mit neuer Musik von blink-182, Biffy Clyro, James Blake, Real Friends, Metronomy, Pring King, Adia Victoria und Bobby Hebb.
// blink-182 sind zurück und nun ja, wir waren uns eigentlich nicht so ganz sicher, wie wir das nach dem flatterhaften Vorgänger-Album finden sollten. „California“ allerdings wischt alle Zweifel mit einem Zug von der Mattscheibe und beschert uns ein Sammelsurium an Hits, das alle frühen Fans mit den zahlreichen Nachzüglern versöhnen dürfte. Unter der Regie von John Feldmann gelingt es der Band ein ebenso abwechslungsreiches wie spannendes Album aus dem Ärmel zu schütteln, das mit Songs wie „She´s Out Of Her Mind“ und „Left Alone“ sofort zum Mitsingen einlädt. Überhaupt gelingt es der Band den Enthusiasmus der Anfangstage ins hier und jetzt zu transferieren, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass Matt Skiba hier seine Finger mit im Spiel hatte. Der hat ja schon bei den Kollegen von Alkaline Trio unter Beweis gestellt, wie man schmissige Popsongs mit einer hintersinnigen Message verknüpft. Also bitte weiter so, Jungs! In dieser Form nehmen wir Blink 182 nur zu gerne wieder in unsere Lieblingbandliste mit auf.
// Biffy Clyro haben sich inzwischen auf den großen Bühnen des Landes etabliert. Wer die Band erst kürzlich live erleben durfte, der musste verzückt sein von so viel Energie und Bombast. „Ellipsis“ wiederum stellt dabei den Nachfolger des gefeierten und äußerst charttauglichen „Opposites“ dar, das der Band rund um den Globus Spitzenplatzierungen in den Charts sicherte. Nun stand also die Frage im Raum. Was sollte nach diesem allumfassenden Sammelsurium an Songs in Form eines Doppelalbums noch kommen. Die Antwort darauf zu finden, war anfangs gar nicht so einfach und man wollte auf keinen Fall zu einer Band mutieren, die nur noch die Sehnsucht des Publikums nach großen Hits erfüllt. Also hat man all die Regler nochmal auf null gesetzt und auf das gehört, was einem im Innersten wirklich wichtig ist. Heraus gekommen ist dabei ein ebenso spannendes wie vielschichtiges Rockalbum, das zwar nicht direkt eine Kehrtwende, doch aber stellenweise eine Umorientierung hin zu den Anfangstagen der Band darstellt. Es bleibt also auch weiterhin alles spannende im Hause Biffy Clyro. Und wir freuen uns jetzt schon auf alles, was da noch kommen mag.
// Im Hype um das aktuelle Album von Radiohead ist beinahe untergegangen, dass auch James Blake in diesen Tagen mit einem überaus ambitionierten Werk um die Ecke gebogen kam. Sein drittes Album „The Colour In Anything“ bringt es dabei nicht nur auf 17 Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 76 Minuten, sondern es wurde auch noch von Rick Rubin co-produziert. Beste Voraussetzungen also für ein echtes Meisterwerk und auch wenn man nach den ersten Durchläufen noch nicht alles vollends erfasst, hat man doch das gefühl hier eine echte Perle in den Händen zu halten. Wie es dem Musiker immer wieder gelingt eine atmosphärisch dichte Platte nach der anderen aus dem ärmel zu schütteln ist bemerkenswert und so erfreuen wir uns auch diesmal an einem Werk, das sich vor allem in seinen „Moments Of Silence“ zu wahrer Größe empor schwingt. Worauf also noch warten? Schnapp dir diese zerbrechliche Platte. Sie wird dir, wenn du dich erstmal näher mit ihr beschäftigt hast, sehr viel zurückgeben.
