mit neuer Musik von Yellowcard, Madness, Oasis, Taking Back Sunday, All Time Low, Sum 41, The Dillinger Escape Plan und The Rifles.
// Yellowcard verabschieden sich in diesen Tagen leider nach einer gefeierten Bandkarriere von der Bildfläche. Das ist auch deshalb schade, weil die Band nach dem großen Hitfeuerwerk „Oceans Avenue“ immer wieder für eine Überraschung gut war und sich dabei auch nicht scheute, neue Wege einzuschlagen. Die letzten zehn Songs, die nun auf einem gleichnamigen Werk veröffentlicht werden, bündeln noch einmal die Energie der vergangenen Jahre und laden schon nach wenigen Minuten zum Mitsingen ein. Die experimentellen Parts des Vorgängers wurden dabei weitestgehend ad acta gelegt und den Fans somit ein schönes Abschiedsgeschenk präsentiert. Die einzelnen Songs hätten hier und da vielleicht etwas gestutzt werden können, das tut dem positiven Gesamteindruck aber keinen Abbruch. Wir verneigen uns deshalb vor dieser so verehrten Band und feiern noch einmal eine Runde mit ihnen zusammen, bis der letzte Ton verklungen ist.
// Wer das Glück hatte in den vergangenen Jahren einen der Auftritte von Madness mitzuerleben, der bekam formvollendet vor Augen geführt, das die Band bis heute auf der Bühne eine absolute Macht ist. Da geht im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne auf und so freuen wir uns nur umso mehr, dass nun auch das neue Album der Band in den Regalen steht. Einen Megahit, wie „Our House“ wirft die Scheibe dabei leider nicht ab, das ist auch gar nicht mal so schlimm. Stattdessen bekommen wir auf „Can´t Touch Us Now“ einen bunten Mix aus Pop-, Ska- und Punkanleihen präsentiert und freuen uns über sonnige Melodien der Marke „Mr. Apples“ oder „Good Times“. Ja, die Band hat wirklich alles richtig gemacht auf ihrem neuen Werk und es bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass sie hierzulande auch bald wieder live auf der Bühne aufschlagen. Dann nämlich kann die große Party beginnen. Wenn du also auf Ska-Musik mit jeder Menge Pop-Refrains stehst, dann lass dir das 12. Werk von Madness nicht entgehen.
// Keine Ahnung warum immer alle sagen, die Platte „Be Here Now“ könnte sich nicht mit den alten Klassikern von Oasis messen. Im Grunde genommen hat die Band hier nämlich alles richtig gemacht. Was bitte schön, erwartet man von einer bombastischen Band eigentlich mehr, als ein bombastisches Album abzuliefern. Hier wurden nicht nur die studiotechnischen Möglichkeiten vollends ausgeschöpft, mit „All Around The World“, „Stand By Me“ und „My Big Mouth“ befinden sich auch noch reihenweise Hits auf dem Album, das nun noch einmal in einer runderneuerten Version auf den Markt kommt. Das wiederum dürfte vor allem Vinyl-Anhänger (weil es lange nicht zu vernünftigen Preisen zu bekommen war) und Hardcore-Fans freuen. Letztere haben nämlich nun die Möglichkeit neben den famosen „Mustique Demos“ auch noch jede Menge B-Seiten und rare Songs im Rahmen der Deluxe-Edition abzugreifen. Wenn du also nochmal wissen möchtest, wie Oasis damals so klangen auf dem Höhepunkt ihres kommerziellen Erfolgs, dann lass dir dieses vielschichtige Werk nicht entgehen. Es lohnt sich, hier noch einmal etwas tiefer einzusteigen, denn auf diesem Album gibt’s so viel zu entdecken.
// Taking Back Sunday haben sich in den vergangene Jahren ebenfalls schwer getan, an ihre Großtat rund um die Jahrtausendwende anzuknüpfen. „Tell All Your Friends“ gilt heute als Klassiker und der Band ist es anschließend nicht mehr gelungen an den großen Erfolg von damals anzuknüpfen. Nun allerdings steht „Tidal Wave“ in den Regalen und auch wenn sich der Sound der Band sichtlich weiterentwickelt hat, diese Songs hier wissen durchaus zu begeistern. Ob das mitreißende „You Can´t Look Back“ oder das melodische „Fences“. Diese Songs hier haben das Zeug zum Hit und könnten die Fangemeinde der Band weiter anwachsen lassen. Wir jedenfalls sind begeistert von diesen 12 Songs, die mal rotzig („Tidal Wave“) und mal hymnisch aus den Boxen ballern („In The Middle Of It All“). Da können sich zahlreiche Kollegen durchaus mal eine Scheibe davon abschneiden.
