mit Werken von Molly Goodall, Marion Dawidowski/Angelika Kipp/Christin Kipp und Wiebke Jünger.
// Wenn Kinder verkleinerte Schnittmuster für Erwachsene tragen, freuen sich häufig modebewusste Großeltern. „Das Buissnes-Kostüm steht der (4-jährigen) Charlotte besonders gut“, ist zu hören. Tatsächlich haben die Kleinen weniger Spaß an diesen Kleidungsstücken. Molly Goodall wollte 2010 ihren kleinen Sohn nicht wegen des Looks sondern seiner Gesundheit wegen von Mütze, Kapuzenjacke und Schal überzeugen und wählt dafür eine Mischung aus Verkleidung und Funktionskleidung. So entstand das erste tyische Goodall-Kleidungsstück – eine gelbe Filzjacke die den Träger quasi in einen Löwen verwandelt. Ihr Sohn liebte diese Jacke, viele seiner Freunde wollten ebenso eine und damit war das Unternehmen little goodall geboren. Im letzten Herbst erschien ihre Kreativbuch „Wild Things to Sew and Wear“ welches nun auch bei uns unter dem Titel „Tierische Mode für wilde Kids – Kleidung & Accessoires zum Nähen“ (Bassermann Inspiration, ISBN 9783572081899) pünktlich zum Herbstanfang erschienen ist. Die Schnittmuster für Jacke, Weste, Mütze, Rock, Hemd, Fäustlinge, Regencape und Latzhose sind an sich gelungen. Mit den tierischen Details, wie eine Kapuze mit Hasenohren, eine Mütze mit Gesicht oder eine Latzhose mit Pferdkopf tragen die Kids sehr liebevoll gestaltete Einzelstücke. Die Modelle im Buch sind sehr hochwertige Kleidungsstücke. Das Material wie Sherpa, Leinen oder Wolltweedstoff ist nicht gerade günstig und mit den zahlreichen Applikationen sind diese auch nicht mal schnell genäht. Echte Liebhaberstücke eben. Der Aufbau des 128-seitigen Buches ist wirklich sehr übersichtlich. Zu jedem „Tier“ findet ihr den Schwierigkeitsgrad, die Materialliste, Illustrationen zur Schritt-für-Schritt-Anleitung und Zuschnittangaben. Auch die Kleidergrößen, welche die Kinder auf den Tragefotos haben, wird genannt. Besonders angenehm finden viele, dass auf der beiliegenden CD alle Schnittmuster in verschiedenen Größen zum Ausdrucken beiliegen. Damit ist das Abpausen von dünnen DIN A0-Schnittpapieren hinfällig…Übrigens lassen sich die Schnittmuster für 2- bis 6-jährige auch gut mal ohne Tier umsetzen. (16,99 Euro)
// Fürs kleine Wehwehchen von Kindergartenkindern (und für solche die sich in bestimmten Situationen so verhalten) hilft oft ein Pflaster oder, je nach Verletzung, ein Kälte- bzw. Wärmekissen. Letzteres, gefüllt mit Körnern, Kerne oder Heu helfen auch bei kalten Füßen, Liebeskummer oder Ohrenschmerzen. Ganz bunt und oft auch als lustige Tierfigur kommen die selbstgenähten Kissen von Marion Dawidowski, Angelika und Christin Kipp daher. In ihrem Werk „Wärmekissen nähen“ (Christophorus Verlag, ISBN 9783841063281) zeigen die erfahrenen Kreativbuch-Autorinnen 38 Projekte. Neben den Nähideen geben sie außerdem Tipps zum Erwärmen z. B. auf der Heizung oder Wissenswertes zum Füllen der Kissen mit. Praktisch für kleine Schmutzfinke sind die Beispiele mit einen Inlett und einer Klettverschlussöffnung, wie beispielsweise die Bauchtrösterchen (siehe Cover) oder das Eichhörnchen. Auch für das Nähen der Kissen an sich geben sie zahlreiche Anleitungen zum Verzieren und variieren, z. B. Applizieren, Stoff mit Stempel bedrucken oder mit Schablonen gestalten oder auch ein Patchworkkissen aus Stoffresten. Toll sind auch die etwas anderen Wärmekissen, wie die Bandage, Bandage für Kühlkompressen, das Halskissen oder das Stuhlkissen. Oft bestehen die Körnerkissen aus mehreren Kammern, sodass sie sich besonders gut dem jeweiligen Körperteil anpassen. (80 Seiten, 14,99 Euro)
// Für das Thema Stadtgärtnern interessieren sich viele Menschen, nicht wegen medienwirksamer Urban-Gardening-Projekten, sondern ehr als Mittel zur Armutsbekämpfung, Förderung von sozialer Gemeinschaft und Integration, meint Wiebke Jünger. Zum Thema kam die Autorin ehr durch Zufall. Ihre Anfangsschwierigkeiten beim Gärtnern im Ruhrgebiet waren Platzmangel, Wasserknappheit oder Zeit, die sie auf ganz unterschiedlichen Weisen lösen konnte. Viele tolle und oft neue Ideen bietet, die in Essen lebende Autorin, in ihrem Buch „Stadtgrün statt grau: 61 DIY-Projekte fürs Urban Gardening“ (Verlag Eugen Ulmer, ISBN 9783800133840) – welches aus ihrer Diplomarbeit für Kommunikationsdesign entstand. Trotzdem hat das Werk Substanz und punktet nicht in erste Linie mit der grafischen Aufmachung. Gezeigt werden praktische, kostengünstige und auch altbewährte Techniken und Methoden zum Gärtnern in der Großstadt. Sie erklärt das Bepflanzen und Bewässern von Bäckerkisten, wie es schon seit Jahren im Prinzessinnengarten in Berlin praktiziert wird. Außerdem gibt sie fundierte Anleitungen zum Pflanzen im Kartoffelsack, zum Bau einer japanischen, hängenden Pflanzenkugel (Kokedama) oder zur Bepflanzung eines Blumenturms. Zu jedem Projekt macht sie Angaben zur Bauzeit, den Kosten und neben der Materialliste gibt sie eine Schritt-für-Schritt-Anweisung mit einladenden Skizzen. So benötigt man für die Samenbomben ca. 30 Minuten und Erde und Samen in Wert von ca. 15 Euro. Fortgeschrittene können sich am C.H.O.P.-Aquaponik-Projekt austoben, für das man 12 Stunden und 135 Euro investieren muss. Dafür bekommt man ein Pflanzbett und einen Fischtank, die sich gegenseitig beleben. Zusätzlich zu den Projektanleitungen gibt Wiebke auch ihre Erfahrungen und Rechercheergebnisse zum Umgang mit Behörden oder Infos zu Urban-Gardening-Initiativen weiter. (144 Seiten, 24,90 Euro)
UND WAS NUN?