// Metronomy hat es eigentlich nie auf den ganzen großen Wurf angelegt, umso verzauberter allerdings war man von dem Konzeptalbum „The English Riviera“, welches dem Musiker den internationalen Durchbruch bescherte. Was anschließend folgte war die Hinwendung zum Pop im Rahmen des Albums „Love Letters“ und nun folgt ein weiterer Rundumschlag namens „Summer 08“, der einen mit minimalen Mitteln um den kleinen Finger wickelt. Das besondere an dieser Musik ist eigentlich, wie einfach und locker-flockig sie um die Ecke biegt. Und weil der Künstler es auch noch versteht mit Robyn und Mix Master Mike die richtigen Gäste mit ins Boot zu holen, springen auch diesmal ein paar waschechte Hits dabei raus. Wenn du also noch nach einem passenden Soundtrack für warme Sommernächte suchst, dann gib diesem Werk mal eine Chance.
// Wenn der Name Real Friends fällt, sollten alle Fans der alten Emo-Welle aus den 90ern mal ganz weit die Lauscher aufsperren. Die Gruppe um Dan Lambton hat nämlich ein überaus spannendes Werk in der Hinterhand, das dem gelungenen Erstling in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil: „The Home Inside My Head“ atmet den Geist der guten alten Zeit, ohne allerdings in nostalgischen Kitsch auszuarten. Nein, diese Musik hier will genau im Hier und Jetzt gefeiert werden und so können wir euch dieses moderne Emo-Album auch nur ganz innig ans Herz pressen.
// Spring King sind gerade der ultimative Hype von der Insel und wir schenken ihrem Debütalbum „Tell Me If You Like To“ natürlich auch nur zu gerne mal ein paar Durchläufe. Angefixt von der sommerlichen Hitsingle „The Summer“ entpuppt sich das Album von Mastermind Tarek Musa als spannender Hitreigen, der noch dazu charmante Garage-Rock und Pop-Anleihen in die Songs mit einfließen lässt. Irgendwo zwischen Hard-Fi und The Clash feiert man Stücke wie „Rectifier“ und „Demons“ schon beim zweiten Durchlauf lauthals ab und man freut sich einfach mal wieder zu einem herrlich schroff-schönen Sound die Seele baumeln lassen zu können.
// Wer auf Außenseiter-Klänge steht, der ist bei Adia Victoria genau an der richtigen Adresse. Wie sie ihre bluesigen Klänge mit hintersinnigen Lyrics vermengt und dabei kongenial aus der Reihe plumbst, ist bemerkenswert und macht „Beyond The Bloodhounds“ zu einem der spannendsten Alben des Sommers. Ja, das man hier nicht gewillt ist, sich gängigen Konventionen unterzuordnen, macht schon das strümpfige Frontcover deutlich und überhaupt gibts hier so einiges zu entdecken. Hinter den folkigen Meldoien nämlich verstecken sich bitterböse Geschichten, die der ganzen Angelegenheit immer wieder einen creepy Charme verleihen. Auch Gothic- und Emo-Fans dürfen also durchaus mal einen Durchlauf riskieren.
// Bobby Hebb wiederum ist inzwischen auch wieder in aller Munde. Grund genug also, seine größten Momente aus den Jahren 1966 bis 2016 (eigentlich müsste es 2010, da verstarb der Musiker nämlich an Lungenkrebs) noch einmal ans Tageslicht zu fördern. Dies geschicht in Form diverser Re-Releases von denen uns das gleichnamige „Sunny“ als Rezensionsexemplar vorliegt. Darauf finden sich neben dem inzwischen 1000 Mal gesampleten Megahit noch zahlreiche weitere Kracher, die das Album und den Song in höchte Charthöhen driften ließen. Überhaupt macht es eigentlich verdammt viel Spaß sich die schönsten Momente dieses Pop-Stars und begnadeten Künstlers noch einmal zu Gemüte zu führen, denn die zwölf Songs setzen sich schon nach wenigen Durchläufen in den Gehörgängen fest. Da freuen wir uns natürlich jetzt schon auf weiteres aus seinem imposanten Back-Katalog.
UND WAS NUN?