mit neuen Büchern von José Eduardo Agualusa, Stefan Mey, Souad Mekhennet, Christine Westermann und Yuval Noah Harari.
// Bei „C.H. Beck“ erscheinen in diesen Tagen einige spannende Werke, die sich ganz ideal dazu eignen, sich die Zeit zwischen den Feiertagen zu vertreiben. Den Auftakt macht der in Angola geborene Autor José Eduardo Agualusa, der mit seinem Roman „Eine allgemeine Theorie des Vergessens“ bereits auf der Shortlist für den „Booker International Prize 2016“ stand. In seinem Werk, welches von Michael Kegler aus dem Portugiesischem ins Deutsche übersetzt wurde, finden wir uns auf einmal in einem Hochhaus in Luanda wieder. Dort hat sich eine gewisse Ludovica am Vorabend der Revolution eingemauert, nachdem sie einen Einbrecher in Notwehr erschießen musste. 30 Jahre lang haust sie nun schon dort und lebt von gefangenen Tauben, einer Hühnerzucht und selbst angebautem Gemüse. Währenddessen geht das Leben draußen vor der Tür allerdings weiter. Beteiligte an der Revolution und ehemalige Feinde treffen sich wieder und am Ende landen sie alle wieder vor der Mauer des glanzvollen Apartmenthauses von einst. Was das Leben aus ihnen gemacht hat? Lass dich ein auf diesen fantastischen Roman, der auf überaus elegante Weise Fiktion und Wirklichkeit miteinander vermischt.
// Wer gerne diversen Verschwörungstheorien nachgeht, der kommt beim neuen Werk von Journalist Stefan Mey auf seine Kosten. In seinem Buch namens „Darknet“ setzt er sich mit eben Selbigem auseinander und schafft es dabei immer wieder einen als Leser zu überraschen. Seine monatelangen Recherchen machen es einem auch als Laie möglich ganz tief in diese verborgene Parallelwelt im Internet einzutauchen. Dort trifft man nicht nur auf Menschen, die versuchen ihre Platteformen vor dem Zugriff der Behörden zu schützen, sondern auch Whistleblower. Ebenso treiben sich dort jede Menge Waffen- und Drogenhändler herum. Stefan Mey gelingt es dabei sehr gekonnt diese in sich geschlossene Welt zu erkunden, die immer wieder Einfluss auf unser echtes Leben nimmt. Souad Mekhennet wiederum ist eine renommierte Journalistin und begibt sich im Rahmen ihres neuen Buches hinter die Fronten des Jihad. „Nur wenn du allein kommst“ wirft dabei einen Blick auf eine uns weitestgehend unbekannte Welt, in der Entführung und Folter an der Tagesordnung ist. Dabei interviewte die Journalistin nicht nur den Führer der al-Qaida im Maghreb, während ihr selbst der Geheimdienst auf den Fersen gewesen ist, sondern sie enttarnte auch den IS-Henker Jihadi John. Mit ihrem Buch versucht sie Licht ins Dunkel zu bringen und begibt sich dabei selbst in größte Gefahr. Umso schöner, dass ihr Werk nun in der Übersetzung von Sky Nonhoff auch auf Deutsch vorliegt. Es ist dringend nötig, dass sich noch viel mehr Menschen mit diesem Thema auseinander setzen.
// Die in Erfurt geborene Autorin Christine Westermann setzt sich derweil mit einem wirklich schwierigen Thema auseinander. In ihrem Werk namens „Manchmal ist es federleicht“ rückt sie das Thema des Abschiedes in all seinen Facetten in den Mittelpunkt. Gerade im höheren Alter, wenn das Abschiednehmen irgendwann unausweichlich wird, sieht man sich immer wieder mit Situationen konfrontiert, die einen manchmal in Grundfesten erschüttern. Mit ihrem Buch möchte sie in diesem Zusammenhang eine Hilfestellung für alle Betroffenen bieten. Das wiederum tut sie mit sehr viel Humor und Einfühlungsvermögen und man fühlt sich von ihren Worten immer wieder ganz fest in den Arm genommen. Wenn du also auch gerne wissen möchtest, wie du am besten umgehst mit den „kleinen und großen Abschieden“ im Leben, dann gib diesem Werk mal eine Chance. Es setzt sich nämlich intensiv mit schwerwiegenden Fragen wie dem Tod, dem Abschiednehmen von einer geliebten Stadt oder dem Verlust von Schönheit und Attraktivität im Alter auseinander. Wie aber geht man mit der Furcht davor um? Christine Westermann liefert passende Antworten und so freuen wir uns euch heute ihr Werk empfehlen zu können.
// Und nachdem er mit seinem Werk „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ bereits Kult-Status erreichte, legt der israelische Autor Yuval Noah Harari nun ein weiteres Werk vor, dem ihr ein wenig eurer kostbaren Zeit schenken solltet. In „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ setzt sich der Autor mit unser aller Zukunft auseinander und schafft es dabei immer wieder ihr durchaus faszinierende Facetten abzugewinnen. Unter der Fragestellung, was wohl mit unserem Planeten passiert, wenn die Technologie weiter so rasant voran schreitet, zeichnet er die Existenz des Menschen als fast schon gottgleiches Wesen nach, das mit außerordentlichen Fähigkeiten ausgestattet ist. Natürlich ist sein Werk ein Gedankenexperiment, aber die Art und Weise, auf welche er darstellt, wie der nächste Evolutionssprung aussehen könnte, ist schon bemerkenswert. Wonach aber werden wir streben, wenn wir Hunger, Krankheit und Krieg hinter uns gelassen haben. Nach Gesundheit? Oder nach Macht? Und wie verändert uns das als Menschen. Wenn du auch neugierig auf diese Fragen starrst, dann lass dich begeistern von diesem Werk und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?