mit neuen Büchern von David Foster Wallace / Mark Costello, D. T. Max, Graeme Simsion, John Gardener und Nick Hornby.
// Gleich doppelten Grund zur Freude haben in diesen Tagen alle Fans des inzwischen leider verstorbenen Schriftstellers David Foster Wallace. Einerseits nämlich erscheint im renommierten „KiWi“-Verlag ein früher Text des Autors, den er zusammen mit dem New Yorker Mark Costello geschaffen hat und dann kommt auch noch eine spannende Biografie über das Leben des „Unendlichen Spass“-Schöpfers, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Selbige nämlich wurde von nämlich von dem „New Yorker“-Redakteur D. T. Max aus dem Ärmel geschüttelt und widmet sich auf spannende Art und Weise der Suche nach dem wahren David Foster Wallace. Wer steckt eigentlich hinter diesem faszinierenden Menschen, der uns solch großartige Literatur bescherte. David Foster Wallace war immer jemand, der die Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachtete. Dadurch überraschte er uns in seinen Werken und Kurzgeschichten immer wieder. Sein Portrait ist nun ähnlich facettenreich geraten und deckt auf, dass auch der Protagonist selbst mit zahllosen Widersprüchen zu kämpfen hatte. Als Sohn eine Collegeprofessors und Tennis-Nerd (was schließlich zum Epos „Unendlicher Spaß“ führte, mausert er sich mit der Zeit zur Stimme einer ganzen Generation. Im Privatleben aber wird er von Depressionen geplagt und findet schließlich nicht mehr die richtige Balance, um das Geschenk des Lebens weiter anzunehmen. „Jede Liebesgeschichte ist eine Geistergeschichte“ ist eine warmherzige Geschichte über einen Menschen, der uns allen so viel zu geben hatte. Deshalb lohnt es sich nach dem Auslesen des Werkes auch gleich zu dem Frühwerk „Signifying Rappers“ zu greifen, in dem er sich intensiv mit anstößigen Rap-Artists auseinander setzt. Das Buch trägt den epischen Untertitel „Warum Rap, den Sie hassen, nicht ihren Vorstellungen entspricht, sondern scheißinteressant ist und wenn anstößig, dann bei dem, was heute so abgeht, von nützlicher Anstößigkeit“. Es geht also im Grunde genommen darum, was passiert, wenn ein Kind aus der Mittelschicht auf Rapmusik aus der Unterschicht trifft. Außerdem wird mit zahllosen Vorurteilen rund um das Thema aufgeräumt. Es lohnt sich also für all jene, die gleich Skandal schreien, wenn bestimmte Musiker einen neuen Song veröffentlichen, durchaus mal reinzuschnuppern.
// Graeme Simsion hat uns mit seinem „Rosie-Projekt“ einen der charmantesten Romane des vergangenen Jahres präsentiert. Und als wäre das noch nicht genug, steht nun auch schon der Nachfolger in den Regalen. Selbiger erscheint passgenau unter dem schicken Fortsetzungs-Titel „Der Rosie-Effekt“ und gehört mit zum charmantesten, was uns in den vergangenen Wochen in die Hände gefallen ist. Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich Don Tillman inzwischen mit seiner lieben Rosie in New York niedergelassen. Selbige ist noch dazu schwanger und das setzt den Protagonisten ganz schön unter Druck. Sein Zustand wirkt sich auch bald auf seine Frau aus, wenn er ihr zum Beispiel einen Schwangerschafts-Zeitplan gestaltet. Dann aber wird er im Rahmen seiner Recherchen auch noch verhaftet, was er anschließend natürlich vor Rosie zu verbergen versucht. Dabei allerdings verzettelt er sich immer weiter und muss irgendwann feststellen, dass seine Beziehung zu Rosie eben dadurch immer komplizierter wird. Ob am Ende dennoch alles gut ausgeht? Es lohnt sich mal reinzuschnuppern in dieses charmante Update, das allen Fans von schrägen Charakteren der Marke Sheldon Cooper (The Big Bang Theory) ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte.
// Eine neue Veröffentlichung aus der beliebten James Bond-Reihe des „Cross Cult“-Verlags steht uns in diesen Tagen ebenfalls ins Haus. „Kernschmelze“ ist inzwischen der bereits 16te Band der Serie und wurde von niemand Geringerem als John Gardener in Szene gesetzt, welcher in den Jahren 1981 bis 1996 zahlreiche neue Bond-Romane veröffentlichte. Im Buch selbst erhält Bond den Auftrag, einen Kernphysiker namens Dr. Anton Murik zu überwachen, weil der Verdacht nahe liegt, dass er sich mit einem Terroristen getroffen haben könnte. Zusammen wollen sie scheinbar sechs Atomkraftwerke unter ihre Kontrolle bringen und somit den Untergang des Planeten einläuten. Ob Bond da wirklich noch etwas tun kann? John Gardener geht in diesem Zusammenhang sehr sorgfältig vor und orientiert sich eng am Original von Ian Fleming. Bond-Fans bekommen hier alles, was sie von einem guten 007-Roman erwarten und dürfen sich außerdem über den hübschen Retro-Look freuen, welcher das Original von 1981 noch einmal im neuen Glanz erstrahlen lässt.
// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf den sehnlich erwarteten neuen Roman von Großmeister Nick Hornby, der sich mit einer hübschen Dame aus der Provinz auseinander setzt. Im Rahmen von „Miss Blackpool“ kehrt nämlich eine Frau ihrer Vergangenheit auf dem Lande den Rücken zu und versucht in der großen Stadt ihr Glück zu finden. Dabei verschlägt es sie in die Hauptstadt nach London und sie bekommt auch tatsächlich die sehnlich erhoffte Rolle in einer erfolgreichen TV-Sitcom. Mit der Zeit ersetzt das Team für die Protagonistin immer mehr die eigene Familie, dann aber bleibt plötzlich der Erfolg aus und alles beginnt zu bröckeln. Nick Hornby nimmt uns in seinen Werk zudem mit auf eine spannende Reise in Richtung der „Swinging Sixties“. Es lohnt sich also auch für alle hoffnungslosen Nostalgiker unter euch mal reinzuschauen. Dabei allerdings bleibt die Story des Werkes immer hochaktuell und wirft die Frage auf, was im Leben am Ende wirklich wichtig ist. Wenn du also noch nicht weißt, was du an den kalten Herbstabenden so treiben sollst, dann schnapp dir das Buch. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?