mit neuer Musik von Kraftwerk, Paul Weller, Kendrick Lamar, Gorillaz, Bleachers, Erasure, Tocotronic und der Compilation „Ed Rec 100“.
// Es gibt Momente im Leben, die möchte man einfach immer wieder und wieder erleben. Als Kraftwerk ihre multimedialen 3D-Auftritte in den renommiertesten Museen der Welt absolvierten, war nicht nur die Musikwelt hellauf begeistert. Zu den Auftritten gab es in Berlin, Köln, Düsseldorf, Hamburg, München und Nürnberg bereits im vergangenen Jahr exklusive Kinovorstellungen, bei welchen die Dokumentation namens „3-D“ erstmals aufgeführt wurde. Selbige umfasst den kompletten Katalog der legendären Elektro-Pioniere und weil Kraftwerk schon immer etwas bombastischer waren, als ihre Kollegen, erscheint nun passend dazu auch noch eine hochwertige LP-Box, die alle Auftritte noch einmal in sich vereint. Die Box selbst wiederum lässt in diesem Zusammenhang keinerlei Wünsche offen und jeder kann sich je nach Belieben sein persönlichen Meisterwerk aus dem Rammstein-Backkatalog auf englisch oder deutsch zu Gemüte führen. Noch dazu wurden die einzelnen Platten im Stile von „In The Mix“ runderneuert, was das ganze Projekt im Hier und Jetzt vernakert. Wem das hübsche Gesamtpaket ein bisschen zu viel des Guten ist, der kann alternativ natürlich auch zu einer wirklich hübsch-gestalteten Doppel-LP greifen, die alles Aufnahmen von 2012 bis 2016 sowie einen Download-Card beinhaltet. Das hübsche Gatefold-Cover und die hinreißenden Aufnahmen sind das Geld allemal wert und rücken die Auftritte in Düsseldorf, Sydney, Wien, Berlin, Oslo und Bilbao noch einmal ins treffende Licht. Wenn du also eine Sehnsucht verspürst die alten Klassiker wie „Autobahn“, „Die Roboter“ oder „Trans Europa Express“ noch einmal in einer runderneuerten Form „live“ zu erleben, dann lass dir dieses Spektakel hier nicht entgehen. Es lohnt sich.
// Genauso wie das neue Album von Kendrick Lamar, der ja inzwischen als so etwas wie der neue Heilsbringer gefeiert wird. Mit „Damn.“ Legt er in diesem Zusammenhang auch diesmal wieder ein rundum gelungenes Release vor, das neben den potenziellen Hits auch viele hintersinnige Tracks enthält. Es sind nämlich vor allem Lamars Lyrics, die einem den Mund nach diversen Durchläufen ganz weit offen stehen lassen. Die vielen Deutungsebenen seiner Songs sind hinreißend und machen seine Musik zu einem überaus langlebigen Vergnügen. Neben der Hit-Schleuder „Humble“ hat er sich auf „Damn.“ diesmal auch Unterstützung von Kollegen aus dem Pop-Bereich geholt. Neben dem erwartbaren Feature von Rihanna, beeindruckt in diesem Zusammenhang vor allem der Gastauftritt aus dem Hause U2, welche Kendrick Lamars Musik noch einmal in einem völlig neuen Licht erstrahlen lassen. Wenn du also mal wieder ein vollends gelungenes Rap-Album hören möchtest, dann schnapp dir das Teil.
// Im Grunde genommen sind die Gorillaz das perfekte Statement zu unserer Zeit. Obwohl sie inzwischen selbst schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, wirken sie durch das ständige Schielen über den popkulturellen Tellerrand niemals angestaubt oder gar überambitioniert. Ganz im Gegenteil: Die Macher hinter Murdoc, Noodle, Russel und 2D haben sich mit Jenny Beth von den Savages, Danny Brown und Benjamin Clementine mal wieder eine dermaßen illustre Gästeliste zusammengestellt, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Das Wichtigste schon einmal vorneweg: „Humanz“ klingt trotz dieser Vielzahl an Features, welche auch Beiträge von Zebra Katz, Pusha T und Vince Staples beinhalten, wie aus einem Guss und toppt in diesem Zusammenhang sogar noch die auch schön äußert brillanten Vorgänger-Platte. Neben den 14 Tracks der Standard-Version gibt es diesmal zudem noch ein breites Bonus-Programm in der Deluxe-Version, das den Kaufpreis durchaus rechtfertigt. Gerade auch deshalb weil man sich den Sidekick eines Rag´n´Bone Man auf „The Apprentice“ auf keinen Fall entgehen lassen möchte. Wenn du also noch nach dem perfekten Mixtape für warme Sommernächte im Antlitz einer virtuellen Gesellschaft suchst, dann tauch ein in die Welt der Gorillaz. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.
