mit neuer Musik von Thrice, Eli Paperboy Reed, Samy Deluxe, Kendrick Lamar, The Strumbellas, Moop Mama, The Tips und NH3.
// Thrice haben sich in den vergangenen Jahren einen ähnlichen Ruf wie die altehrwürdigen Kollegen aus dem Hause Deftones erarbeitet. Mit ihrer Musik haben sie eine stetig wachsende Fangemeinde um sich versammelt und mit „Beggars“ und „The Artist Is The Ambulance“ gleich zwei Instant Classics in der Hinterhand. Auf ihrem neuen Album „To Be Everywhere Is To Be Nowhere“ haben sie zusammen mit Eric Palmquist nun auch diesmal wieder alles richtig gemacht. Im grunde genommen bleibt nach dem grungigen Vorgänger nämlich alles wie gehabt. Darüber hinaus findet sich mit „Blood On The Sand“ auch noch ein echter Knüller auf der Platte, der vor allem im Live-Kontext für herrlich Furore sorgen sollte. Fans der Gruppe machen also mit dem Erwerb dieses Longplayers auch diesmal nichts falsch.
// Eli Paperboy Reed hat uns mit seinen soul-beeinflussten Pop-Songs in der Vergangenheit bereits große Freude bereitet. Nun wechselt er auf seinem aktuellen Album „My Way Home“ das Genre und widmet sich voll und ganz der Gospel-Musik. Schon der Auftakt namens „Hold Out“ gerät famos und bereitet den Boden, für die Dinge, die da noch kommen werden. Die Scheibe strotzt dabei nur so vor Emotionen und man merkt dem Künstler an, dass er sich dem spirituellen Sound sehr verbunden fühlt. Auf Tanzflächen-Knaller der Marke „Your Sins Will Find Out“ (inklusive einer Referenz des alten Traditionals „Run On For A Long Time“, das bereits Moby zum Welthit umarrangierte) muss man dabei natürlich trotzdem nicht verzichten. Also schnuppert mal rein in dieses tolle Album eines hierzulande leider noch weitestgehend unbekannten Musikers.
// Samy Deluxe hat so manchen Fan mit dem Vorgänger-Experiment namens „Männlich“ ganz schön vor den Kopf gestoßen. Lieber klasse, statt Masse wollte man dem Schöpfer der Trilogie zurufen und anscheinend ist dieser Ruf auch an den protagonisten selbst herangedrungen. „Berühmte letzte Worte“ jedenfalls hat das Potenzial auch in Zukunft zu den besten Scheiben des Künstlers zu zählen. Auf entspannten Beats knallt uns der Hamburger Hits wie „Haus am Mehr“ (inklusive Peter Fox-Referenz) und „Epochalität“ vor den Latz und man fühlt sich sofort wieder pudelwohl mit diesem Sound. Samy findet klammheimlich zu alter Stärke zurück und widmet sich in „Mimimi“ und „Klopapier“ auch mal wieder der Kehrseite der Medaille. Altersmilde jedenfalls ist der Musiker keineswegs geworden und das ist verdammt nochmal gut so. Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass Samy dem Albumtitel keine Taten folgen lässt. Es wäre wirklich schade drum.