// Sum 41 zum Beispiel sind in den vergangenen Jahren leider etwas aus der Spur geraten. Die Songs wurden ambitionierter, doch der mitreißende Effekt, den Green Day einst mit „American Idiot“ erzielten, der blieb bisweilen auf der Strecke. Nun also startet die Band mit „13 Voices“ einen weiteren Anlauf und beschert uns zehn ambitionierte Kracher, die allerhand Hacken schlagen. Die gefeierten Poppunk-Perlen der Vergangenheit muss man auch diesmal wieder mit der Lupe suchen, stattdessen wildert die Band in rockigen und metallischen Gefilden und beschert uns ein lohnenswertes Gesamtkunstwerk, auf das man sich allerdings als Fan der alten Songs erst einmal einlassen muss.
// Bei der Gelegenheit noch der Hinweis auf eine Band, die in den vergangenen Jahren dem Pop-Punk treu geblieben ist, die hierzulande allerdings noch nicht zu Höhenflügen ansetzte. All Time Low bescheren uns auf „Straight To DVD II“ noch einmal ein Rundum-Sorglos-Paket ihrer größten Hits und versuchen damit „Past, Present And Future Hearts“ zu erobern. Die Scheibe ist mit insgesamt 21 Tracks äußerst üppig ausgestattet und hat auch die ganzen großen Hits wie „Lost In Stereo“ und „Somethings´s Gotta Give“ am Start. Darüber hinaus findet sich mit „Caroline“ auch eine charmante B-Seite auf dem Album, genauso wie eine Dokumentation , die noch einmal den Werdegang der Jungs reflektiert. Dazu gibt’s natürlich auch noch die komplette Live-Show auf Mattscheibe, die sie im März 2015 in der Londoner Wembley Arena absolvierten. Fans der Band sollten also keine weiteren Gedanken verschwenden und zuschlagen.
// Vor wenigen Tagen erst haben die Fans von The Dillinger Escape Plan fast einen New Yorker Club in Schutt und Asche gelegt. Da wurde aus mehreren Metern Höhe ins Publikum gehüpft und am Ende fast die Hälfte der Meute auf die Bühne zum Mitsingen eingeladen. Schade eigentlich, dass dann in Kürze erst einmal Schluss sein soll mit dem brachial-durchgeknallten Kollektiv. „Dissociation“ und die dazugehörige Tour sind nämlich so etwas wie das Abschiedsgeschenk der Band an die Fans und es macht auch anno 2016 noch Spaß sich diesen verqueren Mix aus unterschiedlichsten Stilen reinzuziehen und dazu in einen Pogo-Rausch zu verfallen. Natürlich ist nach all den Jahren der Überraschungseffekt ein wenig verpufft, dennoch ist „Dissociation“ ein würdiger Abschluss einer 20-jährigen Karriere, die uns viel Freude bereitet hat.
// The Rifles wollen es auch noch einmal wissen und mit ihrem neuen Album an die guten, alten Zeiten anknüpfen. Hierzulande hat die Band ja leider nie den großen Durchbruch geschafft, aber immerhin den einen oder anderen Single-Hit für die Indie-Disco aus dem Ärmel geschüttelt. Mit „Big Life“ versuchen sich die Jungs nach 12 Jahren im Geschäft nun an ihrem ersten Doppelalbum. Insgesamt haben es am Ende 18 Songs auf die beiden Silberlinge geschafft und die könnten abwechslungsreicher nicht sein. Beeinflusst von Paul Weller, der auch als großer Fan der Band gilt, schaffen es die Rifles damit nochmal für ein wenig Aufsehen zu sorgen. Ob es mit „Big Life“ allerdings auch für den großen Durchbruch reicht? Verdient hätten sie es ja, die Jungs. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?