animieren. Spätestens nämlich wenn zu guter Letzt auch noch die altehrwürdigen Kollegen von The Band lautstark „Christmas must be tonight“ proklamieren kommt auch der letzte Nörgler in Vorweihnachtsstimmung. Wir jedenfalls sind begeistert von dieser spannenden Auswahl an Songs und wünschen schon einmal viel Vorfreude aufs Fest. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?