mit neuer Musik von den Descendents, Billy Talent, Alborosie, Owen, byebye, Waldeck, Mitski und dem Soundtrack zu „Ghostbusters“.
// Verdammt, was haben wir lange auf ein neues Album der altehrwürdigen Descendents warten müssen. Wobei sich die Fans daran natürlich schon ein bisschen gewöhnt haben. Ganze 12 Jahre ist es her, dass der Vorgänger „Cool To Be You“ erschienen ist und zwischen dem und dem All-Time-Favourite „Everything Sucks“ liegen auch noch einmal 8. Nun also wird die Geschichte fortgeschrieben und „Hypercaffium Spazzinate“ hat alles, was man sich von einem Album der Jungs nur wünschen kann. Gegründet im Jahre 1978 sind die Descendents heute nicht nur lebenden Legenden, ihre Songs haben auch nach fast 40 Jahren Bandgeschichte nicht an Dringlichkeit eingebüßt und so präsentieren uns die Jungs um Milo Aukerman 16 poppige Punkrock-Knaller, die man am liebsten sofort auf einem ihrer Konzerte mitgrölen möchte. Wenn du also auf neues Futter im Stile von Bad Religion und Pennywise stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Ebenfalls schon jede Menge Zeit auf dem Buckel haben die altehrwürdigen „Ghostbusters“ und so dachte man sich, beschert man der altehrwürdigen Serie noch mal eine Frischzellenkur. Heraus kommt nun ein sympathischer Multiplex-Knaller mit 4 Mädels an der Spitze, die für jede Menge Furore sorgen und ihren Vorgängern in nichts nachstehen. Selbiges wiederum gilt auch für den passend dazu veröffentlichten Soundtrack, der eine illustre Riege an Bands auf sich versammelt. Ob Wolf Alice („Ghoster“) oder Walk The Moon („Ghostbusters“). Sie alle haben sich dem Kampf gegen die düsteren Gestalten da draußen angeschlossen und natürlich darf auch der olle Klassiker aus der Feder von Ray Parker Jr. nicht fehlen. Wenn dir also beim Gedanken an ein kunterbuntes Mixtape mit Elle King, DMX, Fall Out Boy und 5 Seconds Of Summer das Wasser im Munde zusammenläuft, dann schnupper mal rein.
// Billy Talent schauen in diesen Tagen ebenfalls mal wieder mit einem neuen Album bei uns vorbei und die alteingesessenen Fans dürfen sich freuen: die Band klingt nämlich genauso euphorisierend und enthusiastisch wie eh und je und zu Songs wie „Louder Than The DJ“ und dem Titeltrack „Afraid Of Heights“ möchte man einfach nur hemmungslos im Kreis tanzen. Dass es der Band dabei gelingt, die unterschiedlichen Facetten ihres Sounds zu bündeln und auch die Stilvielfalt des aktuelleren Bandkatalogs mit einzubeziehen, ist bemerkenswert und etabliert sie als Highlight in jedem ordentlichen Rockfestival-Spielplan. So bekommen wir auch diesmal wieder einen bunten Mix aus Alternative-Rock-Melodien und Crossover-Sounds vor den Latz geknallt und man freut sich insgeheim schon mal auf die im Winter anstehenden Live-Dates. Da nämlich dürfte die Band zur absoluten Höchstleistung aufdrehen und ein famoses Set aus dem Ärmel schütteln. Wenn du also schon mal das Mitsingen üben möchtest, hier findest du die passende Anleitung dazu. „Afraid Of Heights“ ist ein ebenso begeisterndes wie schnörkelloses Album.
