mit neuer Musik von Aesop Rock, The Lumineers, Brian Fallon, Udo Lindenberg, Texta, J Dilla, DJ Koze und Flox.
// Oh wie lange haben wir auf ein neues Album von Aesop Rock gewartet. Ganze vier Jahre hat der gelungene Vorgänger des New Yorkers inzwischen schon auf dem Buckel und noch heute fallen einem bis dato ungeahnte Details auf, die das Album fortwährend spannende halten. Mit „The Impossible Kid“ wiederum verhält es sich dabei im Grunde genommen ähnlich. Aesop Rock macht Kopfhörer Musik für Menschen, die gerne mal Lust haben, sich intensiv mit einer Platte auseinander zu setzen. Diese wiederum werden beschenkt mit Rap- und Produktionstechnischer Rafinesse, die ihresgleichen sucht. Festhalten darf man sich dabei vor allem an dem famosen Dreierpack „Rings“, „Blood Sandwich“ und „Dorks“, mit der Zeit aber erschließt sich das ganze Werk in seiner ganzen Größe und man kann dem Musiker nur dankbar sein, dass er die Lyrics ins Inlay gedruckt hat. Soll heißen: eine Herausforderung, dieses Werk, aber eine die sich lohnt.
// The Lumineers wiederum haben sich auf ihrem zweiten Album darum bemüht, ihre folkigen Melodien noch mehr in Richtung poppiges Ufer zu transferieren. „Cleopatra“ spiegelt dabei nicht nur die Erfahrungen der beteiligten drei Musiker wiederm sondern es strotzt auch nur so vor Emotionen. Die schmissige Vorabsingle „Ophelia“ hat uns ja bereits alle um den kleinen Finger gewickelt und geht mal eben als gelungenes „Ho Hey“-Update durch. Auch dem Rest des Albums gelingt der Spagat zwischen großer Inszenierung und sympathischen Underdog-Act, weil die Band es sich nicht zu einfach macht und ihre Songs immer noch eine Kurve mehr machen, als man es anfangs erwarten durfte. Somit haben The Lumineers das Kunststück vollbracht, auf gesundem Niveau als Band zu wachsen und man freut sich jetzt schon auf die emotionalen Live-Darbietungen dieser Songs.
// Brian Fallon dürfte den meisten als Frontmann der allseits beliebten The Gaslight Anthem bereits ein Begriff sein. Nun versucht er sich erstmals unter bürgerlichem Namen als Solo-Künstler und die anfänglichen Bedenken sind schon bald von der Bildfläche geschubst. „Painkillers“ ist ein Album, das allen Fans von Bruce Springsteen bis The Hold Steady das Herz öffnen dürfte und dem Musiker gelingt es auch ohne seine Wegbegleiter ein paar nachhaltige Rock-Songs aus dem Ärmel zu schütteln. Ob „A Wonderful Life“, „Nobody Wins“ oder der gleichnamige Titeltrack. Hier reiht sich ein Hit an den anderen und spätestens beim zweiten Durchlauf kann man die hymnischen Parts auch schon lautstark mitgrölen. Wenn du also auf geerdete Songs mit jeder Menge Pop-Appeal stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Udo Lindenberg wiederum scheint durchaus „Stärker als die Zeit zu sein“ und man kann das durchaus als Schlachtruf verstehen. Scheinbar spielend absolviert der Altrocker Touren, die auch jüngeren Zeitgenossen den Atem rauben würden und dann hat er sich auf seinem aktuellen Album auch noch angeschickt, gleich 15 Stücke aus dem Ärmel zu schütteln, die an Höhepunkten nicht geizen. Hier verwaltet nicht etwa jemand seinen großen musikalischen Schatz aus vergangenen Tagen, nein der Künstler will es tatsächlich noch einmal wissen und schmeißt mit Hits nur so um sich. Ob „Plan B“ oder „Einer muss den Job ja machen“ – Udo Lindenberg weiß noch wie es geht und mal ganz ehrlich: wer mit dem letzten Rock-Album von Jan Delay warm geworden ist, der wird auch an diesem Werk hier Gefallen finden. Bei Udo Lindenberg jedenfalls scheinen sich die Altersgrenzen für Musik zunehmend in Luft aufzulösen. „Stärker als die Zeit“ ist ein wirklich gelungenes Werk.
