mit neuer Musik von Coeur de Pirate, Mogwai, The Beatles, Bob Dylan, Sebastian Block, Seinabo Sey, Metrickz und Dava Gahan & Soulsavers.
// Coeur de Pirate haben wir bereits seit ihrem Debütalbum ganz tief ins Herz geschlossen. Nun allerdings versucht sie sich erstmals daran, auch international den großen Wurf zu landen und das dürfte nicht ausnahmslos alle ihre Fans glücklich machen. Die zärtlichen Folk-Pop-Pflänzchen, die sie einst noch en masse aus dem Ärmel schüttelte, sind hier zu wahren Pop-Monstern mutiert, die auch im Formatradio funktionieren dürften. Das allerdings schmälert keineswegs die Qualität der Songs, die diesmal nicht nur in französischer Sprache, sondern auch in englisch um die Ecke biegen. Heraus kommt ein bunter Strauss angesagter Pop-Songs, die man sich als Fan von Zaz und Coralie Clement auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Also schnuppert man ein in diesen bunten Reigen namens „Roses“. Es lohnt sich.
// Wer sich einen packenden Rundumschlag in Sachen Postrock zu Gemüte führen möchte, der kommt bei der nun erschienenen Compilation aus dem Hause Mogwai auf seine Kosten. Auf drei Silberlingen oder sechs LPs wird dabei nochmal das breite Schaffen der Musiker in den vergangenen zwanzig Jahren durchdekliniert. „Central Belters: A Mogwai Retrospective“ versammelt dabei aber nicht nur die großen Hits des Kollektivs, sondern auch zahlreiche Raritäten und Soundtrack-Beiträge. Neben den erpischen Tracks werden dabei auch immer wieder schmissige Kracher der Marke „Teenage Exorcists“ zwischen gestreut, die dafür sorgen, dass man hin und wieder auch mal so richtig die Sau raus lassen darf. Wenn du diese Band also noch nicht kennst, dann nutze die Gelegenheit und schnapp dir diese 34-teilige Songsammlung. Es lohnt sich.
// Bereits vor geraumer Zeit wurden ja von den Beatles schon die regulären Alben in neu gemasterter Form auf den Markt geschmissen. Wer sich statt eines Box-Sets lieber eine kompakte Variante der zahllosen Hits ins Regal stellen möchte, der kommt nun bei der Neufassung der allseits beliebten „1“ LP auf seine Kosten. Darauf finden sich 27 der größten Hits der Fab Four und die haben bis heute nichts von ihrem Glanz verloren. Ob „Love Me Do“, „She Loves You“ oder „Help!“. Hier bleiben keine Wünsche offen und der neue Stereosound tut sein Übriges, um so richtig schön glücklich im Kreis herum zu hüpfen. Dazu gibt’s als schicken Bonus außerdem nochmal eine DVD-Variante, die alle Songs noch einmal in aufgehübschter Variante präsentiert. Es lohnt sich also durchaus diese alten Hits nochmal neu für sich zu entdecken.
// Tief in der Schatztruhe gekramt wurde in der Zwischenzeit auch mal wieder bei Bob Dylan. Der inzwischen 12te Teil seiner Bootleg Series steht unter dem Titel „The Best Of The Cutting Edge“ in den Regalen und präsentiert uns eine Sammlung von Aufnahmen aus der Zeit von „Bringing It All Back Home, „Highway 61 Revisited“ und „Blonde On Blonde“. Die Sessions wurdeb dabei nicht nur neu abgesmischt, sondern es finden sich auch interessante Linernotes von Autor Bill Flanagan und Historiker Sean Wilentz in dem Werk, Dazu bekommt man zahllose Outtakes und alternative Versionen von Klassikern vor den Latz geknallt. Worauf also wwartest du noch? Schnapp dir dieses musikalische Zeugnis eines begnadeten Musikers und hab ganz nebenbei noch Teil am Schaffensprozess dreier Album-Klassiker, die bis heute nicht an Faszination eingebüßt haben.
// Sebastian Block wiederum dürfte all jene glücklich machen, denen bei einem Mix aus den schönsten Melodien von Tele bis Rio Reiser das Wasser im Mund zusammenläuft. Sein neues Album strotz nur so vor emotionsgeladenen Indie-Pop-Songs und sorgt für das entsprechende Maß an Herbstmelancholie in diesen kühlen Tagen. Wenn du also schon lange auf neue Songs von ClickClickDecker, AnnenMayKantereit und wie sie alle heißen wartest, dann schnapp dir dieses Album. Es wird dir die Zeit mit zahlreichen, wirklich langlebigen Stücken vertreiben. Wenn du also mal wieder nachts wach liegst und dir insgeheim denkst: „Der Mond ist schuld“ dann hast du jetzt auch den passenden Soundtrack dazu.
// Wer eher auf soulige Klänge steht, der sollte vielleicht mal Seinabo Sey einen Besuch abstatten. Die ist zwar musikalisch ganz tief im Pop verwurzelt, bezieht aber auch immer wieder düstere Klänge in ihre Musik mit ein und erinnert dabei an die Kolleginnen aus dem Hause Nina Simone oder Lana Del Rey. Ihr aktuelles Album namens „Pretend“ steckt außerdem voller kleiner Hits, wie „Younger“ und „Easy“ und man fragt sich zunehmend, wo die junge Dame eigentlich alle ihre Ideen hernimmt. Zusammen mit Produzent Magnus Lidehäll erschafft sie auf ihrem Album ein mysteriöses, kleines Universum, dem man nur schwer zu entkommen vermag. Wenn du also auf Popmusik stehst, die sich traut jegliche Stilgrenzen zu durchbrechen, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Auf Metrickz haben wir euch ja bereits im vergangenen Jahr aufmerksam gemacht. Nun legt er schon wieder ein neues Album vor und macht darauf genau dort weiter, wo er auf dem Vorgänger aufgehört hat. Heraus kommt ein bunter Strauß atmosphärischer Rap-Tracks, die man sich am Liebsten via Kopfhörer zu gemüte führen sollte. „Ultraviolett II“ ist ein Album bei dem vom ersten bis zum letzten Ton alles stimmt. Die beiden Vorab-Singles „Du lügst“ und „Schwarzer BMW“ sind dabei noch nicht einmal die größten Hits. „KO/OK“ und „Dächer der Welt“ laden direkt im Anschluss noch einmal zum Weitertanzen ein. Wenn also alles gut läuft (und das wünschen wir diesem Künstler), dann wird sich dieses Werk schon in Kürze auch ganz weit oben in den Charts wiederfinden. Verdient hätte er es. Auf solch formvollendete Weise verbindet derzweit kaum jemand treffsichere Punchlines mit explosiven Beats.
// Der waltehrwürdige Dave Gahan wiederum macht sich zusammen mit den Soulsavers daran, seinem Schaffen abseits von Depeche Mode noch ein paar charmane Facetten hinzuzufügen. Auf dem zweiten Album namens „Angels & Ghosts“ befinden sich zwar lediglich neun Songs, die aber haben es allesamt in sich und führen vor Augen, mit welch begnadeten Künstlern man es im Falle von Gahan und Soulsavers-Mastermind Rich Machin doch zu tun hat. Die Platte ist wie geschaffen für alle Herbstmelancholiker da draußen, denen ab und zu auch gerne mal ein kalter Schauer über den Rücken jagt. Heraus kommt ein bunter Mix aus Gospel-Anleihen, Streicherparts und einer gehörigen Portion an Enthuisiasmus, die man sich als Fan von orchestralem Pop auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte.
UND WAS NUN?