mit neuer Musik von Phoenix, Dan Auerbach, Cigarettes After Sex, Parov Stelar, 8kids, Take That, Katy Perry und All Time Low.
// Was haben wir uns gefreut, als uns endlich die Kunde von einem neuen Phoenix-Album erreichte. Die französische Band, die uns bereits mit Mega-Hits der Marke „1901“ und „Lisztomania“ um den kleinen Finger wickelte, hat sich diesmal vom Nachbarland inspirieren lassen und ein Album aus dem Ärmel geschüttelt, dass sich ganz eng ans italienische Lebensgefühl ankuschelt. Den Zeitgeist in poppige Songs zu gießen, das war der Band ja sowieso von Beginn an in die Wiege gelegt und auch „Ti Amo“ klingt so in sich geschlossen und formvollendet, dass man sich sofort in Richtung Toskana verabschieden möchte, um dort ein paar unbeschwerte Tage am Strand zu verbringen. Neben der Single „J-Boy“ sind es dabei vor allem die Songs „Tuttifrutti“ und „Goodbye Soleil“, die herausstechen, wobei man die Scheibe am besten bei geöffnetem Schiebedach unter wolkenlosen Himmel genießen sollte. Ein Rundum-Glücklich Paket haben uns Phoenix da mal wieder geschnürt und wir können nur hoffen, dass es diesmal nicht wieder so lange dauert, bis ein Nachfolger erscheint. Von diesem Sound hier kann man nämlich einfach nicht genug kriegen.
// Neun Grammys hat der Liedermacher Dan Auerbach im Laufe seiner Musiker-Karriere bereits abgestaubt und uns mit seiner Combo The Black Keys zahlreiche schöne Rock-Momente beschert. Nun legt er mit „Waiting On A Song“ sein zweites Solo-Album nach dem 2009er „Keep It Hid“ vor und das Album klingt wie eine einzige Liebeserklärung an Nashville. Zusammen mit renommierten Musikern wie John Prine, Bobby Wood & Duane Eddy erschafft er eine rundum gelungene Rock-Platte, die den Sound der sonnigen Hymne „Shine On Me“ fortführt. In einem kleinen Zimmer in seinem Haus hat er sich dabei mit seinen Musiker-Kollegen getroffen und von Montag bis Mittwoch die Songs entworfen. Den Rest der Woche über wurde dann aufgenommen, wobei ein spannendes Spektrum an Songs herausspringt, die vom cineastischen „King Of A One Horse Town“ bis zum mitreißenden „Livin´ In Sin“ das komplette Spektrum zeitgenössischer Rockmusik abklappern. Nicht nur Fans von den Black Keys sollten also unbedingt mal einen Durchlauf riskieren.
// Bisher lief eigentlich alles immer in Eigenregie im Hause Cigarettes After Sex. Für seinen ersten Longplayer allerdings hat sich die Band um Sänger Greg Gonzales nun doch dazu entschlossen, die Sache etwas größer aufzuziehen. Nach den beiden EPs und der Debütsingle „Nothing´s Gonna Hurt You Baby“, welches inzwischen über 50 Millionen Clicks auf Youtube vorzuweisen hat, bekommt man auch auf Albumdistanz den charmanten Dream-Pop präsentiert, den man an der Band so mag. Die hypnotischen Songs dieses düsteren Unterfangens der Marke Beach House und Lana del Rey sind so bezaubernd, dass sie die Welt um einen herum schnurstracks auf Zeitlupe schubsen. Dazu gesellt sich Gonzalez androgyn anmutendes Organ, das einen sofort in melancholische Stimmung versetzt. Wenn du also noch nach einem passenden Soundtrack zum Träumen suchst, lass dir dieses Werk hier nicht entgehen.
