mit neuer Musik von Lindsey Stirling, Afrob, Muso, Bayside, Cassius, Die Antwoord, Jazzkantine und dem Soundtrack zu „Tschick“.
// Erst vor kurzem hat Lindsey Stirling ein famoses Set beim Berliner Lollapalooza-Festival im Treptower Park hingelegt. Passend dazu erscheint nun auch das neue Album der Künstlerin, die bereits seit dem Jahre 2012 überaus erfolgreich ist. Die Violinistin, die ihre Musik immer wieder mit elektronischen Klängen unterfüttert, ist mit ihrem dritten Album dabei endgültig in poppigen Sphären angekommen. Waren die Vorgänger noch weitestgehend instrumental gestaltet, holt sich die Musikerin diesmal Hilfe von diversen Szenegrößen wie Andrew McMahon und Rivers Cuomo (aus dem Hause Weezer) und landet damit einen echten Volltreffer. Die verbleibenden instrumentalen Stücke dürften zudem die alten Fans versöhnen, die zu dieser Musik nur zu gerne in ein paralleles Universum abdriften. Insgesamt ist „Brave Enough“ damit ein durchweg gelungenes Werk für alle Fans von Klassik-Pop-Experimenten.
// Allzu viele Soundtracks haben wir hier in letzter Zeit nicht mehr besprochen. Es gab im Grunde genommen aber auch keinen Anlass dazu. Mit der Filmmusik von „Tschick“ allerdings ändert sich das jetzt und so spitzten wir schon vor einigen Wochen euphorisiert die Ohren, als da von einer Kooperation der Beatsteaks mit Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow die Rede war. Das gleichnamige Stück (ein Cover des Klassikers „French Disko“ von Stereo Total) ist dann auch ein echter Anwärter auf die diesjährigen Jahrescharts geworden. Und weil mit K.I.Z., Seeed und den Beginnern auch noch eine ganze Reihe hochkarätiger Acts (allerdings mit bereits bekanntem Material) am Start ist, bietet „Tschick“ einen herrlichen Soundtrack zum anstehenden Herbstbeginn, der auch problemlos unabhängig vom Film funktioniert.
// Afrob meldet sich in diesen Tagen seit langem Mal wieder mit einem echten Paukenschlag zurück. Nachdem seine Karriere zwischenzeitlich etwas an Schwung verloren hat, nimmt der Stuttgarter zwei Jahre nach dem ebenfalls gefeiertem „Push“ wieder Fahrt auf und lädt uns ein in sein „Mutterschiff“. Darauf finden sich 16 packende Songs, die einen Künstler auf der Höhe seines Schaffens zeigen. Die neue Platte punktet nicht nur mit zahlreichen Battle-Rap-Attacken, mit Samy Deluxe imd Chefket haben sich auch ein paar imposante Feature-Gäste mit ins Studio geschlichen, die für eine gehörige Portion an Abwechslung sorgen. Wenn du also immer noch freudig im Takt wippst, wenn die „Reimemonster“ im Club laufen, dann lass dir dieses tolle Album nicht durch die Lappen gehen.
// Vor drei Jahren hatten alle große Hoffnungen in Muso gesetzt, sich als Avantgarde-Künstler im HipHop-Bereich zu etablieren. Dass das eher Fluch als Segen gewesen ist, war dem Künstler selbst wahrscheinlich auch im Vorfeld schon klar und so stellt er die Zählwerke jetzt erst noch einmal auf null. Nach erfolgreichen Touren mit Casper, Cro und den Orsons, scheint die Zeit nun reif zu sein für seine vielschichtige Musik, die ihn schon den Titel des „Anti-Cro“ eingebracht haben. „Amarena“ macht derweil da weiter, wo der Vorgänger „Stracciatella Now“ aufhörte. Experimentelle Beats und hintersinnige Texte finden formvollendet zusammen und es entstehen zwölf Songs mit freundlichen Unterstützung von Ali As und Xavier Naidoo, die man sich als Fan von grenzüberschreitenden Rap-Klängen auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
// Bayside haben sich in den vergangenen Jahren zu einem zuverlässigen Lieferant in Sachen zeitgemäßem Emo-Sound entwickelt und so war auch diesmal die Vorfreude wieder immens, als ein neues Album der Band angekündigt worden ist. Mit „Vacancy“ allerdings wagt die Band allerdings diesmal einen Sprung nach vorne und orientiert sich anstatt an Alkaline Trio und Dashboard Confessional, lieber an den Kollegen von Muse und Bloc Party. Die neue Platte ist damit so etwas wie der Beginn einer neuen Zeitrechnung und hat man sich erstmal an den neuen Glanz der einzelnen Stücke gewöhnt, groovt man sich auch schon nach wenigen Durchläufen ein zu der Musik. Wenn du also auf Musik stehst, die gerne mal über selbst aufgelegte Stilgrenzen hinwegschreitet, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Die Jazzkantine ist inzwischen auch eine echte Institution in hiesigen Gefilden. In diesem Jahr schicken sie uns dabei auf eine musikalische Zeitreise zurück in die 80er, als Grandmaster Flash und Public Enemy noch die Charts dominierten. Ihr neues Album haben sie passend dazu nicht nur „Old´s Cool“ genannt, sie haben auch zahlreichen Klassikern von „The Massage“ bis „Funky Cold Medina“ eine Frischzellenkur verpasst und die einzelnen Stücke in ein zeitgenössisches Outfit gepresst. Wenn du also mal wieder so richtig schön nostalgisch werden möchtest, dann schnapp dir dieses kunterbunte Sammelsurium an Songs der Marke „Planet Rock“ und „I Shot The Sheriff“. Es macht einfach nur verdammt viel Spaß.
// French-House-Fans sollten in der Zwischenzeit ebenfalls mal wieder ihre Ohren spitzen, denn die alten Haudegen von Cassius biegen mit einem äußerst überzeugenden, neuen longplayer um die Ecke. „Ibifornia“ nennt sich das neue Werk der Electronic-Legenden und dafür haben sie nicht nur ihren Sound reanimiert, sondern auch noch eine ganze Reihe illustrer Featuregäste am Start. Ob Pharell Williams, Cat Power oder Mike D. Es macht einfach nur Spaß sich Songs wie „Love Parade“ oder „Felle Like Me“ zu Gemüte zu führen und dabei nostalgisch verklärt an die großen Tage von von Daft Punk und Konsorten zurückzudenken. Wenn du also Nachschub in Sachen Elektro-Pop suchst, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Es lohnt sich und ist ganz nebenbei auch hervorragend für Neueinsteiger geeignet, die „Feeling For You“ und „1999“ nicht mehr im Ohr haben.
// Die Antwoord gehen in diesem Zusammenhang noch eine gehörige Portion rotziger zu Werke. Die Band versteht es ja, an den Nervenbahnen des Zuhörers zu zerren und so darf man sich auch diesmal wieder über allerhand verquere Elektro-Punk-Songs freuen, die einen sofort in Richtung Tanzboden schubsen. Mit Sen Dog aus dem Hause Cypress Hill, Jack Black und Dita van Teese wurde auch hier eine renommierte Liste an Gaststars an den Start gebracht und es macht einfach nur Spaß, sich diesem wahnwitzigen Spaß zu Gemüte zu führen. Ninja und Yo-Landi wissen einfach an welchen Knöpfen sie drehen müssen, um dem Hörer eine echte Euphorie spritze zu verpassen. Wenn du also schon bisher vom Sound des Duos begeistert gewesen bist, dann lass dir „Mount Ninji and Da Nice Time Kid“ nicht entgehen.
UND WAS NUN?