mit neuer Musik von Noel Gallagher´s High Flying Birds, Morrissey, Sumie, Fettes Brot, Jim James und Shed Seven.
// Für Oasis-Fans läuft es in diesen Tagen ebenfalls blendend. Seit Noel und Liam nämlich als Solokünstler unterwegs sind, bekommen sie statt nur einem in regelmäßigen Abständen gleich zwei neue Platten um die Ohren gehauen. Nachdem Liam dabei erst vor Kurzem nostalgische Gefühle hinsichtlich der legendären Brit-Pop-Band aufkommen ließ, hat sich Noel Gallagher unter dem Banner von Noel Gallagher´s High Flying Birds lieber auf experimentelle Pfade begeben und schafft es einen tatsächlich zu überraschen. „Who Built The Moon?“ klingt in diesem Zusammenhang wie kein anderes Album des Künstlers zuvor und es ist schon bemerkenswert mit welcher Entschiedenheit er seinem Faible für vielschichtige Klänge hier verfolgt. Dabei ist die Scheibe keineswegs ein Elektro-Album, sondern vielmehr eine Melange aus unterschiedlichsten Spielarten aus den Bereichen Soul, Rock, Disco und Dance. Die elf Songs (eigentlich sind es nur acht, wenn man die Skits einmal abzieht) klingen wie aus einem Guss und so möchte diese Platte hier auch unbedingt an einem Stück genossen werden. Fans von klassischen Oasis-Klängen allerdings seien an dieser Stelle schon einmal vorgewarnt. Mit den beiden Vorgänger-Solo-Alben des Künstlers hat diese Scheibe hier rein gar nichts mehr zu tun. Sie ist vielmehr das mutige Alterswerk eines begnadeten und äußerst vielseitigen Künstlers.
// Morrissey hat auch schon länger nichts mehr von sich hören lassen. Nun steht mit „Low In High School“ sein erstes Studioalbum seit dem Vorgänger aus dem Jahre 2014 in den Regalen und alle Fans dürften auch diesmal wieder begeistert sein von der Musik des ehemaligen The Smiths-Members. Eingespielt in den La Fabrique Studios in Frankreich und den Forum Studios in Rom gelingt es dem Künstler zusammen mit Produzentenlegende Joe Chiccarelli ein eindrucksvolles Werk aus dem Ärmeln zu schütteln, das einen bis zum letzten Song bei der Stange hält. Mit seinen verträumten Momenten, einhergehend mit politischen Statements, trifft der Künstler einen Nerv und schafft es trotz des sich ständig wandelnden Zeitgeistes auch im Jahre 2017 noch relevant zu bleiben. Dementsprechend solltet ihr dieser Scheibe auch unbedingt eure Aufmerksamkeit schenken, sie spendet einem gerade in solch kalten Zeiten immer wieder jede Menge Trost.
// „Lost in Light“ wiederum fühlt sich die Liedermacherin Sumie, die bereits vor vier Jahren mit ihrem gleichnamigen Debütalbum jede Menge begeisterte Blicke auf sich zog. Nun steht also der Nachfolger in den Regalen und der hat es in Sich. Was die schwedische Singer/Songwriterin Sandra Sumie Nagano hier zusammen mit dem Produzenten Filip Leyman aus dem Ärmel geschüttelt hat, ist schlicht bemerkenswert. Mit einer spärlich einsetzenden Instrumentierung schwebt man zu den Klängen von „Lost In Light“ sehr schnell auf Wolke 7 und die glasklare Stimme der Musikerin tut ihr Übriges, um einen als Hörer um den kleinen Finger zu wickeln. Wenn du also auf intensive Pop-Klänge stehst, dann lass dir die kleine Schwester von Little Dragons Yukimi nicht entgehen. Ihre intensiven Stücke werden dir mit Sicherheit das Herz öffnen.
// Wer vor allem auf die alten Klassiker von Fettes Brot steht, der kommt in diesen Tagen mal wieder auf seine Kosten. Nachdem die Jungs sich in den vergangenen Jahren zum waschechten Pop-Act mauserten und Schritt für Schritt jegliche Szenekonventionen umschifften, haben sie sich im Rahmen von „Gebäck in the days“ nun noch einmal auf ihre Wurzeln besonnen und ein ganz besonderes Album aus dem Ärmel geschüttelt. Im Rahmen einer 2016er Live-Show in Hamburg nämlich haben sich die Brote zusammen mit DJ Exel. Pauly noch einmal die schönsten Nummern ihrer ersten vier Platten ins Gedächtnis gerufen und selbige im örtlichen „Mehr! Theater“ dargeboten. Heraus kommen fünfzehn spannende Versionen von frühen Hits wie „Nordisch By Nature“, „Da draussen“ oder „Rock Mics“. Ja , man wird tatsächlich nostalgisch, wenn man sich diese Platte hier zu Gemüte führt und sich an die guten, alten Zeiten mit „Jein“ und „Können diese Augen lügen“ zurück erinnert. Passend dazu gibt’s neben einer ebenfalls in der Box enthaltenen DVD mit zwei Doku-Filmen über die frühen Tage der Brote auch noch jede Menge Gastauftritte von Der Tobi & Das Bo und DJ Rabauke sowie einige spannende Features mit Boy, Fatoni und Sven Regener. Wer sich dieses spannende Ereignis also entgehen lässt, ist selbst schuld. „Gebäck in the days“ macht einfach nur verdammt viel Spaß.
// Fans der renommierten Indie-Gruppe My Morning Jacket kommen derweil beim neuen Album von Frontmann Jim James auf ihre Kosten. Der versammelt unter dem Banner „Tribute To 2“ nicht nur jede Menge wunderbare Melodien, er hat sich darüber hinaus auch entschlossen zahllose Klassiker in ein neues Licht zu rücken. Auf diese Weise kommen wir in den Genuss von charmanten neuen Versionen von alten Klassikern wie „Wild Honey“ oder „Love Is The Sweetest Thing“. Kein Evergreen, sei er nun von den Beach Boys, Elvis Presley oder Bob Dylan, ist vor dem begnadeten Künstler sicher und so freut man sich rund um das Weihnachtsfest einfach nur sehr über diese tolle Cover-Compilation, die man einfach immer wieder von vorne hören möchte.
// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das neue Album der altehrwürdigen Indie-Rocker von Shed Seven. Über 16 Jahre ist es inzwischen her, dass die Gruppe aus dem englischen York eine Platte veröffentlicht, und der Zeitpunkt könnte kaum ein besserer sein. „Instant Pleasures“, welches über „Infectious Music“ erscheint, tritt dabei in die großen Fußstapfen der gefeierten Vorgänger, die der Gruppe ganze 15 Top 40 Singles einbrachte. Zwei ihrer Alben erreichten in ihrer Heimat ebenfalls Gold und mit ihrem fünften Album macht die Band genau dort weiter, wo sie auf dem 2001er Vorgänger namens „Truth Be Told“ aufgehört. Jedem Brit-Pop-Fan dürfte jedenfalls das Herz aufgehen, wenn ihm diese Melodien hier zu Ohren kommen und so wünschen wir viel Spaß beim nostalgisch werden. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?