mit neuer Musik von SXTN, Lilly Among Clouds, The Prosecution, Prag, Ali.As und Liza & Kay.
// Das „Leben am Limit“ zelebrieren die beiden Mädels von SXTN und hinterlassen damit tatsächlich einen bleibenden Eindruck. Auf solch direkte und ungefilterte Art und Weise bekommt hierzulande nur selten ein Rap-Album vor den Latz geknallt. Im Grunde genommen könnte man sagen, dass die beiden den Ansatz von K.I.Z. einfach umdrehen und ein überaus spannendes Rap-Album aus dem Ärmel schütteln, das sein wahres Anliegen oftmals erst nach mehreren Anläufen offenbart. Nach dem treibenden Opener „Die Fotzen sind wieder da“ und der Breitseite „Er will Sex“ landen sie mit „Von Party zu Party“ einen der Knaller des Jahres. Anschließend wird dann nochmal mit der Schulzeit abgerechnet, ins Bongzimmer geschlendert und der schnelllebige Life-Style in „Partyopfer“ durch den Kakao gezogen. Nach den eh schon beeindruckenden ersten Songs, machen SXTN mit „Leben am Limit“ einen großen Schritt nach vorne und wir freuen uns jetzt schon auf die sicher mitreißenden Live-Shows von Juju und Nura.
// Wer es gerne etwas ruhiger mag, der kann sich auch über das neue Album von Lilly Among Clouds freuen. Die junge Künstlerin aus Würzburg versteht es auf ihrem Debüt sehr gekonnt zeitgenössische Sounds mit schönen Melodien zu vermengen und daraus einen wohlschmeckenden Cocktail zu mixen. „Aerial Perspective“ nimmt den Hörer erst bei der Hand, um ihn dann einmal wild im Kreis herum zu wirbeln. Die aktuelles Single „Your Hands Are Like Home“ handelt von Momenten, wo alles ungefiltert auf einen herein bricht und man alle Hüllen fallen lässt. Lilly Among Clouds macht nämlich keine Musik, die sich lange mit Oberflächlichkeiten aufhält. Stattdessen beschert sie uns ein vielschichtiges und berührendes Album, dessen Songs sich oft erst nach dem x-ten Durchlauf erschließen.
// Richtig schön Dampf machen im Anschluss die Jungs von The Prosecution. Nachdem sie bereits beim kürzlich stattgefundenen Taubertal-Festival als Ersatz für die leider erkrankte Antilopen-Gang abgaben, steht nun auch ihr neues Album in den Startlöchern, auf dem sie ihren energiegelandenen Punkrock-Sound noch einmal verfeinern. „The Unfollowing“ ist in diesem Zusammenhang sowas wie die perfekte Bewerbung für die ganz große Bühne. Wer nur im Entferntesten etwas mit Bands wie den Mad Caddies, Rise Against oder Less Than Jake anfangen kann, der wird sich ein breites Grinsen nicht verkneifen können, wenn diese Songs hier aus den Boxen ballern. Auf ihrem bereits vierten Album zeigen sich die Ska-Punks in der Form ihres Lebens und knallen uns hymnische Melodien gepaart mit Bläser-Arrangements um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Teil.
// Nachdem Prag zuletzt mit Nora Tschirner gemeinsame Sache machten, steht nun die Schauspielerin Josephine Busch am Mikrofon um einen mit ihrer süßen Stimme zu verzaubern. Die Band hatte ja bereits auf ihren letzten beiden Alben ein gutes Händchen für poppige Arrangements und das kommt ihnen auch auf „Es war nicht so gemeint“ wieder zu Gute. Erik und Tom wissen einfach, wie man spannende Filmmusik mit Chansons aus den 50er und 60er-Jahren vermengt und bescheren uns ein schier schwereloses Werk, das so zerbrechlich klingt, dass man sich fühlt, als würde man selbst in Watte gepackt. Ja, diese Scheibe hier macht verdammt viel Spaß, lädt zum Träumen ein und ist gleichzeitig mit hymnischen Songs wie „Es wird anders sein“ oder „Der Moment“ gesegnet, die man auch Stunden später noch im Ohr hat.
// Ali As ist ein überaus vielschichtiger Künstler. Auf „Insomnia“ fasst er nun erstmals all die Facetten seines Könnens zusammen und beschert uns einen kunterbunten Haufen Tracks, die man sofort wieder von vorne hören möchte. „Insomnia“ ist das bisherige Meisterstück des Künstlers, der so manchen Kollegen am Mikrofon ziemlich alt aussehen lässt. Dass er selbst gegen Feature-Gäste wie Kollegah nicht den Kürzeren zieht, spricht für sich, auf „Insomnia“ allerdings zeigt er sich auch mal von einer ganz anderen Seite. Ali As kann nämlich auch gute Songs schreiben und so knallt er uns mit dem sphärischen Titeltrack und „Senden an alle“ zwei herrliche Perlen im Grenzgebiet von Rap und Pop vor den Latz. Wenn du also auf abwechslungsreiche Rap-Musik stehst, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Du wirst ganz nebenbei auch noch mit spannenden Features von Joshi, Mizu, SXTN (in der sozialkritischen Hymne „Von den fernen Bergen“ mit am Start) und Prinz Pi als netten Extra-Bonus oben drauf.
// Zum Abschluss außerdem noch der Hinweis auf das sympathische Folk-Pop-Duo Liza & Kay. Nachdem beide zusammen die „Hamburg School Of Music“ besuchten, haben sie angefangen zusammen Musik aufzunehmen, die einem ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubert. Die angedeuteten Country-Anleihen ihres neuen Albums „Mit der Aussicht Einsicht“ lassen ihre Platte aus der breiten Masse herausstechen und sorgen dafür, dass man schon nach ein paar Minuten mit den Fingern schnippt. Das Duo, welches auf ihrem eigenen Label „Kühlschrank Records“ veröffentlicht schafft es sehr gekonnt, den traditionellen Sound in hiesige Gefilde zu transportieren ohne das es irgendwie peinlich anmuten würde. Ganz im Gegenteil: Liza Ohm und Kay Petersen haben ein wirklich gelungenes Album geschrieben. Also hört doch mal rein. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat
UND WAS NUN?