mit der DVD „Bilderbuch-Filme für Jungs“, der Kindermusik-CD „Bummelkasten – Irgendwas bestimmtes“ und „Hier kommt keiner durch!“.
// Wie kann man Kinder ans Fernsehen heranführen? – Aus unserer Sicht mit den Bilderbuch-Filmen. Zum Beispiel könnt ihr euch gemeinsam mit Kindern ab 3 Jahren in der Flimmerkiste „Bilderbuch-Filme für Jungs“ (pikcha.tv, EAN 4260422610058) ansehen. Beliebte Geschichten von Käpt’n Sharky, dem kleinen Raben Socke, dem kleinen Mondbär, Miko, Dr. Brumm, Janoschs Bär und der großen Wörterfarbrik sind genau das Richtige für angehende Kindergartenkinder. Das Prinzip der bewegten Bilderbücher, gab es vor Jahren auch schon bei der Sendung mit der Maus. Die Bilder bewegen sich hier sehr sanft weiter und insgesamt wird die Geschichte recht langsam erzählt. Der Erzähler spricht die einzelnen Figuren klar und wird teilweise von einer sanften Melodie unterbrochen. Wenn die Kinder älter werden kann man die Stimmen von Stefan Brönneke, Katja Brüggert, Rainer Schmidt, Wolf Frass und Alexandra Helmig ersetzen und einfach auf die englische Tonspur wechseln. Mit den ausgewählten Geschichten, allesamt sehr beliebt und erfolgreich, macht man sicher nichts falsch. (Euro 7,49)
// Coole Kindermusik muss man ein bisschen suchen. Geben tuts die schon. Bands wie „Deine Freunde“ (seit 2012) oder „Randale“ (seit 2004) spielen vor ausverkauften Sälen Kinderkonzerte und haben beachtliche Plattenverkäufe. Für mehr Abwechslung bei langen Autofahrten oder im Kinderzimmer sorgen neue Kinderbands. Bernhard Lütke singt, komponiert und produziert seit 2012 unter dem Namen „Bummelkasten“ kinder- und erwachsenentaugliche Stücke. Die ersten beiden Singles veröffentlichte er 2013 (Rolltreppenmax) und 2014 (Weil ick mich so freue). In Berlin gab er schon zahlreiche Liveauftritte, die so gut liefen, dass er nun sein erstes Album „Bummelkasten – Irgendwas bestimmtes“ (Oetinger, EAN 4260173788310) herausgebracht hat. Der Song „Rolltreppenmax“ war bei vielen Liveauftritten der Hit, sowohl Eltern und Kinder fingen dabei an, wild mit Klopapier um sich zu werfen und auf Youtube ist „Rolltreppenmax“ schon lange ein Erfolg. Mit „Kommst du bitte“ mit Textzeilen wie „Anja, ich habe dich schon drei Mal höflich gebeten!“ werden die pädagogisch korrekten Eltern auf die Schippe genommen und die Kinder grölen immer bei den „Ja-ha!“ laut mit. Insgesamt handeln die Songs auf der CD von Mobbing auf dem Schulhof, von einer harten Prinzessin, die Monstertruck fährt und Banken ausraubt, oder vom Hausmeister Klaus. Der letzte Song „Das Geheimnis“ ist so geflüstert und einduselnd, dass sich die CD auch super zur Einschlafhilfe eignet. Im Booklet und auf dem Cover könnt ihr Herrn Lütke sehen, der offensichtlich Verkleidungen liebt. (Euro 14,99)
// Wem das Kinderbuch „Hier kommt keiner durch!“ (Klett Kinderbuch, ISBN 9783954701452) in die Hände fällt, könnte auf den Gedanken kommen – so ähnlich hatte man doch in der 6. Klasse auch gezeichnet. Dieser Eindruck mag täuschen. Denn hinter dem Werk, das so ahnungslos, das so wirkt als hätte ein Teenie mit seinem 25-Farben-Filzstiftkasten, vornehmlich Menschen gezeichnet, steckt ein ausgesprochen beeindruckendes Konzept. Zu Beginn steht auf der linken Buchseite ein Soldat, der Herr Aufpasser. Sein Name beschreibt auch schon seine Aufgabe. Er muss aufpassen, dass keiner auf die rechte Buchseite läuft. Das bedeutet, dass auf den ersten 7 Doppelseiten die rechte Buchseite leer, sprich nur weiß, ist. Mit jeder Seite kommen mehr Menschen auf den Herrn Aufpasser zu und bedrängen ihn auf die andere Seite zu dürfen. Irgendwann fällt ein kleiner roter Ball auf die verbotene Seite. Mit der Ausnahmeerlaubnis, den Ball zu holen, trauen sich auf einmal viele Menschen hinter den Herrn Aufpasser. Der fühlt sich anfangs auch geschmeichelt, schließlich behandeln ihn die Menschen sehr freundlich. Bis der Herr General angeritten kommt und spüren muss, dass er ohne Unterstützung seiner Aufpasser und seines Pferdes nicht mehr über andere bestimmen kann. Am Schluss steht er alleine auf einen vermüllten Platz. „Hier kommt keiner durch!“ von Isabel Minhòs Martins und Bernardo P. Carvalho ist zu Recht für den Deutschen Jugendliteratur Preis nominiert. Während die Kinder (empfohlen ab 4 Jahren) wie in einem Wimmelbuch die verschiedenen Menschen ansehen, überlegen die Erwachsenen zu welchen diktatorischen Regimen Parallelen gezogen werden können. (Euro 13,95)
UND WAS NUN?