// Parov Stelar alias Marcus Füreder wiederum zählt inzwischen zu den renommiertesten österreichischen Künstlern überhaupt. Sein neues Album namens „The Burning Spieder“ wiederum pappt einem dabei passend zum Sommerbeginn eine Sonne ans Firmament und man möchte schon nach wenigen Takten das eigene Wohnzimmer in einen Tanztempel umfunktionieren. Mit seinem Electro Swing-Sound hat der Musiker einen Nerv getroffen und inzwischen zahlreiche Weltstars wie Lana del Rey, Lady Gaga und Marvin Gaye geremixt. Auf seinem neuen Werk sind nun erstmals auch Blues-Samples zu hören, die schöne Erinnerungen an die alten Hits von Muddy Waters und Lightnin´ Hopkins wachrufen. Wenn du also noch nach einer tanzbaren Partyplatte suchst, bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// 8kids wiederum spielen deutschsprachigen Post-Hardcore und haben in diesem Zusammenhang erst einmal das Problem, das sich auf ihrem Spielfeld schon jede Menge gelungener Acts breit gemacht haben. Nach ihrem Achtungserfolg mit der EP „Dämonen“ will es die Band nun auf Albumlänge wissen und beschert uns eine spannende Melange aus Stilen. Immer wieder nämlich blickt das Trio auf „Denen die wir waren“ über den eigenen Tellerrand hinaus und erschafft eine Platte, auf die sich sowohl Casper-, als auch Marathonmann-Fans einigen dürften. Die 13 Stücke des Albums sind überaus abwechslungsreich arrangiert und sorgen dafür, dass auch gegen Ende hin keinerlei Langeweile aufkommt. Wenn du also noch nach ein paar Gänsehautmomenten fürs nächste Festival-Mixtape suchst, dann lass dir das Album hier nicht entgehen.
// Zu Take That ist ja inzwischen eigentlich alles gesagt. Nach dem großen Hype in den 90ern hat sich die Band stilistisch-zielsicher reformiert und ein paar packende Hymnen aus dem Ärmel geschüttelt, die zwar nicht mehr die Breitenwirksamkeit von früher erreichen, aber dennoch ganz gut reinlaufen. Nun ist die Gruppe allerdings nach dem Ausstieg von Jason Orange zum Trio geschrumpft und muss erstmal unter Beweis stellen, dass sie es auch ohne die fehlenden Zwei Fünftel der Originalbesetzung noch drauf hat. „Wonderland“ klingt demensprechend auch ziemlich rückwärtsgewandt und möchte an die Großtaten aus dem 90ern anknüpfen. Vor allem mit der Single „Giants“ gelingt das Gary, Mark und Howard auch ganz gut. Die restlichen 10 Songs tun derweil keinem weh und dürften alle Fans der Band auf eine Wolke der Glückseligkeit schubsen…
// …genauso wie das neue Album von Katy Perry, auf das wir uns zugegeben schon ziemlich gefreut hatten. „Witness“ heißt die Scheibe der Zuckerwatten-Königin und sie knallt uns genau das vor den Latz, was wir von ihr erwartet hatten. Katy Perry war in diesem Zusammenhang schon immer der geborene Single-Artist und so sollte man auch diesmal kein vollendetes Gesamtkunstwerk erwarten. Stattdessen bekommt man Songs des California Girls präsentiert, die schöne Erinnerungen an die Musik von Carly Rae Jepsen und Taylor Swift wachrufen. Ein kunterbunter Mix wartet auf den Zuhörer und mit Nicki Minaj und Migos wurden auch noch ein paar illustre Gaststars ins Studio eingeladen. Auf Albumdistanz stellt sich bei 15 Songs übrigens irgendwann ein Sättigungsgefühl ein – auf sich allein gestellt allerdings haben Songs wie „Deja Vu“, „Chained To The Rhythm“ oder „Swish Swish“ aber durchaus ihren Charme und dürften dementsprechend auch diesmal wieder die Hitlisten hochklettern.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das neue Werk der Pop-Punks von All Time Low, die hierzulande leider noch immer nicht den erhofften Höhenflug in den Charts hingelegt haben. „Last Young Renegades“ klingt dabei mit Hits „Dirty Laundry“, „Life Of The Party“ und „Good Times“ nicht nur wie die perfekte Melange aus Blink 182 und Something Corporate, sondern geht auch als waschechtes Sommer-Pop-Album durch, das allen Fans von lebensbejahenden Pop-Rock-Hymnen ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Dass die Band außerdem mit Tegan & Sara einen imposanten Sidekick mit an Bord hat, umso besser. Eine schönere und kurzweiligere Party-Platte wirst du in diesen Tagen wohl nur schwer in die Finger bekommen. Also zuschnappen und abgehen. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?