// Paul Weller hat auch nach 40 Jahren noch nicht genug von der Musik und veröffentlicht in diesen Tagen sein neues Soloalbum. „A Kind Revolution“ vom britischen Modfather klingt dabei immer noch so herzerwärmend wie sein Solo-Debüt , das ebenfalls schon 25 Jahre auf dem Buckel hat. Der ehemalige The Jam-Member vermengt auf seinem 13. Studioalbum dabei Rock, Soul- und Folk-Anleihen zu einer zauberhaften Melange, die einen wie auf Händen trägt. Die Scheibe selbst, die in den Black Barn Studios in Surrey entstand, atmet in diesem Zusammenhang auch noch den Spirit des Vorgängers „Saturns Pattern“, was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass sich Weller direkt nach der Fertigstellung sofort wieder ins Studio begab. Zusammen mit seiner Live-Band rund um Andy Crofts, Ben Gordelier, Steve Cradock und Steve Pilgrim erschafft er ein zeitloses Stück Musik, das man sich als Fan von britischer Pop-Musik auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
// Bleachers wiederum entwickeln sich mit der Zeit auch zu einer echten Hitschleuder. Ihr neues Album namens „Gone Now“ jedenfalls strotzt nur so vor schmissigen Pop-Perlen, die Zoot Woman und Konsorten sicher auch gut zu Gesicht gestanden hätten. Mit einer gehörigen Portion Pop-Appeal macht sich der Pop-Act daran seine feinen Indie-Pop-Perlen auf die sehnsüchtig wartenden Fans loszulassen und es gelingt ihm dabei immer wieder für A-Ha-Effekte beim Zuhörer zu sorgen. Allein die erste Single „Don´t Take The Money“, die von niemand Geringerer als Lorde mitgeschrieben wurde, bekommt man einfach nicht mehr aus dem Ohr und so summt man noch Stunden später die Melodie vor sich her. „Gone Now“ ist eines dieser Alben, das nur so strotzt vor Inspiration und Bombast. Mastermind Jack Antonoff hat ganze Arbeit geleistet und beschert uns mit „Hate You To Know Me“ und „I Miss Those Days“ mindestens noch zwei weitere Superhits. Also unbedningt mal reinschnuppern in die Scheibe. Es lohnt sich.
// Genauso wie ein Durchlauf in Sachen „World Be Gone“ von Erasure. Die Gruppe, die inzwischen bereits mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat, legt keinerlei Ermüdungserscheinungen an den Tag und beschert uns nach dem 2014er Werk „The Violet Flame“ mal wieder neuen Stoff, der zum Träumen anregt. Das Duo, bestehend aus Vince Clark und Andy Bell weiß einfach, wie man Zuckerwatte-Pop produziert und so bleiben die schönen Melodien auch schon nach wenigen Durchläufen in den Gehörgängen kleben. Dabei ist „World Be Gone“ allerdings nicht nur ein Album zum Wohlfühlen, man bezieht sich in den Songs auch immer wieder auf die Ereignisse der vergangenen Zeit und schleudert dem Hörer bisweilen fast schon politisch-unterfütterte Klänge vor den Latz. Matty Green wiederum hat am Mix ebenfalls ganze Arbeit geleistet und kreiert immer wieder nostalgisch anmutende Momente, die man sich als Fan der Band nicht entgehen lassen sollte. Zur Feier des Tages verlosen wir deshalb auch ein Exemplar von „World Be Gone“ an euch. Einfach eine Mail mit dem Stichwort „Verrückte Welt“ an contact@zuckerkick.com schicken und schon bist du im Los-Topf. Viel Glück dabei.
// Auf ganze 100 Releases bringt es das Elektro-Label „Ed Banger Records“ inzwischen und so hat man sich auch nicht lumpen lassen, passend zum Jubiläum mal wieder eine spannende Compilation auf dem Markt zu werfen. Auf „Ed Rec 100“ kommen mal wieder all jene zum Zug, die das kunterbunte Unternehmen aus dem schönen Paris auf die Tanzflächen der Welt hinaus trug, um dort für schweißüberströmte Häupter zu sorgen. Neben den allseits beliebten Justice, ist auch „Flat Eric“-Mastermind Mr. Oizo und natürlich Feadz mit am Start, um dem Label ein paar beachtliche Bretter zu zimmern. Besonders gut gefallen uns in diesem Zusammenhang auch die Knaller von Breakbot und Busy P (feat. Mayor Hawthorne), die noch einmal deutlich machen, wofür wir dieses Musiklabel einst so lieb gewonnen hatten. Schade eigentlich nur, dass wir von Uffie diesmal nichts zu hören bekommen. Aber auch sonst erfüllen die 17 Tracks die hohen Erwartungen und sorgen dafür, dass man sofort wieder ins Blitzlichtgewitter abtauchen möchte.
// Tocotronic wiederum bescheren uns in diesen Tagen ebenfalls eine exquisite Sammlung an Songs, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Diesmal allerdings greift die Band nicht selbst in die Saiten, sondern lässt anderen Bands den Vortritt. Im Rahmen der renommierten „Coming Home“-Serie bekommt man dabei 19 spannende Songs von zahlreichen Acts präsentiert, welche die Band im Laufe ihrer Karriere beeinflussten. Von Courtney Barnett über Franke Goes To Hollywood bis hin zu Andreas Doraus ist alles dabei, was Rang und Namen hat und es entsteht ein überaus vielseitiges Mixtape, das den bisherigen acht Veröffentlichungen der Compilation-Reihe in keiner Weise nachsteht. Ganz im Gegenteil: spätestens wenn zu guter Letzt der „Rebel Boy“ mit einem Remix von Ada gewürdigt wird, schwebt man endgültig auf Wolke 7. Worauf also wartest du noch. Zuschlagen bitte. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?