mit neuer Musik von Prinz Pi, Terrorgruppe, Massendefekt, Skunk Anansie, Kristofer Aström, Bloc Party, Fat White Family und Wild Nothing.
// Prinz Pi haben wir in den vergangenen Jahren ja durchaus lieben gelernt. Der Rapper versteht es sehr gekonnt seine knackigen Punchlines mit schicken Beats zu unterfüttern, die auch dem einen oder anderen Indie-Rocker gefallen dürften. Auf seinem neuen Album namens „Im Westen nix Neues“ perfektioniert er nun diesen sympathsichen Outsider-Style, der auch schon Casper in die höchsten Höhen der Charts hievte. Mit Emotionalen Tracks wie „Weisse Tapete / Minimum“ und „Im Westen nichts Neues / Tochter“ wickelt er einen wie schon zu „Du bist“-Zeiten locker um den kleinen Finger und hat mit „1,40m“ sogar noch einen echten Radiohit am Start, der hoffentlich in Kürze die Chartspitzen des Landes erklimmt. Prinz Pi verdient es inzwischen einfach von einer noch größeren Anzahl von Menschen ins Herz geschlossen zu werden und so ganz nebenbei sind diese sechzehn Songs auch noch ein ganz hervorragender Soundtrack zur kalten Jahreszeit. Worauf also wartet ihr noch? Schnappt euch das Werk. Es lohnt sich.
// Einige Leser werden sich sicher ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen können, wenn sie an die alten Platte der renommierten Terrorgruppe zurückdenken. Nun hat eben jene Band doch tatsächlich nach knapp 10-jähriger Abstinenz ein neues Album aus dem Ärmel geschüttelt und dekliniert darauf noch einmal all jene Dinge durch, für die man sie schon in der Vergangenheit lieben gelernt hatte.. Los geht’s mit einer knackigen Punk-Hymne namens „Blutbürger“, wobei man sich anno 2016 auch nicht zu schade ist, hin und wieder mal das Tempo zu drosseln und New-Wave und Power-Pop–Anleihen in die Songs mit einfließen zu lassen. Besonders gut gelingt ihnen dieser Stilmix gemeinsam mit Skinhead Black (alias Tarek von K.I.Z., der sich beim Songs „Schmetterling“ ein kleines aber feines Stelldichein gibt. Der Rest der Platte bewegt sich derweil irgendwo zwischen hymnischen Hooks und In-Die-Fresse-Parts und ist absolutes Pflichtprogramm für alle Anhänger der Band. Worauf also wartest du noch? Nichts wie rein in den „Tiergarten“.
// Ebenfalls sehr gespannt sind wir auf das aktuelle Album der Gruppe Massendefekt gewesen, die auf ihrem sechsten Studioalbum ebenfalls voll ins Schwarze trifft. „Echos“ wirft dabei bunt alles zwischen Rock, Indie und Punk in einen Topf und zeigt die Band auf dem Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens. Die fünfzehn Jahre, die seit der Bandgründung vergangenen sind, haben sich inzwischen vollends ausgezahlt und die Gruppe zeigt sich sichtlich gereift, ohne den Enthusiasmus von früher vermissen zu lassen. Worauf also wartest du noch? Schnall dir das Werk! Es lohnt sich.
// Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich nicht gedacht hätte, dass mich Skunk Anansie noch einmal mit neuer Musik um den kleinen Finger wickeln würden. Nun allerdings ist es geschehen, denn das aktuelle Album „Anarchytecture“ erfüllt all die Erwartungen, die man seit dem Comeback an die Gruppe hatte. Der Opener „Love Someone Else“ führt dabei noch mit seiner elektronischen Attitüde der Marke Garbage ein wenig in die Irre, mausert sich aber dennoch zu einem echten Brecher für die Tanzfläche, der aufzeigt, wie man einen treibenden Beat mit einer hymnischen Melodie verknüpft, ohne dabei in die Klischeefalle zu tapsen. Der Rest des Albums dekliniert anschließend all das noch einmal durch, was man in den 90ern an der Band lieben gelernt hat und reiht Hit an Hit, womit man in dieser Form nun wirklich nicht rechnen konnte. Kurz gesagt: wir sind begeistert und freuen uns jetzt schon auf die Live-Darbietungen der hier dargereichten Songs.
