mit den Bänden Patience, Fight Club 2, Schwarze Gedanken, Day Men (Band 2) und Die Schlümpfe (Das verlorene Dorf).
// Im edlen Look biegt das Werk „Patience“ von niemand Geringerem als Daniel Clowes um die Ecke. In dem Werk des „Ghost World“-Schöpfers dreht sich alles um ein Außenseiterpaar namens Patience und Jacke, die mit der Welt um sich herum nicht so richtig klarkommen. Gegen alle Hürden aber entschließen sich die beiden eine Familie in dieser so verrückten Welt zu gründen und dann miteinander ein glückliches Dasein zu fristen. Als Patience allerdings während ihrer Schwangerschaft einem Mord zum Opfer fällt, bricht für ihn eine Welt zusammen und Jack begibt sich auf die Suche nach dem Mörder, der ihm seine beiden Liebsten genommen hat. Wie besessen ist er von dem Gedanken für Gerechtigkeit zu sorgen und auch 20 Jahre nach der Tat gibt er nicht auf. Dann allerdings stößt er auf einen Teleporter, mit dem er in der Zeit zurückreisen kann. Und man darf als Leser überaus gespannt sein, ob es ihm tatsächlich gelingt den Mord von damals zu verhindern. Daniel Clowes gelingt es nämlich in „Patience“ ganz famos seine hypnotischen Motive mit einer spannenden Zeitreise-Geschichte zu vermengen, die noch dazu ganz wunderbar romantisch anmutet und sich mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzt.
// Fans des altehrwürdigen Klassikers „Fight Club“ dürfen sich derweil über eine gelungene Fortsetzung im Comic-Format freuen. Dem Comic-Schöpfer Chuck Palahniuk ließ der Film einfach keine Ruhe und er fragte sich zusammen mit Cameron Stewart, was wohl zehn Jahre nach dem „Projekt Chaos“ passiert wäre. Der Mann ohne Namen hört inzwischen auf den Namen Sebastian und hat Marla Singer geheiratet. Zusammen haben sie ein neunjähriges Kind in die Welt gesetzt. Es scheint fast so, als führten die drei ein glückliches gemeinsames Leben und Sebastian hält die Dinge mit den richtigen Medikamenten und etwas Marihuana am Laufen. Marla allerdings wird es zunehmend langweilig in der Beziehung, also verändert sie die Medikamentendosis von Sebastian und schon erwacht Tyler Durden wieder zum Leben. Dass das Chaos damit vorprogrammiert ist, sollte jedem klar sein, der den „Fight Club“ damals abfeierte. Der zweite Band aus dem Hause „Splitter“ ist ein würdiger Nachfolger des Kultstreifens und somit ein gefundenes Fressen für all jene, die sich auch heute noch mit Freude an die Geschehnisse von damals erinnern.
// Wer sehr gerne über schwarzhumorige Geschichten lacht, der kommt nun bei einer famosen Neuveröffentlichung aus dem „Carlsen“-Verlag auf seine Kosten. „Schwarze Gedanken“ nennt sich das Werk des „Spirou & Fantasio“-Zeichners André Franquin, der uns hier ein paar wirklich unappetitlich-anzusehende Happen vor den Latz knallt. Ja, die „Schwarzen Gedanken“ sind wahrlich nichts für sanfte Gemüter, aber gerade deshalb so wunderbar und hintersinnig, dass man sie am liebsten immer wieder von vorne lesen möchte. Im edlen Hardcover-Format erscheint das Werk nun endlich in einer angemessenen Form und widmet sich dabei kriegsgeilen Kriegstreibern, den Schattenseiten des Pferdesports oder den Geiern, die über unser aller Köpfe kreisen. In kleinen Episoden blickt der Schöpfer hinter die Kulissen des schönen Scheins und ringt einen dabei immer wieder ein Lächeln ab, das einem schon kurze Zeit später wieder im Halse stecken bleibt. Wenn du also auf zynischen Humor stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse und wirst sicher gar nicht genug kriegen können von diesen ganz zauberhaft-düsteren Episoden.
// Weiter geht’s dann mit einer Horde Vampire, die uns schon vor ein paar Monaten ein breites Grinsen aufs Gesicht zauberten. Die „Cross Cult“-Reihe „Day Men“ wird endlich fortgesetzt und der zweite Band erfüllt locker die hohen Erwartungen, die mit dem Erstling geweckt wurden. Wer die Geschichte noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass es sich bei den „Day Men“ um Leibwächter von Vampiren handelt, die am Tag, wenn die Brut schläft, dafür sorgen sollen, dass Selbige keine böse Überraschung erleben. Die „Day Men“ sind Befehlsempfänger und handeln im Auftrag ihrer Meister, doch der Friede ist bedroht. Zwischen den wichtigsten Fraktionen des alten Vampirclans bricht nämlich ein Krieg aus und das Überleben der „Virgo“-Familie liegt auf einmal in den Händen von David Reid, der von dem Clan damit beauftragt wurde, die Familie zu beschützen. Ob ihm das gelingt? „Day Men“ vermengt eine klassische Vampir-Saga mit Mafiafilm-Anleihen und ist optisch ein echtes Vergnügen. Die beiden Schöpfer Matt Gagnon („Freelancers“) und Michael Alan Nelson („Supergirl“), Zeichner Brian Stelfreeze („Black Panther“) und Darrin Moore haben ganze Arbeit geleistet und einen einzigartigen Kosmos erschaffen, den man sich als Fan von düsteren Geschichten wie „Scarface“ oder „30 Days Of Night“ auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf die sympathischen kleinen Schlümpfe, die uns auf große Reise mit ins „Verlorene Dorf“ nehmen. Für diejenigen, die die Reihe noch von früher kennen, sei gesagt, dass es sich bei der neuen Serie um ein aktuelles Comic aus der Feder von Alain Maury, Jeroen de Coninck, Miguel Diaz und Laurent Cagniat handelt. Zusammen mit den Textern Alain Jost, Luc Parthoens und dem Coloristen Paolo Maddaleni sorgen sie für ein zeitgemäßes Update der alten Geschichten. In dem ersten Band namens „Der verbotene Wald“ versammeln sich dabei fünf Geschichten, die alle mit kurzweiligen zehn Seiten zu punkten vermögen. Das erleichtert einerseits jungen Lesern den Zugang, andererseits wurde auch ein Dorf der Mädchen hinzugefügt, das für mächtige Aufregung und Furore in Schlumpfhausen sorgt. Gleich im ersten Band nämlich fordert eines der Mädchen den altehrwürdigen Hefty zum Duell heraus und auch sonst bekommen es die vereinten Schlumpf-Dörfer und ihre Anführer*innen Papa Schlumpf und Schlumpfhilde mit fiesen Geschöpfen wie den Kürbisschlumpfern zu tun. Wenn du also gar nicht genug kriegen kannst von den frechen Geschöpfen, dann lass dir diesen Auftaktband nicht durch die Lappen gehen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.
UND WAS NUN?