// Passend zum Sommer dürfen natürlich auch ein paar entspannet Reggae-Klänge nicht fehlen. Wer sich nach zurück-gelehnten Beats seht, der kommt in diesen Tagen bei Alborosie auf seine Kosten. Der Roots-Reggae-Künstler ist kein Neuling mehr in der Szene und veröffentlicht mit „Freedom & Fyah“ bereits sein sechstes Album. Von Ermüdungserscheinungen allerdings ist auch auf der neuen Platte nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Mit illustren Gästen wie Ky-Mani Marley, Roots Radics und Protjoe beschert er uns ein abwechslungsreiches Sammelsurium an Songs, die diesmal einen hervorstechenden Dub-Vibe ausstrahlen. Es ist wirklich bemerkenswert, auf welch eine außerordentliche Discographie der Künstler inzwischen zu verweisen weiß, auch deshalb weil es gerade mal 8 Jahre her ist, dass sein Debütalbum „Soul Pirate“ erschienen ist. Wenn du also auf die Sounds von Bob Marley bis Sublime stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Owen wiederum wird all jenen ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern, die sich bereits an Bands wie Cap´n Jazz, Joan Of Arc oder Owls erfreuten. Deren langjähriger Mitarbeiter Mike Kinsella hat nämlich in einem kalten Winter in den Vereinigten Staaten zusammen mit dem Produzenten S. Carey ein ganz wunderbares Album namens „The King Of Whys“ eingespielt. Selbiges ist nicht nur gespickt mit zehn packend-arrangierten Songs, es finden sich auch zahlreiche Gastmusiker aus dem Umfeld von Bon Iver oder The Tallest Man On Earth auf der Scheibe. Wenn du also die Welt um dich herum mal für ein paar Minuten ausknipsen möchtest und ganz in der Welt der Musik versinken möchtest, dann lass dir dieses packende Album aus dem Hause „Wichita Recordings“ nicht entgehen.
// Derzeit kann man sich ja kaum mehr retten vor Bands, die mit akustischen Pop-Klängen ihr Publikum zu verzaubern versuchen. Während AnnenMayKantereit mit außergewöhnlicher Stimmlage und Von wegen Lisbeth mit bemerkenswerten Texten auf sich aufmerksam machen, besticht der Sound von der Gruppe byebye durch einen geerdeten Flair, der einen schon nach wenigen Sekunden um den kleinen Finger wickelt. „Eine dir unbekannte Band“ könnte damit schon bald zum heimlichen Darling aller Indie-Pop-Fans avancieren und die zwölf Songs ihres Debütalbums haben es auch zweifelsohne verdient, von einem größeren Publikum wahrgenommen zu werden. Wenn du also mal wieder einen echten Geheimtipp für dich entdecken möchtest, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen.
// Elektronisches aus Wien beschert uns derweil der Künstler Klaus Waldeck, der seit 2017 nicht allzu viel von sich hat hören lassen. Auf seinem aktuellen Album „Gran Paradiso“ wendet er sich diesmal der italienischen Sprache zu und beschert und zusammen mit der Wiener Sängerin Heidi Moussa-Benammar ein Werk in bester „Spaghetti Western“-Manier, das einem nicht mehr so schnell vond er Leine lässt. Die ganze Platte klingt im Grunde genommen wie eine herzliche Verneigung vor dem „Italo-Western“-Genre und auch wenn immer wieder Tango und Dub-Anleihen eingestreut werden, ist Waldecks Sound doch immer zweifelsfrei als dessen eigener erkennbar. Wenn du also noch nach einer entspannten Sommerplatte suchst, hier könntest du fündig werden.
// Mitski Miyawaki wiederum widmet sich auf ihrem aktuellen Album eher der dunklen Seite unseres Daseins. Glück und Unglück liegen nah beieinander und so lebt ihre Musik auch von der Dynamik, die dieser Drahtseilakt immer wieder mit sich bringt. „Auf „Puberty 2“ perfektioniert sie hierbei ihren Sound und wird schon allerorts als eine der aufregendsten Stimmen der neuen Generation gehandelt. Die elf Songs ihres Albums atmen derweil eine ganz besondere Form der Traurigkeit, die einen immer wieder dazu bringt euphorisch zu werden. Vielleicht, weil man sich von dieser Stimme verstanden fühlt, vielleicht auch weil diese ausgeklügelten Sounds und Melodien einen immer wieder in ein dunkles Paralleluniversum schubsen, in dem man seinen Schmerz ertränken möchte. Ein wahrhaft spannendes Album – so wie die Zeit eben auch, die Mitski hier besingt.
UND WAS NUN?