mit neuer Musik von Garish, Martin Meiwes, The Shins, SDP, LaBrassBanda, Grandaddy, Milky Chance und einem Gewinnspiel zu „Tabaluga – Es lebe die Freundschaft!“.
// Ganze sechs Alben haben die werten Kollegen von Garish bereits auf dem Buckel und mit dem siebten machen sie sich nun daran ihr absolutes Meisterstück aus den Ärmeln zu schütteln. Nachdem bereits die letzten beiden Alben „Wenn dir das meine Liebe nicht beweist“ und „Trumpf“ auf große Resonanz bei den Fans stießen, haben Garish auf „Komm Schwarzer Kater“ nun ihre Stärken gebündelt und knallen uns ein charmantes und hintersinniges Pop-Album vor den Latz, von dem man einfach nicht genug kriegt. Ja, diese Scheibe hier wächst tatsächlich von Durchlauf zu Durchlauf und die filigranen Instrumentierungen der einzelnen Stücke laden schon nach wenigen Sekunden zum Schreiten auf die Tanzfläche ein. Thomas Jarmer und seine Bandkollegen wenden sich dabei all den Ungewissheiten und Zukunftsängsten zu, die ausgebreitet vor einem liegen, wenn man heutzutage auf dem Sprung ins Erwachsenendasein ist und schaffen es dennoch einen Blick für das Positive zu bewahren. In diesem Sinne auf zum Duell, schwarzer Kater, mit einer solchen Musik auf den Kopfhörern kann einem gar nichts passieren.
// Martin Meiwes, den wir hier schon innig ins Herz geschlossen haben, kündigt derweil mit einem Remix-Album seinen letzten CD-Output an. Auf gerade mal 200 Exemplare ist seine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Jace limitiert und das Remix-Album von „Aus der Bahn geworfen“ macht einfach nur verdammt viel Spaß. Dabei kommt man nicht nur in den Genuss gelungener Remix-Fassungen von „Letzte Platte“ und „Farbe bekennen“, mit Knick Knack, DHP 4, Impur, Sot Reks, Mickey Bounce, Aco MC, Dendo, Headdy und Chris Brauer versammelt sich auch eine illustre Riege an Künstlern, die zwar bisher nur in Szenekreise bekannt sein dürften, dafür aber für eine ordentliche Portion an Abwechslungsreichtum sorgt. Wenn du also gerne wissen möchtest, wie sich deutschsprachige Rap-Musik anhört, die Dringlichkeit, Hintersinn und Wortwitz in sich vereint, dann lass dir das Album nicht entgehen. Es lohnt sich, nicht nur für Fans des guten alten Boom Bap-Sounds aus den 90ern. (die Original-Scheibe mit Franz Branntwein könnt ihr unter anderem auf hhv.de und vinyl-digital.de bestellen)
// The Shins sind zurück und wir kommen aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Nicht erst seit ihrem „Garden State“-Intermezzo, wo sie sich für immer in unseren Herzen verewigten, kann die Band im Grunde genommen treiben was sie möchte. Die Fans laufen ihr trotzdem nicht davon. Nun also steht das Comeback-Album namens „Heartworms“ in den Regalen und es ist eine überaus herausfordernde Angelegenheit. Nach der Vorabsingle „Dead Alive“ machte sich die Band um Sänger, Gitarrist und Songwriter James Mercer bereits Ende des vergangenen Jahres daran an ihrem fünften Album zu feilen und dem hört man durchaus an, dass sich der Sänger zwischendurch auch gerne mal anderweitig vergnügte. Die meisten Spuren hat dabei wohl sein Side-Projekt Broken Bells mit niemand Geringerem als Brian Burton alias Danger Mouse hinterlassen. Diese neue Dringlichkeit allerdings steht den Shins überaus gut und die sich daraus entfaltende Dynamik ebenfalls. Wenn du also mal wieder ein locker-flockiges und federleichtes Pop-Album mit Widerhaken hören möchtest, dann lass dich verzaubern. Es lohnt sich.
// SDP mausern sich derweil immer weiter zum Konsens-Act der Party-Fraktion da draußen. Schier problemlos wickeln sie inzwischen die Meute vor der großen Bühne um den kleinen Finger und zahlreiche Songs sind dann auch noch mit charmanten gesellschaftskritischen Seitenhieben versehen. Ihr neuestes Album dürfte deshalb auch in Sachen Breitenwirksam voll einschlagen, was den Jungs auch vollends zu gönnen ist. Jeder, der die Band einmal live auf der Bühne gesehen hat, dürfte aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen sein, denn diese Melodien hier sind ansteckend. Ob „Die bunte Seite der Macht“ dabei die Hitdichte des Vorgängers erreicht, muss erst die Zeit weisen, mit „So schön kaputt“ und „Zeit verschwenden“ haben die Jungs allerdings schon mal zwei Knallbonbons als Singles released, die man noch Stunden später im Ohr hat. Ob es den kleinen Aufreger namens „Bullen, Schweine“ mit Sido wirklich gebraucht hätte oder auch das unsäglich „Pferdeschwanz“, sei zwar mal dahingestellt, wenn dann aber auch noch Swiss („Das Leben ist ein Rockkonzert“) und Prinz Pi („Echte Freunde“) mit in den Ring steigen, kann die Party endgültig losgehen. Sind halt „Leider wieder da!“ die Jungs und wir freuen uns jetzt schon auf weitere Hits dieser lebensbejahenden Gangart, welche auch Die Ärzte- und Seeed-Fans begeistern sollte.
