mit Utopia (Season 2), South Park (Seasons 1-5), The Tunnel, Invisible Man, Epiodes, Spy und Oz (Season 3).
// Die zweite und letzte Staffel der fulminanten Reihe „Utopia“ erscheint in diesen Tagen auch bei uns auf DVD. Dabei kommen wir nicht nur in den Genuss von sechs neuen Folgen, die jedem Fan von „Clockwork Orange“ und „Trainspotting“ das Wasser im Munde zusammen laufen lassen, wir bekommen auch noch gut 20 Minuten Bonus-Material oben drauf. Ansonsten führen einen die Macher gleich zu Beginn erst einmal in die Irre. Die Rahmenhandlung wird nämlich in der ersten Folge in die Vergangenheit verlegt und so bekommt man gleich zu Beginn zahlreiche wichtige Hintergrundinformationen zu den übergeordneten Geschehnissen präsentiert. Anschließend wagen wir uns wieder vor in Richtung Gegenwart und die Protagonisten um Jessica Hyde versuchen die große Verschwörung zu lüften, die im Gange zu sein scheint. Dabei ist „Utopia“ nicht nur ein ästhetisches Spektakel, auch inhaltlich geht’s ordentlich zur Sache und die Charaktere erhalten von Folge zu Folge mehr Tiefgang. Da bleibt am Ende eigentlich nur ein einziger Wehrmutstropfen. Die Reihe wurde nämlich in England nach nur 12 Episoden abgesetzt. Verdient aber hätte sie mindestens noch eine weitere Staffel gehabt. Selbige gibt’s nun zumindest demnächst in den USA, die sich daran machen ein Remake dieses heißen Stoffes in Szene zu setzen. Ob das allerdings ebenso wegweisend um die Ecke biegt? Wir warten es mal ab…
// Alle Nachzügler in Sachen „South Park“ kommen nun doch tatsächlich noch einmal in den Genuss einer famosen Sammelbox, welche die ersten fünf Staffeln der wegweisenden Cartoon-Serie in sich vereint. Vom Cover aus blickt uns passend dazu noch der zwischenzeitlich von der Mattscheibe gehievte Everybodys Darling Kenny an, der in nahezu jeder Folge des Zeitliche segnet, nur um dann beim nächsten Mal wieder quietschlebendig vor einem zu stehen. Passend dazu bekommt man außerdem noch die ersten 75 Episoden, die einst hierzulande noch als VHS-Paket mit Untertiteln erschienen und sogar das Cover eines renommierten Musikmagazins zierten, oben drauf. Ob es sich dabei um Analsonden, sprechende Kühe und verquere Außerirdische dreht, ist im Grunde genommen egal. Bei „South Park“ wird alles und jeder durch den Kakao gezogen und in Sachen Rabatz setzt diese Reihe ebenfalls Maßstäbe. Waren es zuvor noch die „Simpsons“, die der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten haben, strapazieren die Macher von „South Park“ die Nerven der Zuschauer (und gerade derer, die die Reihe ablehnen) durch vollkommen überzogene Provokationen, die (wenn man das ganze mal auf den Pop-Sektor transferiert) auch eine Gruppe wie K.I.Z. sehr gelungen hinkriegt. Wenn du also noch nicht weißt, was du in deinem nächsten Urlaub machen solltest, dann widme dich doch einfach diesem anarchistisch-angehauchten Frühwerk einer Serie, deren Ende auch heutzutage noch nicht abzusehen ist. Wir freuen uns also auf Weiteres aus dem Hause „South Park“ und hoffen, dass auch die kommenden Staffeln in einer solch charmanten Box wiederveröffentlicht werden. Verdient hätten sie es.
// Die Reihe „Die Brücke“ kann inzwischen von sich behaupten, für gleich zwei Remakes verantwortlich zu sein. Das wiederum gibt es nicht allzu oft und spricht für die wunderbare und vielschichtige Geschichte, die sich problemlos auf andere Länder übertragen lässt. In „The Tunnel“ sind nun Frankreich und England dran und die beiden Ermittler Elise Wassermann und Karl Roebuck machen sich daran einen Mord an einer französischen Politikerin aufzuklären, der genau an der Landesgrenze geschehen ist. Soweit so gut also und natürlich stellen sich zu Beginn des ganzen Unterfangens auch zahlreiche Deja Vus beim Zuschauer ein, die auf das Original verweisen. Schenkt man der Reihe allerdings etwas Zeit, stellt sich schnell heraus, dass die Macher mit der Zeit immer wieder neue Wege einschlagen und aufgrund der herausragenden Leistungen der einzelnen Akteure entsteht ein spannender Thriller über die Distanz von 10 Folgen, der einen nahezu atemlos zurücklässt. Wenn du also wissen möchtest, was es mit dem mysteriösen Mord auf sich hat, dann schnupper mal rein. Es lohnt sich.
