// zuckerbeat vol. (4)53 – „come home“

mit neuer Musik von Placebo, Green Day, Hanna Leess, Feeder, NOFX, Regina Spektor, Mr. Oizo und Two Door Cinema Club. // Tatsächlich 20 Jahre ist es inzwischen schon wieder her, dass die Jungs von Placebo ihre Band gegründet haben. Nachdem sie anfangs noch Szenekreisen mit Hits wie „Nancy Boy“ für Furore sorgten, stellte sich schon […]

mit neuer Musik von Placebo, Green Day, Hanna Leess, Feeder, NOFX, Regina Spektor, Mr. Oizo und Two Door Cinema Club.

placebo// Tatsächlich 20 Jahre ist es inzwischen schon wieder her, dass die Jungs von Placebo ihre Band gegründet haben. Nachdem sie anfangs noch Szenekreisen mit Hits wie „Nancy Boy“ für Furore sorgten, stellte sich schon nach kurzer Zeit der große Erfolg ein. Spätestens mit „Without You I´m Nothing“ und „Black Market Music“ brachte es die Band zu Weltruhm und so verwundert es auch nicht groß, dass nun passend zum Jubiläum ein 36-teiliger Rundumschlag erscheint, der nochmal die großen Hits und geheimen Lieblingssongs der Bandgeschichte auf sich vereint. „A Place For Us To Dream – 20 Years Of Placebo“ punktet dabei allerdings nicht nur mit den großen Hits wie „Pure Morning“, „Every You Every Me“ und „The Bitter End“, sondern beschert uns mit „Jesus´Son“ von der „Life´s What You Make It“-EP auch einen neuen Knaller, der sofort zum Mitsingen einlädt. Wenn du also in diesen kalten Herbsttagen mal so richtig schön nostalgisch werden möchtest, dann schnapp dir das Teil. Es lohnt sich.

green-day// Green Day sind zurück und die Erwartungen waren immens. Gerade wenn man bedenkt, wie viel Kritik die Band für ihre bisweilen etwas ermüdende Album Trilogie „Uno Dos Tre“ einstecken musste, hatte die Band ihren Fans gegenüber auch so einiges wiedergutzumachen und so ist „Revolution Radio“ eigentlich auch genau das geworden, was man von den Jungs erwarten durfte: die neue Platte von Green Day ist ein einziges Zugeständnis an ihre Fans und versammelt einen Haufen potenzieller Hits, welche den üblichen Qualitätsstandard der Gruppe nach der Jahrtausendwende problemlos erfüllen. Mit „Say Goodbye“ und „Troubled Times“ stechen auch ein paar potenzielle Hits hervor und das epische „Forever Now“ ruft schöne Erinnerungen an „American Idiot“-Zeiten wach. Im Grunde genommen hat die Band also alles richtig gemacht, nur die eine oder andere Überraschung darf es auf dem nächsten Album dann gerne wieder mehr sein. Trotzdem: Green Day finden mit „Revolution Radio“ wieder zu alter Form zurück und dafür kann man der Band zumindest vorerst gar nicht dankbar genug sein.

hanna-leess// Aus Berlin wiederum spitzt ebenfalls ein charmantes Werk zu uns herüber um uns mit seinen Songs den Kopf zu verdrehen. „Dirty Mouth Sweet Heart“ lautet das Werk der gebürtigen Amerikanerin Hanna Leess, die uns zusammen mit dem Damien Rice-Schlagzeuger Tom Osander hier schon nach wenigen Sekunden um den kleinen Finger wickelt. Wenn sich hier spärliche Akkorde mit einer zerbrechlichen Stimme vereinen, dann möchte man einfach nur verschwinden in dieser Musik. „Dirty Mouth Sweet Heart“ ist eine Platte zum Träumen, wie sie auch Lisa Hannigan oder Damien Rice gut zu Gesicht stehen würde. Wenn du also mal wieder so richtig schön die Seele baumeln lassen möchte, dann lass dir dieses Werk hier auf keinen Fall entgehen.