// LaBrassBanda haben es in den vergangenen Jahren geschafft zu so etwas wie Everybody´s Darling zu avancieren. Gerade bei ihren Live-Shows entfesselt die Band jedes Mal ein dermaßenes Spektakel, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt. Publikumsnähe ist Pflicht und so hatte ihr letztes Album es etwas schwer, diese Ekstase auch auf Silberling zu transferieren. Nun allerdings macht die Band schon mit der ersten Single „Indian Explosion (Bauwagn)“ deutlich, dass sie es auch im Jahre 2017 noch drauf hat. Die Musik klingt auf einmal wieder so dringlich, wie auf den ersten beiden Werken und mit „Around The World“ präsentiert uns die Band dann auch noch so etwas wie eine vertonte Welttournee, die sie von Australien über Afrika nach Indien führt. Das 7-köpfige Kollektiv beschert uns dabei elf knackige Songs , die gute Laune machen und wie eine astreine Euphorie-Spritze funktionieren. Vor allem das treibende „Cadillac“ bekommen wir einfach nicht mehr aus unseren Köpfen heraus. Worauf also wartest du noch, schnapp dir das Werk.
// Grandaddy sind eigentlich ein Urgewächs aus den 90ern. Bereits im Jahre 1992 gründete sich die Gruppe in Modesto in Kaliforniern und schaffte fünf Jahre später dann auch den großen Durchbruch mit der Single „Summer Here Kids“. Jason Lytle, Aaron Burtch, Tim Dryden, Jim Fairchild und Kevin Garcia verstehen es seither sehr gekonnt ihre Americana-Songs mit elektronischen Klängen zu unterfüttern und dabei ein paar hinterlistige Hits aus dem Ärmel zu schütteln, die sich oft erst nach dem x-ten Durchlauf erschließen. Zehn Jahre nach der letzten EP und der zwischenzeitlichen Auflösung der Band, fühlt sich selbige nun wieder bereit für neues und tut gut daran, soundtechnisch einfach dort weiterzumachen, wo sie einst aufgehört hat. Nachdem bereits im vergangenen Jahr ein erster Gig in ihrer Heimatstadt für Aufregung sorgte, beschert uns die Gruppe nun endlich den sehnlich erwarteten Nachfolger von „Just Like The Fambly Cat“, der es einem nicht immer leicht macht, welcher gerade deshalb allerdings zu den nachhaltigsten Veröffentlichungen des noch jungen Jahres zählen dürfte.
// Bei der Gelegenheit außerdem noch der Hinweis auf ein ganz besonderes Schmankerl für alle „Tabaluga“-Fans. Peter Maffay legt nämlich in diesen Tagen ein beeindruckendes Live-Dokument vor, das einem fast schon auf der Zunge zergeht. 64 Auftritte in 123 Tagen hat der Musiker absolviert und dabei Abend für Abend sein Rockmärchen auf die Bühne gebracht. Zusammen mit jeder Menge Gaststars, sowie 22 Tänzern und knapp 200 Kostümen hat er ein kleines Spektakel geschaffen, dass nun stilgerecht auch noch auf Doppel-DVD oder Doppel-CD in den Handel kommt. Auf den Silberlingen zu finden sind alle 44 Tracks der Show mit freundlicher Unterstützung von Tim Bendzko, Culcha Candela oder Uwe Ochsenknecht. Aufgezeichnet wurde das Ganze am 18. und 19. November des vergangenen Jahres in der Dortmunder Westfalenhalle. Wem das immer noch nicht reicht, der kann sich natürlich auch einen optischen Eindruck von der Mega-Show verschaffen und zu der gleichnamigen DVD greifen, die neben der Live-Darbietung von „Es lebe die Freundschaft!“ auch noch eine 45-minütige Dokumentation über das bunte Treiben hinter den Kulissen enthält. Wer da nicht zugreift, ist selber schuld. Oder er macht einfach bei unserem Gewinnspiel mit. Wir verlosen das Spektakel nämlich für euch. Einfach eine Mail mit dem Stichwort „Tabaluga“ an contact@zuckerkick.com schicken und schon bist du im Los-Topf. Viel Glück.
// Zu guter Letzt möchten wir euch zudem noch das neue Album von Milky Chance ans Herz legen. Wobei man sich dabei allerdings erst einmal von allen Erwartungen befreien sollte. Megahits wie „Flasehed Junk Kind“ oder „Down By The River“ schreibt man schließlich nicht alle Tage und auch der Hype ebbt beim zweiten Releases meistens ein wenig ab. Stellt sich also die Frage, wie die Gruppe mit der hohen Erwartungshaltung umgegangen ist. Die Antwort lautet: nicht schlecht. Das Duo macht nämlich einfach dort weiter, wo es auf dem Vorgänger aufgehört hatte. Das ganze Leben fühlt sich für die Band derweil wie ein großes Abenteuer an und ja, man merkt dem Album an, dass hier eine Crew mitten im Leben steht. Schematisch jedenfalls geht’s hier nicht zu und die Songs sind auch nicht auf den großen Hit hin produziert. Stattdessen bekommt man schillernde Pop-Perlen vor den Latz geknallt, die oft ein paar Durchläufe brauchen, um ihre volle Größe zu entfalten. Dann aber möchte man die Lieder von „Blossom“ gar nicht mehr hergeben und sich von dieser Musik in ferne Welten tragen lassen. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?