// Wer auf alte TV-Klassiker steht, der kommt an H.G. Well´s „Invisible Man“ nicht vorbei. Die Reihe, die erstmals im Jahre 1958 über die Mattscheiben flimmerte, ist ein brillantes Werk über einen Menschen, der im Rahmen von einigen Testversuchen irgendwann die Möglichkeit erhält unsichtbar durch die Welt zu streifen. Die 26 Folgen der britischen TV-Reihe sind allesamt im hübschen Schwarz-Weiß gehalten, was dazu führt, dass alle „Twilight Zone“-Fans sicher schon nach wenigen Minuten vor innerlicher Freude die Mundwinkel nach oben ziehen werden. Ja, dieses Werk hier ist wirklich exquisit und wirft die Frage auf, was ein solcher Unfall (denn geplant war das Geschehene nicht) mit einem Menschen macht. Wie in den 50ern so üblich gibt der Protagonist sich und seine Fähigkeiten natürlich ausschließlich in die Hände seines Landes und versucht es fortan vor allerlei Spionen und anderen Verbrechern zu schützen. Spannend wäre es deshalb vielleicht mal über ein Remake des Stoffs unter veränderten Bedingungen nachzudenken. Bis es soweit ist genießt du derweil einfach diese 26 mal 25 Minuten britischer TV-Geschichte und freust doch noch dazu über eine bis dato noch nicht ausgestrahlte Pilotfolge im Originalton.
// Wer sich zwischenzeitlich gefragt hat, was eigentlich Matt LeBlanc von den „Friends“ so treibt, der sollte sich mal an die erste Staffel der Reihe „Episodes“ heranwagen, die mit etwas Verspätung nun auch hierzulande auf DVD zu bekommen ist. Die Geschichte setzt dabei direkt in der Realität an und konfrontiert uns mit einem Drehbuchautoren-Team, das sich endlich auf dem amerikanischen Markt breit machen könnte. Voller Enthusiasmus machen sich die beiden daran, ihren großen Traum zu leben, aber dann wird ihnen plötzlich vom Studio niemand geringeres als „Joey“ von den „Friends“ als Hauptdarsteller vor die Nase gesetzt und alles scheint in sich zusammen zu brechen. Denn wie bitteschön soll dieser Comedy-Star aus längst vergangenen Zeiten die Rolle eines Direktors einer Elite-Schule spielen? Das wiederum lohnt es sich nicht nur für „Friends“-Fans herauszufinden, denn „Episodes“ strotzt nur so vor hintersinnigen Humor und wirft noch dazu einen gnadenlosen Blick hinter der Hollywood-Maschinerie. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir die Reihe.
// „Spy“ wiederum wildert ebenfalls in komödiantischen Gefilden, bewegt sich aber eher abseits jeglicher Meta-Ebenen. Hier dreht sich alles um einen alleinerziehenden Vater namens Tim Elliott, der versucht mit seinem zehnjährigen Sprössling klar zu kommen. Dazu kündigt er seinen Job in einer Computerfirma und dockt schnurstracks beim britischen Geheimdienst MI5 an, wobei ihm immer wieder seine eigene Tollpatschigkeit in die Quere kommt. Noch dazu darf sein Sohn auf keinen Fall mitbekommen, was er da macht und dann gibt’s da auch noch die rachsüchtige Ex-Ehefrau namens Judith, die ebenfalls immer wieder für Furore im Privatleben des frisch gebackenen Geheimdienstlers sorgt? Ob dessen Geheimnis auch eines bleibt? Die sechs Folgen sind allesamt sehr witzig in Szene gesetzt und ein 22-minütiges Special gibt’s auch noch oben drauf. Es lohnt sich also mal reinzuschnuppern in die Welt der Geheimagenten.
// Bereits zum dritten Mal laden uns die Macher derweil in den Hochsicherheitstrakt von „Oz“ ein und bescheren uns damit eine der wegweisendsten Serien der TV-Geschichte. Nicht nur, dass die Handlung zunehmend komplexer wird, die Macher loten konsequent die Grenzen des Möglichen aus und auch so manche Hauptfigur muss aus Glaubwürdigkeits-Gründen dran glauben. Ja, diese Serie hier hat den Weg bereitet für so großartige Reihen wie die Sopranos oder Mad Men und hat auch heutzutage noch nichts von ihrem Charme verloren. Ganz im Gegenteil: Was in „Oswald“ passiert, ist bisweilen wirklich schwer zu ertragen und dürfte manchen Zuschauer sicher an seine Grenzen bringen. Trotzdem lohnt sich gerade deshalb die Neuentdeckung dieser Reihe, die mit dem Untertitel „Hölle hinter Gittern“ sicher sehr treffend beschrieben ist. Wenn du die Serie also noch nicht gesehen hast, dann schnapp dir die dritte Staffel von „Oz“. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Szenewechsel.
UND WAS NUN?