mit neuer Musik von Sunflower Bean, DMA´s, George Harrison, Royal Republic, Macklemore & Ryan Lewis, Face To Face, Stereo Total und Sarah and Julian.
// Wer sich gerne ein wenig in der Zeit zurückversetzen lassen möchte, der kommt beim gelungenen Debütalbum von Sunflower Bean auf seine Kosten. Die Indie-Rock-Band aus dem schönen New York hatte ja bereits mit ihrer Debüt-EP namens „Show Me Your Seven Secrets“ für reichlich Furore in der Szene gesorgt und nun erfüllt sie auch noch praktisch im Vorbeigehen die hohen Erwartungen. Auf „Human Ceremony“ gehen sie dabei dermaßen ungestüm und nachdrücklich zuWerke, dass man schon nach wenigen Sekunden die Regler nach oben schieben möchte. Sängerin und Bassistin Julia Cumming zeigt sich hier neben ihrer Rolle als Fotomodell mal von ihrer ungeschminkten Seite und beschert uns zusammen Nick Kivlen (Gesang/Gitarre) und Jacob Faber (Drums) einen waghalsigen Mix, der allen Fans von Neu! bis Tame Impala ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Lass dir diese Chance auf eine musikalische Zeitreise also auf keinen Fall durch die Lappen gehen.
// Alle Fans von der guten alten Brit-Pop-Garde werden schon nach wenigen Sekunden vor Freude im Kreis hüpfen, während das aktuelle Album der DMA´s auf dem Plattenteller rotiert. Ja, dieser Band hier gelingt es tatsächlich äußerst famos, die 90er wieder auferstehen zu lassen und uns mit Hymnen zu beglücken, die schöne Erinnerungen an die Kollegen aus dem Hause Oasis oder Travis wachrufen. „Hills End“ ist eines dieser Alben, das man schon beim zw2eiten Durchlauf lautstark mitgrölen möchte und dessen beste Songs namens „Lay Down“ und „Too Soon“ einem noch Stunden später im Kopf herum schwirren. Dabei stammt diese Band eigentlich gar nicht aus England, sondern aus Australien. Sobald die Musik allerdings aus den Boxen strömt, ist all das zweitrangig und man sieht sich jetzt schon vor dem geistenigen Auge in einem netten Pub lauthals an der Theke diese Zeilen hier mitgrölen. Wenn du also auf handgemachten Brit-Pop stehst, dann schnapp dir das Album. Es lohnt sich
// Einem einzigen Schaulaufen der Stars könnt ihr derweil beiwohnen, wenn ihr euch die Scheibe „George Fest – A Night To Celebrate“ zu Gemüte führt. Niemadn Geringeres als der Altmeister George Harrison hat nämlich passend zu seinem 73ten Geburtstag eine ganze Menge an Kollegen eingeladen, mit ihm eine ausgedehnte Party im Fonda Theater in Los Angeles zu feiern. Herausgekommen ist eine bunte Jamsession, die nun endlich auch als Doppel CD mit DVD-Beilage zu bekommen ist. Die beteiligten Musiker sind allesamt hochmotiviert und mit Norah Jones, Ben Harper und Perry Farrell gibt sich dabei auch noch das Who ist Who der Musikgeschichte die Klinke in die Hand. Wenn du also schon immer mal wissen wolltest, wie sich Georges Songs eigentlich in der Version von so illustren Kapellen wie The Flaming Lips, den Cold War Kids oder dem Black Rebel Motorcycle Club anhören, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Als schicken Bonus gibt’s auf der DVD ausserdem noch eine ganze Reihe Interviews mit den beteiligten Stars und ein paar spannende Eindrücke aus dem Backstage-Bereich. Worauf also wartest du noch?