feeder// Feeder melden sich in diesen Tagen auch endlich wieder auf der Bildfläche zurück und versuchen an den enthusiastischen Sound des Comeback-Albums „Generation Freakshow“ anzuknüpfen. Der Opener „Universe Of Life“ legt dann auch gleich ordentlich los und beschert uns ein paar hübsche, rockige Momente. Überhaupt suchen Feeder hier bisweilen nach ihrer inneren Mitte. Die Songs gleiten immer wieder ins Extrem und diese neue Ruppigkeit, die bereits in der Frühphase der Band zu spüren gewesen ist, steht der Gruppe überaus gut. Dass dabei auch immer wieder Platz für ruhige Passagen bleibt, ist natürlich auch klar und so freuen wir uns im Falle von „All Bright Electric“ über ein rundum gelungenes Brit-Rock-Album, das man sich als langjähriger Anhänger dieser so verehrten Band auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte.

nofx// NOFX haben in diesem Jahr natürlich auch wieder neue Geschichten zu erzählen und knallt uns die Band mit „First Ditch Effort“ mal wieder 13 Punkrock-Knaller vor den Latz, die allen Fans von Bad Religion bis zu den Descendents ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürften. Im Vorfeld von Fat Mike bereits als sehr persönliches Album bezeichnet, geht es auch textlich ans Eingemachte und die neue Offenheit steht der Band überaus gut. Die Songs wiederum laden dabei nicht nur zum permanenten Pogo-Tanzen, sondern auch immer wieder zum Nachdenken ein und weil die Band noch dazu auf Experimente verzichtet, kann man die Scheibe als Fan von vorne bis hinten genussvoll durchlaufen lassen. Ob diese Platte damit heute noch essenziell ist? Geschenkt! Sie macht nämlich einfach nur verdammt viel Spaß und das ist wesentlich mehr Wert, als fünf Minuten im Blitzlicht zu verweilen. Was also bleibt noch zu sagen… wir freuen uns auf die nächsten 33 Jahre!

regina-spektor// Regina Spektor beglückt uns auch in diesen Tagen mal wieder mit einem neuen Werk und das dürfte vor allem ein wirklich vorweihnachtliches Geschenk an ihre langjährigen Fans darstellen. Mit wenigen Ausnahmen, wie dem experimentellen „Small Bill$“ beschränkt sich die Musikerin hier auf zurückgelehnte, aber dabei immer facettenreiche Songs, die einen zum Träumen einladen. „Remember Us To Life“ hat alles, was die bisherigen Scheiben der Musikerin auszeichnete und streut genau im richtigen Moment ein paar schräge Misstöne ein, die einen als Hörer aufrütteln. Wenn du also auf ganz großen Pop stehst, der sich trotzdem nicht in radiotauglichen Gefilden verliert, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.

mr-oizo// Mr. Oizo also hats wieder getan. Unter dem Banner des kultigen Plüsch-Bangers „Flat Eric“, der hier in verpixelter Form das Frontcover ziert, macht sich der Musiker daran, sich mit dem Who Is Who der zeitgenössischen Dance-Szene zu messen und knallt uns eine ganze Reihe packender Elektro-Kracher vor den Latz. „All Wet“ lautet die Vorgabe für sein neues Album und die Platte lädt tatsächlich zum exzessiven Abtanzen ein. Die beiden Singles „Hand In The Fire“ mit Charli XCX und „End Of The World“ mit Superstar Skrillex sind nicht nur (schweiß)treibende Hits, auch der Rest des Albums kann sich sehen lassen. Auch deshalb, weil mit Boys Noize, Siriusmo und Peaches ein paar interessante Feature-Gäste am Start sind, die der Scheibe eine gehörige Portion an Abwechslungsreichtum einhauchen.

two-door-cinema-club// Weitertanzen kann man hinterher dann zum Sound des Two Door Cinema Club, der in diesen Tagen ebenfalls mal wieder ein paar neue Songs in die Kanäle pumpt. „Gameshow“ lautet der Name der neuen Scheibe und die Musik ist auch diesmal wie geschaffen für die exzessiven Momente im Blitzlichtgewitter. Stark beeinflusst vom Sound eines David Bowie oder der Musik von Prince, macht sich die Gruppe daran, zehn Hits aus dem Ärmel zu schütteln, die sie zusammen mit Mastermind Jacknife Lee zu einem hübschen Gesamtpaket zusammenschnüren. Wenn du also schon die beiden Comeback-Singles „Are We Ready? (Wreck)“ und „Bad Decisions“ gefeiert hast, dann lass dir dieses Werk hier auf keinen Fall entgehen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.