// Nach dem famosen Duell mit den Münchner Kollegen von Blumentopf hatten wir so schnell eigentlich gar nicht mit einem neuen Album von Texta gerechnet. „Nichts dagegen, aber“ ist trotzdem alles andere als ein Schnellschuss. Ganz im Gegenteil: ich weiß nicht, ob mit ein Album der österreichischen Rapper in den vergangenen Jahren mehr Spaß bereitet hat. Die Scheibe strotzt nur so vor schmissigen und gewitzten Tracks der Marke „Ois Ok Mama“ und „Waunimadeng“, darüber hinaus bleibt aber auch immer mal wieder Zeit für sozialkritische und nachdenkliche Momente a la „Hotel Melancholie“ und „WWW“. Ja, dieses Album heir ist eine Runde Sache und auf eine Kollabo mit Kreisky im durchgeknallten „Austrian Psychos“ muss man auch erstmal kommen. Soll heißen: Texta bleiben auch nach über 20 Jahren noch spannend und dieses Album gehört mit zu den besten Rap-Releases dieses nicht gerade an Höhepunkten geizenden Jahres.
// J Dilla veröffentlicht unabhängig davon, dass der renommierte Produzent schon lange nicht mehr unter uns weilt, immer wieder neuen Stoff für das heimische Soundsystem, wobei „The Diary Of..“ schon allein dadurch heraussticht, weil es sich bei dem Album um ein lange verlorenes Vocal-Album aus der Zeit um die Jahrtausendwende handelt. Man darf also gespannt sein auf die Scheibe und zugegeben, es macht wirklich Spaß sich in diesen Klängen eines musikalischen Genies zu verlieren. Weil darüber hinaus auch noch so illstre Gäste wie Questlove, Bilal und Snoop Dogg mit am Start sind, können wir diesen Silberling auch nur herzlichst empfehlen. Am Besten übrigens in der limitierten Record Store Day-Version auf Vinyl, die noch mit einer zusätzlichen 7´ um die Ecke biegt und zur Zeit noch hier und da im relativ erschwinglichen Rahmen übers Netz gehandelt wird. Also viel Spaß beim Suchen.
// Lange hats gedauert, doch jetzt steht endlich die erste Label Compilation der renommierten „Pampa Records“ in den regalen. Präsentiert von Mastermind DJ Koze höchstpersönlich bekommen wir auf „Pampa Vol. 1“ eine illustre Anzahl von 19 Tracks vor den Latz geknallt, die einen imposanten Eindruck davon verschaffen, wofür Pampa seit nunmehr fast sieben Jahren steht. So kommen wir nicht nur in den genuss von tollen Tracks aus dem Hause Ada und Isolee, sondern dürfen uns auch über imposante Remixe von Matthew Herbert und Cosi himself freuen. Das Ergebnis selbst ist überaus stimmig und lädt sofort dazu ein, in Richtung Club abzudriften. Darüber hinaus finden sich auf der Compilation außerdem zahlreiche Exklusivstücke, die bereits vor mehr als 1,5 Jahren geordert wurden. Gut Ding will eben Weile haben und so bekommt man einen buten Mix zeitloser Klänge um die Ohren gehauen, die einen nahezu magisch in ihren Bann ziehen. Na dann, auf zu den Sternen, denn siw sagt DJ Koze so schön: „Jeder einzelne Song hier ist ein Star“.
// Reggae-Fans kommen zu guter Letzt außerdem bei dem Franco-Engländer Flox auf ihre Kosten. Sein aktuelles „Homegrown“ ist beeinflusst vom Sound Jamaikas und könnte dabei auch für Fans von den allseits beliebten Fat Freddys Drop interessant seinl Das liegt auch daran, dass er seine zurückgelehnten Klänge mit elektronischen Parts unterfüttert und so einen mitreißenden Soundentwurf kreiert, der einem immer wieder ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubert. Wenn du also mal wieder so richtig schön die Seele baumeln lassen möchtest und dabei trotzdem nicht auf tanzbare Parts verzichten möchtest, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?