mit den Bänden Dead Boy Detectives, Der König vom Mars, Treibsand, Lucky Luke (Band 92), Buddha (Band 10), Das Überleben der Spezies, der Peanuts-Werkausgabe (Band 17) und Star Wars (Sonderband 82).
// Unter dem schicken Namen „Dead Boy Detectives“ findet in diesen Tagen mal wieder eine spannende Detektivgeschichte ihren Weg in hiesige Comic-Regale. Die Geschichte selbst dreht sich um zwei Typen namens Edwin Pine und Charles Rowland, die immer wieder versuchen in England mysteriöse Fälle aufzuklären. Der Clou an der ganzen Sache aber ist: sie sind selbst beide Opfer und noch dazu unsichtbar, was ihnen einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Gegnern verschafft. Dann aber stolpert das Duo auf einmal in eine Geschichte, die in Zusammenhang mit dem „St Hilarion´s“ steht – eben jenem Internet, in diesem die Beiden damals selbst auf brutale Weise ums Leben kamen. Toby Litt (Autor) und Mark Buckingham (Zeichnungen) gelingt es mit ihrer Geschichte sehr famos die Originale von Neil Gaiman (aus der Reihe „Sandman“) in ein eigenes Format zu transferieren und so fiebert man auch bis zum Ende mit, wenn es darum geht den „Ängsten von Schuljungen“ auf den Grund zu gehen. Ob sie am Ende alles aufklären können? Am Besten du schnupperst selbst mal rein in diese übernatürliche Detektivgeschichte.
// „Der König vom Mars“ lautet der Titel einer abgedrehten Graphic Novel aus dem Hause „Egmont“, die man sich als Comic-Fan auf keinen Fall entgehen lassen sollte. „Hicksville“-Autor Dylan Horrocks konfrontiert uns darin mit einem Zeichner von Superhelden Comics (hat er übrigens auch selbst gemacht, u.a. für die Reihe „Batgirl), der endgültig genug davon hat, immer wieder die gleichen gleichförmigen Charaktere in Szene zu setzen. Die Folge davon: Sam Zabel erleidet eine Schreib-Blockade und sieht sich fortan immer wieder hoffnungslos verloren vor einem leeren Blatt Papier herumsitzen. Dann aber entdeckt er eines Tages ein sonderbares Comic-Heft, dessen Geschichte auf dem Mars angesiedelt ist und schon geht es in seiner kleinen Welt auf einmal drunter und drüber. Dem Künstler gelingt es in diesem Zusammenhang sehr gekonnt, die Fantasie des Protagonisten auszuloten und sie in eine packende Geschichte voller abstruser Handlungsstränge zu überführen. Auf diese Weise entsteht eine fantastische Achterbahnfahrt der Emotionen, die einen nahezu atemlos zurücklässt.
// Unsere nächste Geschichte spielt im Spätsommer 1989. Da kehrt ein Mann namens Tom Sandmann nach seiner Tätigkeit als Korrespondent nach New York zurück. Innerlich allerdings ist er nicht mehr derselbe wie zuvor. Der Anblick eines Massakers hat ihn verändert und auch in seiner Heimat scheint sich alles zum Schlechteren zu wenden. Gerade erst hat ihn seine Freundin verlassen und dann schickt sich sein Chef (der Antikommunist Raymon Burnes) gleich ins nächste Kriegsgebiet. Tom landet also kurzerhand in Berlin und soll von dort aus von den Unruhen in der ehemaligen DDR berichten. So streift er fortan durch ein Land am Rande des Ruins, das jeden Moment in sich zusammen brechen könnte. Ob es Tom dennoch gelingt wieder seine innere Mitte zu finden? „Treibsand“ von Max Mönch, Alexander Lahl und Kitty Kahane (Zeichnungen) ist ein nachdenklich-stimmendes Werk über Zeiten des Umbruchs. Man möchte das Werk deshalb auch erst dann wieder weglegen, wenn die letzte Seite des Buches zugschlagen wurde.
// Lange hat es gedauert, aber heute wollen wir uns dann doch zum ersten Mal einem Werk aus der Reihe „Lucky Luke“ im Rahmen des „Strichcodes“ annehmen. Der neueste Band (inzwischen sind wir bei Nummer 92 angekommen) strahlt nämlich eben jenen Charme aus, durch welchen die Reihe in den vergangenen Jahrzehnten so beliebt geworden ist. „Ein Menü mit blauen Bohnen“ ist allerdings keine herkömmliche Erzählung aus dem Kosmos von Zeichner Morris. Nein, hier wurden stattdessen sieben sehr gelungene Kurzgeschichten zu einem Werk zusammengefasst und die sind allesamt herrlich kurzweilig geraten. Zusammen mit Achdé (Zeichnungen), Claude Guylouis, Dom Domi, Goscinny und Gerra (Texte) macht sich der Zeichner daran, zahlreiche Randbereiche der eigentlichen Geschichte um den einsamen Cowboy in Szene zu setzen und so bekommen wir als Leser jede Menge Hintergründe über Rantanplan, die Daltons, aber auch bis dato nahezu unbekannte Charaktere wie Dan Bonney (Billy Kids Vetter) präsentiert. Es lohnt sich also mal reinzuschauen in diese Kurzgeschichtensammlung, welcher hoffentlich noch ein paar weitere folgen werden.