// Kendrick Lamar kann inzwischen scheinbar alles veröffentlichen, es wird zu Gold. Auch sein neuester Streich namens „Untitled Unmastered“ setzt sich mal wieder von allen gängigen Konventionen ab, der Musiker nämlich beschert uns ein Werk voller Überbleibsel des Schaffensprozesses seines erst vor kurzem veröffentlichten Albums, das zu einem fulminanten Instant-Classic der Szene mutiert ist. Genau deshalb lohnt sich in diesem Zusammenhang auch das genauere Hineineinhören in diese Sammlung an unbetitelten Demo-Tracks, die nämlich haben mehr Strahlkraft, als die regulären Releases zahlreicher anderer Protagonisten der Szene. Die verschiedenen Deutungsebenen seiner Songs, machen Kendrick Lamar nicht nur zu einer Ausnahmeerscheinung in der Rap-Szene, sie sorgen auch dafür, dass seine Musik auch beim x-ten Durchlauf noch spannend bleibt. Wenn du also auf packende Lyric mit ausgeklügelten Beats stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// The Strumbellas wiederum haben von Kanada aus nun auch international den großen Durchbruch angepeilt. Mit ihrer Single „Spirits“ sind sie derzeit in allen Hitlisten aktiv und auch ihr drittes Album namens „Hope“ ist ein echter Hingucker. Nach den Beiden Vorgängerns „Huunter“ und „We Still Move On Dancefloors“ aus den Jahren 2012 und 2013 hat sich das Sextett diesmal etwas mehr Zeit gelassen und knallt uns einen wunderbaren Folk-Pop-Entwurf vor den Latz, dessen Melodien sich schon nach dem ersten Durchlauf in den Gehörgängen festsetzen. Die Band aus Toronto hat sich dazu den Produzenten Dave Schiffman ins Studio eingeladen, der bereits Weezer unter die Arme Griff. Heraus kommt ein abwechslungsreiches Album, das das Potenzial hat, die Band auch international auf der großen Bühne zu etablieren. Verdient hätte sie es.
// Moop Mama machen uns mit ihren grandiosen Live-Shows immer wieder große Freude. Zuletzt funktionierte das ganze auch im Album-Format so hervorragend, dass sich nun so langsam auch mal der kommerzielle Erfolg einstellen sollte. „M.O.O.P.topia“ jedenfalls hat die passenden Argumente dazu im Gepäck und macht deutlich, warum die Gruppe schon so illustre Gesellen wie Jan Delay oder Deichkind zu ihren Edelfans zählt. 14 Songs sind es am Ende geworden und auch diesmal lebt das Werk davon, dass die Gruppe es schafft, packende Szenen aus den Alltag in schmissige Hits zu verwandeln. Irgendwo zwischen den Polen, Funk, Jazz und Old-School-Rap macht es sich das Kollektiv gemütlich und beschert uns diesmal auch Ausflüge und in Trap- und Soul-Gefilde. Wenn du also auf HipHop stehst, der gerne mal über die eigenen Genre-Grenzen hinaushüpft, dann bist bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// The Tips wiederum verzücken uns in der Zwischenzeit mit zauberhaften Reggae-Klängen, die einem noch Stunden später im Kopf herum schwirren. Weil sie ihre Musik auch noch mit Punk und Rock-Parts ausschmücken, entsteht auf diese Weise ein treibender Mix, der allen Fans Reggae-Rock-Fans ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Irgendwo zwischen den Polen Reel Big Fish und Sublime bekommen wir aus dem Hause „Long beach Records“ mit „Twist´n´Turns“ einen perfekten Sommer-Sonne-Soundtrack um die Ohren gehauen, den man schon nach ein paar Minuten nicht mehr missen möchte. Nein, diese Düsseldorfer Band hier ist ein echter Geheimtipp und ihr solltet ihr unbedingt mal ein paar Durchläufe schenken. Es lohnt sich.
// Genauso wie das Werk von NH3, die uns auf ihrem Album „Hate And Hope“ ebenfalls eine treibende Ska-Punk-Hymne nach der anderen um die Ohren hauen. Die Labelmates von The Tips vermengen dabei eingeängige Refrains mit mitreißenden Off-Beats und so ertappt man sich schon nach wenigen Minuten dabei, wie man zu diesem Sound hier hemmlungslos im Takt wippt. Anschließend gehts dann raus auf die Tanzfläche und die Hardcore-Einflüsse der Band sorgen dafür, das auch gerne mal zum Pogen angesetzt werden farf. Zur Unterstützung hat die Band außerdem den The Prosecution-Frontmann Simon ins Studio eingeladen, der den Song „No Borders“ mit seiner tollen Stimme verdelt. Wenn du also noch nach ein paar passenden Brettern fürs diesjährige Festivalmixtape suchst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
UND WAS NUN?