mit Werken Christina Freiberg, Laura Sinikka Wilhelms und Andrea Müller.
// Frühlingszeit ist Pflanzzeit und wer auf der Suche nach Ideen für Balkonkästen oder bepflanzten Fensterbänken ist findet in Christina Freibergs Werk „Mein Heilpflanzenbalkon – Pflanzideen vom Bauchweh-Bottich bis zum Kopf-frei-Kasten“ (Ulmer, ISBN 9783800103614) originelle und neue Ideen. Sie pflanzt keine Mode- bzw. Jahresblumen sondern je nach den Eigenschaften bzw. Wirkung der Inhaltsstoffe die die Pflanzen mitbringen. Ein Erste-Hilfe-Kasten ist sicher für jede Studenten-WG ein Gewinn und der Bauchweh-Bottich neben der Haustür kann nicht schaden. Ehr im Gegenteil: Die Minze duftet herrlich frisch und die Kamillenblüten machen sich auch in einer Vase gut. Wenn sie nicht wegen eines schlechten Bauchgefühls mit Beifuß, Fenchel und Kümmel als Magentee in der Teekanne landet. Insgesamt 12 Mischungen hat die Geografin, Ökologin und Journalistin zusammengestellt. Im 2. Teil folgen Pflanzenporträts von Aloe bis Zitronenmelisse. Pro Doppelseite gibt es Infos zum Standort, zur Lebensweise, der Ernte, Rezepte und Fotos. So exotisch manches Kraut im ersten Moment auch klingt, keine Angst im Zellerauer Gartencenter findet ihr wirklich alles. Manche Pflanzen muss man allerdings selbst sähen. Am Ende des Buches gibt die Autorin noch nützliche Web- und Literaturtipps, außerdem sind die Hinweise zur Pflanzung, Pflege, Ernte und Konservierung sehr hilfreich. Die Autorin aus München ist seit vielen Jahren erfolgreich als Gartenjournalistin tätig. (Euro 14,90)
// Laura Sinikka Wilhelms 2. Kreativbuch (siehe werktag vol. 2) zum Thema Jeans fand schon vor der Veröffentlichung große Beachtung. Wie bei allen Fortsetzungen ist die Vorfreude groß, wenn auch die Angst vor einer enormen Enttäuschung anklingt. Aber bei „Alles Jeans: 80 blaue Nähprojekte“ (Haupt Verlag, ISBN 9783258601366) ist die Wahrscheinlichkeit, dass man viele Projekte umsetzen möchte doch groß. Sollten einem auch nur die Hälfte der Ideen ansprechen, müssen die anderen 40 Projekte ja auch erst einmal umgesetzt werden. Grundsätzlich funktionieren alle ihre Projekte auch aus anderen Webstoffen als aus Jeans. Das charmante am Werk ist aber wie problemlos und mit wieviel Freude alte Jeanshosen nicht im Müll landen sondern recycelt werden können. Bei den Taschenschnitten (Stadtbummeltasche oder der Kulturbeutel) könnte die Anleitung gerne etwas ausführlicher sein, außerdem haben die Taschen kein Futter. Erfahrene Taschennäher können sich aber sicher, an Hand des Schnittes (die Schnittmuster können von der Verlags Homepage downgeloadet werden) noch eine Innenauskleidung für die Taschen selbst zu Recht basteln. Mit den wirkungsvollen Applikationen werden T-Shirts und Blusen echte Hingucker ohne ausgefallen oder zu sehr nach einem negativem Touch von selbstgemacht belegt zu sein. Bei der Kissenparade gibt es nur hot oder not. Manche Ideen, wie die Schnecke, sind großartig und reizen den Haben-wollen-Reflex schon sehr. Andere Beispiele bleiben bitte im Buch und kommen nicht auf das eigene Sofa. Auffällig viele Ideen sind auch für Männer geeignet. Die Anglertasche überzeugt mit einer genialen Barsch-Applikation und auch die weiteren Angelsets überzeugen, zumindest äußerlich, schon sehr. Haben wir nicht doch einen Angler im Bekanntenkreis? Außerdem freuen sich Väter, Söhne und Ehemänner sicher auch über Jeanskrawatten und –fliegen. Manchmal hätte man sich noch etwas mehr Schnittmuster gewünscht u. a. auch für das kleine Blaue – ein wunderschönes Mädchenkleid. (Euro 24,90)
// Andrea Müller alias „Jolijou“ ist bekannt für ihre bunten Stoffmuster. Gerade erst ist in der aktuellen „Handmade Kultur“ wieder ein riesiges Spielzelt aus einem bunten Mix ihrer Musterstoffe zu sehen. Sie selbst designt nicht nur Stoffmuster, auch Webbänder gibt es nach ihren Ideen und jetzt ist eben auch das erste Kreativbuch erschienen: „Sew Happy: Nähen mit Jolijou“ (Christophorus Verlag, ISBN 9783841064066). Dort zeigt sie schöne (gefütterte!) Taschen, Fuchs-Topfhandschuhe und Plastiktütenspender. Einige Projekte überzeugen nicht hundertprozentig, wie die Weinflaschen mit selbstbedruckten Gewand oder die Vegan Day Tote, deren Ecken man selbst falten und schneiden muss. Nähanfänger bekommen diesen Schritt selten exakt hin und die Tasche ist dann immer etwas unförmig. Grundsätzlich sind die Nähanleitungen schön ausführlich und die vielen Fotos unterstützen das Nachnähen. Hier zeigt sich ihre langjähre Leidenschaft fürs Nähen und Bloggen. Jolijou ist ein echtes Multitalent und beschränkt sich nicht nur aufs Nähen, sondern ist auch ein Küchenprofi und hat ein gutes Händchen für geschmackvolles Einrichten. Deshalb findet ihr auf den 94 Seiten nicht nur Nähideen, sondern auch ein paar tolle Rezepte und DIY-Projekte, zum Beispiel wie man ein Kreisdeckchen weben kann. Vorneweg gibt es noch eine Erklärung zu ihren Nähbegriffen, -techniken und ihren „Kreativ“-Regeln. Wer die Stoffe von byGraziela mag liebt auch die von Jolijou. (Euro 16,99)
UND WAS NUN?