mit neuen Büchern von Terry Gilliam, Pete Townshend, Roger Daltrey, Sascha Verlan, Hannes Loh und Hans Söllner.
// Ein optisches Spektakel stellen die „prä-posthumen Memoiren“ von Terry Gilliam dar, welche in diesen Tagen auch hierzulande via Heyne Hardcore in den Handel kommen. In dem Werk namens „Gilliamesque“ dreht sich alles um die Innenansichten eines außerordentlichen Künstlers, der mit seinen Großtaten wie „Brazil“, „12 Monkeys“ oder „Fear and Loathing in Las Vegas“ zu Weltruhm gelangte. Sein Leben wiederum ist nicht minder spannend, auch deshalb weil er als Mitbegründer von Monthy Pythons Flying Circus allerhand zu erzählen weiß und noch dazu zahllose Nebendarsteller wie George Harrison, Uma Thurman und Brad Pitt um sich versammelt, die seine Biografie zu einem wahren Almanach über die Pop-Kultur des späten 20ten Jahrhunderts machen. Wenn du also auf spektakuläre Veröffentlichungen eines Künstlers stehst, der seit jeher das Spektakel liebte, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Ebenfalls überaus hochwertig und gleichermaßen liebenswert zusammengestellt wurde der Almanach „The Who: 50“, der via „Prestel“ auch hierzulande zu bekommen ist. Er stellt gleichermaßen die bis dato einzig offizielle Chronik der renommierten Gruppe um Pete Townshend und Roger Daltrey dar und steckt voller zauberhafter Schmankerl in Form von raren Fotos und Illustrationen. Man taucht ein in die Welt des Rock and Roll und merkt sofort, warum diese Band oftmals in einem Rutsch mit den Beatles und den Rolling Stones genannt. wird. Dazu wurden sowohl die eigenen, als auch die Archive der Fans geplündert und zahllose Schätze und Kuriositäten ans Tageslicht gezerrt. Darüber hinaus wird in dem Werk Die größten Hits wie „My Generation“ und „The Kids Are Alright“ zählen darüber hinaus auch heute noch zu den wegweisenden der Rockgeschichte und mit „Quadrophenia“ und „Tommy“ hat sich die Band sogar noch daran gewagt, ihr schauspielerisches und Musical-technisches Talent unter Beweis zu stellen. In diesem Werk fehlt wirklich nichts und so können wir diesen bunten Mix aus Archiv-Material, über 500 Fotos und jeder Menge spannender Eindrücke aus einer bewegenden Epoche nur allen unseren Lesern ganz innig ans Herz legen. Es lohnt sich.
// Wer sich für Deutschen Rap interessiert, der kommt an der Neuauflage von Hannes Lohs Standartwerk „35 Jahre HipHop in Deutschland“ nicht vorbei. Der Titel deutet es schon an, es handelt sich hier nicht um eine schlichte Neufassung des Klassikers, sondern um eine erweiterte Ausgabe, die erstmals auch die vergangenen zehn Jahre im deutschen Rapgeschäft berücksichtigt. Zusammen mit dem Radiojournalisten Sascha Verlan begibt sich der Autor zurück ins Jahr 1992 und beleuchtet dabei nicht nur die ersten Schritte der Fantastischen Vier im Showgeschäft, sondern widmet sich auch den harten Rappern, die in den vergangenen Jahren das Game aufmsichten. Heraus kommt ein kunterbunter Überblick über die hiesige Szene, die nur so strotzt vor Anekdoten. Das Buch versucht dabei das ganze Spektrum in der hiesigen Szene abzubilden und versteht sich in diesem Zusammenhang auch als Hommage an die HipHop-Kultur, die heutzutage so vielfältig um die Ecke biegt, wie nie zuvor. Wir wünschen deshalb jetzt schon viel Spaß bei der Lektüre. Und verweisen direkt im Anschluss gleich noch da den zweiten Teil der famosen Graphic-Novel „HipHop Family Tree“, die uns auch diesmal wieder ein breites Grinsen aufs Gesicht zu zaubern vermag. Nachdem man sich im ersten Band noch den Ursprüngen widmete, befinden wir uns jetzt in den Jahren 1981 bis 83 und dürfen miterleben, wie HipHop langsam in die Clubs einzieht. Run-DMC und Afrika Bambaataa veröffentlichen wegweisende Songs und mit N.W.A. wird’s auch ein Stück weit expliziter. Wer sonst noch mit dabei ist? Die Beastie Boys. KRS-One und Public Enemy dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen und Ed Piskor gelingt es auf famose Weise die unterschiedlichen Strömungen in einem formvollendeten Gesamtkunstwerk zusammen zu führen.
// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis an alle, die schon seit Jahren den Musiker und Rebell Hans Söllner feiern. Von dem erscheint nämlich in diesen Tagen ebenfalls ein spannendes Werk über sein bewegtes Leben und das ist eine wahre Fundgrube an spannenden Anekdoten. Der Künstler war sich schließlich in der Vergangenheit noch nie zu schade, sein Maul aufzumachen und so werden wir an dieser Stelle noch einmal Zeuge, wie er vom Arbeiterkind zum astreinen Staatsfein avanciert. Dazwischen verdingt er sich unter anderem als Kochlehrling und setzt sich unermüdlich für Freigabe von Marihuana ein. Verpackt wird all das in eine spannende und Runde Geschichte mit dem schicken Titel „Freiheit muss weh tun – Mein Leben“, die man sich auch als jemand, der der Musik des Liedermachers nicht unbedingt nahe steht, unbedingt zu Gemüte führen sollte. Wir wünschen deshalb viel Spaß bei der spannenden Achterbahnfahrt und sagen tschüss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?