// An ein wirklich waghalsiges Unterfangen hat sich der Wirtschaftsexperte Paul Jorion zusammen mit Grégory Maklès herangewagt. Er versucht in der Graphic Novel „Das Überleben der Spezies“ nämlich den Kapitalismus auf kritische Art und Weise schonungslos zu durchleuchten. Heraus kommt eine wirklich anschauliche Übersicht zu dem Thema, die auch die Rolle des Lesers im Gesamtsystem kritisch hinterfragt. Diese wiederum wurde so augenzwinkernd und hintersinnig in Szene gesetzt, dass einem beim Lesen immer wieder das Lachen im Halse stecken bleibt. Jedenfalls legt Jorions Werk den Schluss nahe, dass der Kapitalismus uns alle am Ende vernichten wird, wenn wir nicht schnell genug die Bremse ziehen. Obwohl das Werk sehr dialog-lastig ist, ist das Buch dennoch zu keinem Zeitpunkt besonders anstrengend zu verstehen, stattdessen bringt es pointiert auf den Punkt, was in unserer Gesellschaft derzeit falsch zu laufen scheint. Wenn du also auf Gesellschaftskritik in bezaubernder Form stehst, dann schnapp dir das Werk.
// Ein wahrhaftiges Epos geht in diesen Tagen im renommierten „Carlsen“-Verlag zu Ende. Die Veröffentlichung der Manga-Reihe „Buddha“ erstreckte sich über mehrere Jahre und ganz ehrlich: von unserer Seite aus hätte es auch noch ein wenig weiter gehen können. Im zehnten Band des Klassikers von Osamu Tezuka begibt sich der Protagonist nun endgültig ins „Nirwana“. Zuvor hatte er einen beschwerlichen Weg absolviert, der ihm jede Menge Leid und noch mehr Feinde einbrachte. Die Gewalt richtete sich dabei hauptsächlich gegen sein Volk, die Shakya, und Buddha war zunehmend erschüttert über den Lauf der Dinge. In allergrößter Not bittet er schließlich Brahma um Hilfe und erlangt somit die höchste Ebene der Erkenntnis. Osamu Tezuka setzt all das kongenial in Szene und führt seine Saga zu einem gelungenen Ende. Kein Wunder also, dass er für das bereits vor über 40 Jahren erschienen Werk mit zahllosen Preisen überhäuft wurde und auch den renommierten „Eisner“-Award einheimsen konnte. „Buddha“ gehört einfach zu den größten literarischen Errungenschaften der vergangenen 50 Jahre.
// Ebenfalls episch angelegt und doch vollkommen anders verhalten sich die Dinge in Sachen „Peanuts“. Die existierten ebenfalls eine Ewigkeit und dennoch ist es überhaupt kein Problem als Neueinsteiger auf den immer noch vorbeirauschenden Zug aufzuspringen. Grund dafür ist eine illustre Neuveröffentlichung aller „Peanuts“- Sketche im „Carlsen“- Verlag, welche in diesen Tagen bereits in die 17te Runde geht. Insgesamt 25 Bände wird die hochwertige Werkschau am Ende umfassen und wir haben einzelne Bücher an dieser Stelle schon des Öfteren mal etwas genauer unter die Lupe genommen. Der neue Band jedenfalls steht den Vorgängern in nichts nach. Auch hier wurden mal wieder zahllose Tages- und Sonntagsstrips von Großmeister Charles M. Schulz versammelt und dabei der Fokus auf die beiden Jahre 1983 und 1984 gelegt. Nach der klassischen Einführung von dem versierten Filmkritiker Leonard Maltin geht’s dann auch direkt ans Eingemachte und wir erleben zwei Protagonistinnen dabei, wie sie versuchen sich im Wettstreit die Liebe eines sympathischen Typen zu sichern (von wem hier die Rede ist, muss ich hier natürlich groß erwähnen, oder?). Neben zahllosen Schmetterlingen im Bauch bleibt aber auch diesmal wieder viel Raum für zahllose Scherze, die aber niemals plump oder flach anmuten. Ganz im Gegenteil: die „Peanuts“ leben von Zwischentönen und strotzen nur so vor gesellschaftskritischen Passagen auf den damaligen Zeitgeist. Schnuppert also mal rein in diesen neuen Band. Es lohnt sich.
// Gerade erst ist die neue Serie „Star Wars Rebels“ im TV gestartet, da möchten wir die Gelegenheit ergreifen euch auch auf eine gelungene Comic-Reihe hinzuweisen, die sich mit zahlreichen Nebenschauplätzen des Weltraumspektakels auseinander setzt. Im Rahmen der „Star Wars Sonderbände“ rücken nämlich zahlreiche Figuren und Geschehnisse in den Mittelpunkt, die in den Filmen (und den Animations-Reihen) nur am Rande thematisiert werden. So treffen wir im 82ten Band namens „Dawn Of The Jedi“ auf die sogenannten „Je´daii“, die zusammen mit den beiden Anführern Daegen Losh und Xesh versuchen die Armeen des Unendlichen Imperiums zurückzuschlagen. Wie aber sollen sie sich gegen diese Übermacht zur Wehr setzen? „Dawn Of The Jedi“ erzählt in diesem Zusammenhang also nicht mehr und nicht weniger als die Geschichte der Geburtsstunde der Jedi, aber auch der Sith. Und so sollte man sich die aktuelle Ausgabe namens „Machtkrieg“ von John Ostrander und Jan Duursema auch auf keinen Fall entgehen lassen.
UND WAS NUN?