mit Büchern von Boris Pofalla, Andre Wilkens, Nagel und den beiden Hörspielen „Gruselkabinett“ und „Sherlock Holmes“ (Folge 17).
// Geschichten über Menschen, die auf einmal spurlos verschwinden, die gibt es bereits zuhauf. Trotz alledem lohnt sich ein Blick in das ganz hervorragende Roman-Debüt von Boris Pofalla, welches in diesen Tagen beim „Metrolit“-Verlag erscheint. Darin dreht sich alles um das plötzliche Verschwinden von Moritz. Der ist eines Tages auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Derjenige, der uns im Rahmen des Werkes an Moritz heranzuführen versucht, ist ein nicht beim Namen genannter Ich-Erzähler, der sich auf einmal mit einem Vakuum in seinem Leben herumschlagen muss. Deshalb begibt er sich auch schon kurz nach dem Verschwinden seines Freundes auf die Suche nach ihm. Sonderbarerweise aber hat ihn niemand gesehen. All die Orte, an denen sie immer zusammen gewesen sind, scheinen plötzlich jegliche Anhaltspunkte vermissen zu lassen, wo Moritz sich aufhalten könnte. Eins aber gilt fortan erst einmal als sicher. Die Party ist vorbei, zumindest so lange bis Moritz wieder gefunden worden ist. Und so macht sich der Ich-Erzähler im Laufe des Werkes nicht nur auf die Suche nach seinem langjährigen Freund, sondern auch nach sich selbst. Was dabei herauskommt? Ihr werdet überrascht sein von dieser Geschichte.
// Genauso wie von einer weiteren Veröffentlichung aus dem „Metrolit“-Verlag, die in diesen Tagen unter dem schicken Titel „Analog ist das neue Bio“ in den Handel kommt. Das Werk von Andre Wilkens versteht sich in diesem Zusammenhang übrigens als „Navigationshilfe durch unsere digitale Welt“ und führt uns anhand einfach Beispiele vor Augen, die die Digitalisierung sich inzwischen bereits in unserem Alltag breit gemacht hat. Dabei aber wird nicht nur der Ist-Zustand durchdekliniert, nein der Autor widmet sich auch unserer aller Zukunft und zeigt auf, was wohl passieren könnte, wenn sich die Entwicklung auch weiterhin so rasant fortsetzt. Dass dabei nicht ganz unerhebliche Risiken auf uns zukommen, sollte klar sein. Deshalb vermittelt Wilkens in seinem Werk Strategien und Handlungsanweisungen, die es möglich machen, auch in der digitalen Welt die Grundwerte unseres menschlichen Zusammenlebens nicht aufgeben zu müssen. Wenn du also vor lauter Möglichkeiten im digitalen Bereich auch schon mal den Überblick verlierst, dann gib diesem „handfesten“ Ratgeber mal eine Chance.
// Nagel ist nicht zuletzt aufgrund seiner gemeinsamen Auftritte zusammen mit dem Schriftsteller John Niven ein gern gesehener Gast auf hiesigen Autorenbühne. Der ehemalige Sänger der geliebten Indie-Rock-Gruppe Muff Potter hat aber auch selbst einiges auf den Kasten, wenn es darum geht, seine literarischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Sein neues Buch hört nun auf den schicken Titel „Drive-By Shots“ und beinhaltet eine spannende Sammlung diverser Geschichten aus dem Alltag, die sich rund um den Erdball ereignet haben. Los geht´s in Vancouver, wo der Protagonist eine Kamera geschenkt bekommt von einer jungen Frau namens Vicky, was ihm zu Beginn noch etwas komisch vorkommt. Dann aber nimmt er sich vor, sie für seine Recherchen zu verwenden und so entstehen „Stories & Fotos“, denen man sich als Leser kaum zu entziehen vermag. Über 20 Punkte auf der Landkarte grasen wir im Anschluss zusammen mit dem Autoren ab und reißen von Thüringen aus über Istanbul nach Las Vegas, bevor wir schließlich in San Francisco und Minneapolis einen kleinen Zwischenstopp einlegen und am Ende wieder im schönen Augsburg aufschlagen. Dabei kommen Nagel nicht nur jede Menge Wertsachen abhanden, einmal entrinnt er sogar nun knapp dem Tod durch Ertrinken. Am Ende jedenfalls liegt kaum mehr ein Stein auf dem Anderen und die zahlreichen Fotos vermitteln einen sehr schönen Eindruck von den Orten und Plätzen, die er für die Recherchen zu diesem Werk hier besucht hat. Wenn du also auf Reisebücher stehst, die gleichzeitig eine Art von Abenteuerroman darstellen, dann schnupper mal rein.
// Wer sich gerne mal wieder so richtig schön gruseln möchte, der sei bei dieser Gelegenheit mal eben ins Hörspiel-Regal verwiesen. Da wartet nämlich unter dem Titel „Gruselkabinett“ eine illustre Reihe aus dem Hause „Titania Medien“ darauf von euch entdeckt zu werden. In der aktuellen Ausgabe kommt die altehrwürdige Geschichte „Madame Mandilips Puppen“ zum Zug, welche auf dem Roman Abraham Merrit basiert. Darin werden wir ins London der 30er zurück versetzt und treffen auf Dr. Lowell, einen bekannten Facharzt für Geisteskrankheiten. Als er eines Tages aus der Klinik schreitet, spielen sich vor seiner Nase plötzlich ein paar sehr mysteriöse Ereignisse ab und schon bald steht seine ganze Welt auf dem Kopf. Sehr gekonnt spielen die Macher dabei mit der Psyche des Zuhörers und stellen immer wieder dessen Realitätsempfinden auf den Prüfstand. Zartbesaitete sollten also lieber einen weiten Bogen um diesen Horrorklassiker machen, alle anderen aber werden mit einer spannenden Geschichte bedacht, die über die volle Distanz von 120 Minuten (verteilt auf 2 CDs mit bekannten Sprechern wie Hans Georg Panczak und Doris Gallart) keinerlei Langeweile aufkommen lässt. Gleiches gilt übrigens auch für die inzwischen 17te Folge der „Titania“-Reihe „Sherlock Holmes“, die sich mit einer Reihe von mysteriösen Todesfällen auseinander setzt. Um dem Ganzen auf den Grund zu gehen, wendet sich der junge John Openshaw an den Meisterdetektiv und auch als Zuhörer wird man zum Mit-Raten eingeladen. Was bitteschön hat das Ganze mit fünf Orangenkernen auf sich, die immer kurz vor den Morden(?!?) an die Familie gesandt worden sind. Wenn du auf klassische Kriminal-Unterhaltung stehst, wirst du begeistert sein von dieser Episode. Also viel Spaß beim Gruseln. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?