// Sehnlich gewartet haben wir auch auf den neuesten Streich aus dem Hause Royal Republic. Die Garagenocker haben sich inzwischen ja zu einer festen Größe gemausert und auf ihr aktuellem Album arbeiten sie daran, ihren Trademark-Sound zu perfektionieren. Im Grunde genommen wird sich also jeder, der auch den Hives und Konsorten etwas abgewinnen kann, auf diese Scheibe hier einigen können und es ist schon bemerkenswert, wie sich das schwedische Kollektiv auf „Weekend Man“ durch 15 stampfende Rocker wühlt, die allesamt ein hohes Maß an Hitpotenzial ausstrahlen. Wenn du also noch nach einem passenden Party-Soundtrack für die anstehende Festivalsaison stehst, dann lass dir dieses Album hier nicht entgehen. Es macht einfach nur verdammt viel Spaß-
// Dass Macklemore & Ryan Lewis wissen, wie man Hits schreibt, das haben sie bereits auf dem Vorgänger unter Beweis gestellt. „Can´t Hold Us“ und „Thrift Shop“ avancierten zu weltweiten Megasellern und auch auf dem Nachfolger lässt sich das Duo nicht lumpen, ein paar echte Pop-Raketen aus dem Ärmel zu schütteln. Singles wie „Downtown“ oder „Growing Up“ haben alles, was ein Hit braucht und doch ist „This Unruly Mess I´ve Made“ ein Album geworden, das überraschend zurückgelehnt um die Ecke biegt. Die beiden Protagonisten haben sich locker gemacht, die dicke Hose im Schrank gelassen und sich stattdessen auf die Ursprünge des Genres besonnen. Heraus kommt eine Platte, die nicht nur mit illustren Gastsars der Marke KRS-One und DJ Premier gespickt ist, sondern ein wirkich vielschichtges Werk auf dem so unterschiedliche Musiker wie Ed Sheeran, Anderson Paak und Chance The Rapper zu Wort kommen, ohne dass das Ganze wie ein wild zusammengewüfeltes Mixtape anmuten würde. Stattdessen klingt auf „This Unruly Mess I´ve Made“ alles wie aus einem Guss und man freut sich über knapp 60 Minuten in denen man den Alltag mal von der Mattscheibe schubsen darf.
// Face To Face machen uns in diesen Tagen auch mal wieder mit einem neuen Album glücklich und besinnen sich dabei vorwiegend auf ihr energisches Frühwerk. Ja, „Protection“ ist ein Album, dem man die Dringlichkeit in jedem Moment anhört und stellt mal eben ganz nebenbei unter Beweis, wie man nach 25 Jahren Bandgeschichte nochmal ein deftiges Ausrufezeichen setzt. Eine große Rolle spielte in diesem Zusammenhang auch der Produzent und langjährige Band-Kumpel Bill Stevenson, der sich als erster Externer an die Band heranwagen durfte und ihr dabei ordentlich Feuer unterm Arsch macht. Stevenson jedenfalls scheint bei den Aufnahmen zu „Protection“ die richtigen Knöpfe gedreht zu haben (und das nicht nur in soundtechnischer Hinsicht), diese Platte ist ein wahres Feuerwerk der Emotionen. Wenn du also schon früher vom Sound der Gruppe begeistert gewesen bist, dann lass dich nicht lange bitte. Dieses Album hier lohnt sich.
// Stereo Total haben auch schon lange nichts mehr von sich hören lassen. In „Les Hormones“ allerdings geht’s dafür gleich wieder so richtig zur Sache. Vom ursprünglichen Ansatz, den die Gruppe seit 1993 perfektioniert, ist man dabei nur bedingt abgerückt, schließlich hat sich das Erfolgsrezept bewährt und funktioniert auch im Jahre 2016 noch ganz hervorragend. Françoise Cactus und Brezel Göring wissen einfach, wie sie ihre Fans mit ihrem multilingualen Ansatz um den kleinen Finger wickeln und so freuen wir uns über neue Hymnen der Marke “Adieu Sophie” und “Doktor Kaktus”. Wenn du also auf verschrobenen Humor stehst, dann lass dir das neue Werk des Duos auf keinen Fall entgehen.
// Dass Geschwister manchmal ganz bezaubernde Musik machen, das stellen in diesen Tagen auch die beiden in Hamburg lebenden Amerikaner Sarah and Julian unter Beweis. Auf ihrem aktuellen Album namens „Birthmarks“ gelingt es den beiden nämlich nahezu von Beginn an den Hörer in einen Sog der Emotionen zu schubsen. Die Musik strahlt diese düstere Atmosphäre aus, die immer wieder von folkigen Melodien befeuert wird. Heraus kommt ein wirklich bezauberndes Album, das wie geschaffen ist, das winterliche Treiben auf der Straße ein wenig vom Fenstersims aus zu beobachten. Wenn du also auf berörenden Folk-Pop stehst, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?