mit neuer Musik von The Last Shadow Puppets, Adam Green, The Monika Roscher Bigband, Martin Meiwes, KMPFSPRT, The Inspector Cluzo, dem Soundtrack zu „Fargo“ und den Violent Femmes.
// Mit einem zweiten Album von The Last Shadow Puppets hatten wir eigentlich schon gar nicht mehr gerechnet, da biegen Alex Turner und Miles Kane doch tatsächlich mit Selbigem um die Ecke. Viel bemerkenswerter allerdings ist, dass ihnen mit „Everything You´ve Come To Expect“ doch tatsächlich ein echter Knaller gelingt, der sich erst nach mehreren Durchläufen offenbart. Anfangs bleibt man eher noch an der fantastischen Single-Auskopplung „Bad Habits“ kleben, nach und nach aber ist man auch von „Aviation“ und „The Dream Synopsis“ fasziniert und so entfaltet sich scheibchenweise ein wirklich gelungener Nachfolger, der allen Fans der beiden Musiker ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Ob Tina Turner da wirklich gerne dazu getanzt hätte, wie es das Frontcover andeutet, ist da auch erstmal zweitrangig. Vielmehr bleibt zu hoffen, dass die beiden Musiker bis zum nächsten Album nicht wieder eine halbe Ewigkeit verstreichen lassen.
// Adam Green hat auch schon länger nichts mehr von sich hören lassen, umso mehr freuen wir uns in diesen Tagen über ein sehnlich erwartetes Lebenszeichen von ihm. Mit im Gepäck hat er den Soundtrack zu einem ebenfalls von ihm via Kickstarter finanzierten Streifen, der uns unter anderem ein erfreuliches Widersehen mit Kevin-Darsteller Macaulay Culkin beschert. Der Soundtrack zu „Aladdin“ wiederum ist ein kunterbuntes Spektakel voller Wortwitz und hintergründigen Querverweisen. Überhaupt scheint sich Green einen Spaß daraus zu machen, der Welt um sich herum mit einem großen Augenzwinkern gegenüber zu treten und so dürft ihr euch auf 19 Songs freuen, die auf so zauberhafte Titel wie „Techno-Fungal Insect Species“ und „Nature Of A Clown“ hören. Da kann man es hinterher eigentlich kaum mehr erwarten, auch den dazugehörigen Film etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
// Wer auf Musik steht, die auch mal Grenzen überschreitet, der kommt bei der Monika Roscher Bigband auf seine Kosten. Die Müncherin versteht es dabei sehr gekonnt, Jazz-, Rock- und Pop-Klänge miteinander zu versöhnen und entwirft einen treibenden Soundentwurf, der einen schon nach wenigen Minuten mit links um den kleinen Finger wickelt. Das aktuelle Album „Of Monsters And Birds“ ist dabei nur so vollgestopft mit bombastischen Melodien und Trommel-Eskapaden. Hier spürt man nicht nur den geiste der Musikszene von New Orleans, auch die Vogelwelt hat Eindruck bei der Musikerin hinterlassen uns so präsentiert sie uns ein packendes Album gemeinsam mit ihren 17 Mitmusikern, das man sich als Fan von herausfordernden Klängen auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte.
// Martin Meiwes wiederum veröffentlicht in diesen Tagen klammheimlich ein neues Album namens „Kiez Notiz“, die man sich als Fan von spannendem deutschen Rap auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Vorab waren ja schon diverse Remixe der Scheibe in Umflauf geraten, doch auf Albumlänge entfaltet der aktuelle Longplayer des Künstlers nochmal einen ganz besonderen Sog. 10 Tracks finden sich auf der Scheibe, die auch deshalb nun in physischer Form vorliegt, weil ihn die Fans bei der ganzen Geschichte anhand eines kleinen Spendenaufrufes unterstützen konnte. Heraus gekommen sind dabei allerdings nicht nur die neuen Tracks, welche allesamt von RAW und SirPreiss produziert worden sind, sondern auch 4 Remix-Tracks von „Kiez Musik“ bis „Neue Wege“ haben es auf das offizielle Release geschafft. Wenn du also auf packende Punchlines und herausfordernde Lyrik stehst, dann gib dem Musiker mal eine Chance. Es lohnt sich.
