mit neuen Büchern von Bov Bjerg, Tobias Rüther, Harald Martenstein / Tom Peukert, Ingo Niermann / Adriano Sack und Alina Bronsky.
// „Auerhaus“ erzählt die spannende Geschichte von sechs Freunden, die sich gegenseitig ein Versprechen geben. Ihr Leben soll nicht so alltäglich gelebt werden, wie das von vielen anderen Menschen. Stattdessen ziehen sie gemeinsam ins sogenannte „Auerhaus“ und gründen eine „Schüler“-WG im Dorf. Das wiederum ruft natürlich zahlreiche Kritiker auf den Plan und schon bald ist der Ort verschrien. Frieder wiederum hat da ganz andere Sorgen. Der stellt nämlich den Sinn des Lebens als solches in Frage und so setzen seine Freunde alles daran ihn von seinem Missmut zu befreien. Ob ihnen das gelingt? Das Werk von Bov Bjerg zieht einen in einen regelrechten Sog der Emotionen und schafft es, das man sich auch als älteres Semester wieder wie ein Teenager fühlt. Hier nämlich möchte man nur zu gerne einziehen und man würde sich am Ende durchaus wünschen, dass die Geschichte noch ein wenig so weitergeht.
// Wer sich etwas intensiver mit David Bowies bewegtem Leben in Berlin beschäftigen möchte, der kommt derweil bei „Rogner & Bernhard“ auf seine Kosten. Unter dem Titel „Helden“ hat FAS-Autor Tobias Rüther nämlich im Zeitraffer noch einmal die Jahre 1976 bis 1978 durchleuchtet und ist dabei auf allerhand interessante Details gestoßen. Der Künstler selbst hat in dieser Zeit nicht nur drei ganz herausragende Alben veröffentlicht, er hat mit dem titelgebenden Song „Heroes“ auch den prachtvollsten Hit seiner Karriere aus dem Ärmel geschüttelt. Wenn du dich also für Musik interessierst und ganz nebenbei auch noch ein paar spannende Informationen zum damals noch geteilten Berlin bekommen möchtest, dann lass dir „David Bowie und Berlin“ nicht entgehen. Das Buch ist kleiner literarischer Schatz voller magischer Momente.
// „Schwarzes Gold aus Warnemünde“ setzt derweil noch einmal etwas später an und transferiert uns ins Jahr 1989. In eben jenem Herbst wird nahe der DDR-Ostküste eine riesige Öl-Quelle gefunden und die DDR ist für einen Moment so etwas wie das reichste Land der Welt. Dann aber machen sich zwei Reporter mit wechselnden Identitäten dazu auf, das System auf seine Bruchstellen abzuklopfen und werden nur allzu schnell fündig. Sie arbeiten als Masseur, Portier und Hähnchenbrater und lernen dabei nicht nur die Menschen, sondern auch zahlreiche System-Gläubige kennen. Der Clou bei der ganzen Geschichte ist allerdings, dass inzwischen das Jahr 2015 ist und der Westen ist zunehmend verarmt. Was das für Folgen für die Menschen hat? Am besten du liest selbst mal rein. Der Roman von Harald Martenstein und Tom Peukert ist ein echter Hingucker mit A-Ha-Effekt.
// „Breites Wissen“ wiederum beschäftigt sich auf spannende Weise mit allem, was irgendwie unter dem Begriff der „Drogen“ zusammenzufassen ist. Ingo Niermann und Adriano Sack haben „Die seltsame Welt der Drogen und ihre Nutzer“ noch einmal genauer unter die Lupe genommen und daraus einen schicken Almanach gestrickt, der auch allen Nicht-Konsumenten einen entsprechenden Einblick in die Welt bunten Pillen verspricht. Im Werk selbst geht’s dann allerdings nicht nur um die Rauschmittel an sich, sondern auch um einige Prominente mit Drogenproblemen. Die durchgeknalltesten Drogenfilme werden genauso durchdekliniert, wie die Auswirkungen der Substanzen auf die Tierwelt. Überhaupt hat man selten ein Werk gesehen, dass sich so allumfassend mit dem Thema auseinander setzt und so können wir allen unseren Lesern nur dringend raten, sich dieses berauschende Meisterstück mal etwas genauer zu Gemüte zu führen.
// Alina Bronsky wiederum erzählt uns zu guter Letzt in ihrem Werk die Geschichte ihres Lebens. Sie ist eine Tschernobyl Heimkehrerin und versucht sich nach dem Unglück ein neues Leben aufzubauen. Ein Anker in all dem Chaos um sie herum ist ihr dabei ihre Tochter, der sie regelmäßig Briefe schickt. Als eines Tages allerdings Fremde im Ort auftauchen, steht ihre Welt plötzlich erneut Kopf und Alina beginnt sich gegen den drohenden Abgesang auf ihr erst kürzlich errichtetes kleines Heim zu wehren. Ob ihr das gelingt und sie das Glück festzuhalten vermag? „Baba Dunjas letzte Liebe“ ist ein Werk über eine außerordentliche Persönlichkeit, die sich einfach nicht unterkriegen lässt. Also gebt dem Werk mal eine Chance. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?