// Nach seiner Zeit bei Firseside hat sich Kristofer Aström inzwischen auch als Solo-Künstler etabliert. Nach 8 Studioalben hat er nicht nur jede Menge Fans um sich geschart, sondern auch eine Grammy-Nominierung in seiner schwedischen Heimat in der Tasche. Nun erscheint ein weiteres Werk aus des Künstlers Feder mit dem schönen Titel „The Story Of A Heart´s Decay“ und die Voraussetzungen waren von Beginn an exakt abgesteckt. Kein Instrument sollte auf dem Album vorkommen, das nicht vor 1978 das Licht der Welt erblickt hat. Der Musiker wollte nämlich ganz authentisch das Feeling der damaligen Zeit einfangen und so viel schon einmal vornweg: es ist ihm gelungen. Die Scheibe atmet den Geist von Fleetwood Mac und Jackson Browne und so kommen vor allem Nostalgiker auf ihre Kosten. Wenn du also mal wieder Lust auf eine ausgedehnte musikalische Zeitreise hast, dann schnapp dir das Werk.
// Bloc Party bestehen zwar inzwischen nur noch zur Hälte aus der Band, die damals für die größten Hits der Bandgeschichte verantwortlich gewesen sind, an Qualität hat die Band dabei allerdings nicht unbedingt eingebüßt. Schon auf dem zweiten Werk waren damals zahlreiche Abstecher in elektronische Gefilde zu finden und auch das neue Album ist mal wieder ein echter Knaller für den Tanzboden, der einen vor allem dann um den kleinen Finger wickelt, wenn man die Regler nach oben schubst. Heisst ja schließlich nicht umsonst „Hymns“, das neue Werk und „The Love Within“ oder „Virtue“ bekommt man auch Stunden später nicht aus den Gehörgängen heraus. Stattdessen lässt man sich einfach treiben von dieser tanzbaren Platte, die einem mit ihrem unbeschwerten Enthusiasmus immer wieder ein Grinsen aufs Gesicht zaubert.
// „Songs For Our Mothers“ wiederum ist ein Album der besonders kruden Sorte. Allein schon, dass Sean Lennon (wann kommt denn endlich mal wieder was Neues?) zusammen mit Liam Trashmouth hinter den Reglern stand, ist das Eintrittsgeld wert. Die Fat White Family hat es inzwischen nämlich geschafft, sich im eh schon bunten Kosmos der Indie-Pop-Musik einen Exoten-Bonus zu erspielen. Das liegt nicht nur an den packenden Live-Shows des Kollektivs, sondern auch an den verschrobenen Songs der Band, die immer wieder für ein breites Grinsen bei allen Fans von My Bloody Valentine und The Raveonettes sorgen dürften. Schwelgerisch und lärmig zugleich schreiten die Songs voran und nisten sich von Durchlauf zu Durchlauf tiefer in den Gehörgängen des Zuhörers ein. Wenn du also auf schrägen Humor mit jeder Menge schrägen Zwischentönen stehst, dann schanpp dir dieses fiese Gesamtpaket. Du wirst es bestimmt nicht bereuen.
// Wild Nothing haben sich für ihr aktuelles Album derweil eine gefühlte Ewigkeit Zeit gelassen. Nicht weniger als vier Jahre sind bereits vergangen seit „Gemini“ das Licht der Welt erblickte und das Warten hat sich gelohnt. Jack Tatum, der Kopf hinter dem Kollektiv, hat mit „Life On Pause“ neue Wege beschritten und dem Sound der Band eine gehörige Portion an Experimentierfreude eingehaucht. Heraus kommt ein spannender Mix aus poppigen Melodien und beinahe schwelgerischen Passagen, die von Produzent Thom Monahan in geregelte Bahnen gelenkt werden. Wenn du also auf ausufernden Indie-Rock mit Hit-Potenzial stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?