// KMPFSPRT haben uns ja bereits mit dem brachialen Vorgänger sehr viel Freude bereitet und nun schickt sich die Band an einen weiteren großen Schritt nach vorne zu machen. „Intervention“ ist ein Album, das sich anschickt, die poppigen Aspekte ihres bisherigen Schaffens weiter in den Vordergrund zu stellen, ohne dabei aber an Emotionalität zu verlieren. Der Band gelingt es dadurch, sich ihre eigene Nische zwischen Marathonmann und Turbostaat zu schaffen und doch eigenständig genug zu klingen, dass man sofort nach dem Verklingen des abschließenden Pamphlet wieder die Repeat-Taste zu betätigen. Mit „Wir bleiben wach“ und „Ich hör die Single nicht“ haben sie darüber hinaus auch noch zwei absolute Must-Haves fürs nächste Festivalmixtape 2016 im Gepäck. Worauf also wartest du noch. Lass dir dieses packende Rock-Album auf keinen Fall entgehen.
// Fünf Alben wiederum hat die französische Rockband The Inspector Cluzo bereits auf dem Buckel und auch auf ihrem aktuellen Werk stellen sich keinerlei Ermüdungserscheinungen ein. „Rockfarmers“ biegt vielmehr mit einer imposanten Ausstattung um die Ecke, die man sich als Fan des Duos um Mathieu Jourdain und Laurent Lacrouts auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Die Scheibe biegt nämlich als tolles 3er-Set um die Ecke und die Silberlinge sind auch noch hinter einem wirklich schick aufgemachten Bucheinband versteckt. Neben einer Dokumentation, die spannende Einblicke hinter die Kulissen gewährt, werden in literarischer Hinsicht nochmal die Inhalte der einzelnen Stücke auf Papier transferiert und die beiden Silberlinge selbst strotzten auch nur so vor Improvisationen. Wenn du also auf Musik stehst, die sich auch mal traut über stilistische Grenzen hinaus zu blicken, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// „Fargo“ hat nicht nur in cineastischer Hinsicht im vergangenen Jahr nochmals einen drauf gesetzt. Die zweite Staffel der bitterbösen Serie hat auch einen fantastischen Soundtrack ans Tageslicht gespült, den man sich als Fan von gediegenen Rock-Klängen auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Neben Fleetwood Max und Bobby Womack kommen wir dabei auch in den Genuss von fantastischen Tracks aus der Feder von Blitzen Trapper und Lisa Hannigan. Überhaupt haben sich die Macher des Samplers übers „Year Two“ in der verschneiden Einöde sehr viel Mühe gegeben, hier ein schlüssiges Werk zusammemzustellen, welches man sofort nach dem Verklingen der letzten Töne von „California Dreamin´“ sofort wieder von vorne hören möchte. Wenn du also auf den Sound von Bon Iver und Billy Thorpe stehst, dann schnupper mal rein. Es lohnt sich. Genauso wie die aktuelle Staffel, die tatsächlich das Kunststück vollbringt eine absolut absurde Szene in die ansonsten geradlinige Geschichte einzuflechten, ohne dass es irgendwie lächerlich wirken würden. Welche das ist? Am Besten du findest es selbst heraus.
// Ganze neun Studioalben haben die altehrwürdigen Violent Femmes vereits auf dem Buckel und doch sind bei dem US-Trio auch diesmal keinerlei Ermüdungserscheinungen zu erkennen. Das wiederum ist noch bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass „We Can Do Anything“ auch noch das erste Studioalbum seit nunmehr 15 Jahre ist und man merkt der Band an, dass sie immer noch viel Lust verspürt, so unterschiedliche Stile wie Punk, Rock und Blues miteinander zu vermengen. Gemixt wurde das Ganze übrigens von niemand Gerinherem als John Agnello, der auch schon für Dinosaur Jr. und Sonic Youth aktiv gewesen ist und so freuen wir uns auf zehn packende Hymnen, die man schon in Kürze in den Indie-Clubs der Nation lautstark mitgrölen dürfte. Wenn du also heute noch zu „Blister In The Sun“ die Nacht durchfeierst, dann gib dem Album mal eine Chance. Es lohnt sich.
UND WAS NUN?