mit Werken von Andreas Böttger/Nancy Jesse, Anastasia Zampounidis und Franz Xaver Treml.
// Die NSA-Abhörstation auf dem Teufelsberg, die das Cover „Berlin fotografieren: Szeneviertel, Architekturschätze und geheime Orte“ (dpunkt, ISBN 978-3864904639) ziert, ist nur eine Etappen auf der Route „Verfallene Schönheiten entlang des RE7“. Auch bei der 7. (und letzte) Tour im Werk, das sich auf Architekturperlen der Ostmoderne und Brutalismus, prunkvollen U-Bahnhöfen, imposanten Prachtbauten der Gründerzeit und geheimnisvolle Lost Places festlegt, findet ihr einmalige und unvergessliche Fotomotive. Zu jeder Tour nennen euch die Autoren, Andreas Böttger und Nancy Jesse, Zeitangaben (hier 1 Tag), sinnvolle Fotoausstattung und was ihr sonst so in den Rucksack packen solltet. Außerdem ist die Strecke auf einer übersichtlichen Karte dargestellt. Auch zu Witterungs- und Lichtverhältnissen geben die Autoren eine Einschätzung. Ist das Wetter bzw. das Licht bei eurem nächsten Berlinurlaub nicht perfekt, könnt ihr mit einer kürzeren, sprich zum Beispiel der 1. Tour „Von Arbeiterpalästen zur Ostmoderne“, die mit 4 bis 5 Stunden geplant ist, beginnen. Der Ausgangspunkt, die Weltzeituhr auf dem Alex, als auch das Ziel, die U-Bahnhaltestelle „Frankfurter Tor“, sind gut zu erreichen. Ihr könnt also die Tour nach einem gemütlichen Cafébesuch und Wetterverbesserungen gut fortsetzten. Die 10 Stopps mit Café Moskau oder Fernsehturm sind spannende Fotomotive, die Hobbyfotografen in Berlin sowieso mal in den Kasten bekommen möchten. Jede Tour im Buch beginnt mit 24 bunten quadratischen Best Off-Fotos zur Tour. Am Schluss des Werks findet ihr noch die „schönsten Hotels am Rande der Touren“, allerdings haben wir noch in keinem der vorgeschlagenen Hotels übernachtet. Beim Lesen der Interviews von Berlinern, u. a. eines mit Lars Poeck (ig-fotografie), vergehen Tourpausen wie im Flug. Das Buch macht definitiv Lust auf große Fototouren durch die Hauptstadt. (Euro 22,90)
// 20 % unseres Zuckerkonsums nehmen wir bewusst zu uns, aber 80 % nehmen wir unwissend auf. Denn in Senfgurken, Putenaufstrich und Brot wird gerne Zucker beigemischt. Die zahllosen Nebenwirkungen, wie Heißhungerattacken, schlechte Zähne und, und, und wollte Anastasia Zampounidis nicht mehr hinnehmen und starte 2007 den Versuch, sich ohne zusätzliche Dreingabe von Zucker zu ernähren. Wie sich ihr Leben daraufhin änderte und was sie auf ihrer Suche nach zuckerfreien Alternativen herausbekam, könnt ihr in ihrem Buch „Für immer zuckerfrei: Schlank, gesund und glücklich ohne das süße Gift“ (Bastei Lübbe, ISBN 9783431039979) verfolgen. Tatsächlich schilderte die DJane und Moderatorin im bekannten Plauderton, von ihrem Leben vor und nach dem Trockenwerden eines Sugarholics. Allerdings veränderte sie ihren Lebensstil drastisch. Sie beschäftigte sich mit der TCM, tauschte sich mit ihrer Heilpraktikerin aus und macht eine Ausbildung in Phytologie. Nein, sie möchte niemanden von ihrer Lebensweise überreden, die recherchierten Zahlen zu steigenden Übergewicht, Zuckereinsatz in Lebensmitteln, oder Softdrink scheinen ihrer Erfahrung Recht zu geben. Wer die Autorin noch aus der MTV Select-Zeit positiv in Erinnerung hat und sich fürs neue Jahr etwas für die eigene Gesundheit vorgenommen hat, kann sich mit dem 224-seitigen Buch (ohne Rezepte sind nur 181 Seiten zu lesen) sicher gut einstimmen. (Euro 16,00)
// Von den Ärzten gab es in den 90zigern mal den „eingängigen“ Song „Lieber Tee“. Ungefähr mit dieser Begeisterung von Farin Urlaub trinken vermutlich die meisten von uns dieses Heißgetränk, wenn sich das erste Halskratzen oder Magengrummeln bemerkbar macht. Franz Xaver Treml denkt sicher nicht an die Ärzte wenn es um Tee geht. Der „Kräuterpapst von Niederbayern“ führte 30 Jahre eine Gärtnerei mit ausgesuchten Teepflanzen. Im Vorwort seines kompakten Nachschlagewerks „Das Teepflanzenbuch“ (BLV, ISBN 9783835416697) erzählt er nicht nur wie die Lektorin ihn ansprach ein Buch über seine Leidenschaft und seine Gartenerfahrung zu schreiben. Auch wie es dazu kam, dass er einer der ersten war der biologisch-ökologisch angebaute Teepflanzen in das Sortiment aufnahm und auch einen Online-Verkauf startete, könnt ihr hier lesen. Tatsächlich bringt Treml hier Theorie und Praxis gut zusammen. Die praktische Erfahrung vom Teepflanzenanbau wird hier überzeugend mit dem Wissen zu Inhaltsstoffen und Wirkung heimischer Pflanzen kombiniert. Fast 40 Teepflanzen, die ihr im Garten oder Balkon anbauen bzw. in der Natur sammeln könnt, empfiehlt er für selbstgemachte Tees. Einige Kräuter, wie Ringelblume oder Brennessel müsst ihr wahrscheinlich nicht mehr neu pflanzen. Aber andere Kräuter, wie Baldrian oder Frauenmantel, sollten in eurer Kräuterecke nicht fehlen. Dabei nennt er die Kulturmethode, gibt Tipps zur Ernte und Anwendung und weist auf die Inhaltsstoffe hin. Die zahlreichen Farbfotos helfen euch nicht nur beim Aufsammeln in der Natur, schließlich liefern auch viele Gehölze ein ungeheuer breites Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten. Bevor ihr die eigenen Teemischungen Hirn-Booster, Detoxtee, Stoffwechseltee, Frauentee, Buonanotte-Tee oder Abwehrkräftetee herstellt, sollte ihr noch seine Hinweise zum Sammeln, Trocknen und Aufbewahren beherzigen. Das 128-seitige Buch bringt euch alle nötigen Informationen, die ihr für selbstgemachte Tees braucht, ohne unnötigen Schnickschnack oder zu detaillierten wissenschaftlichen Informationen. Die 90ziger sind lange her und heute gibt es Chai-Tee mit aufgeschäumter Milch im Kaffeehaus. Vielleicht seid ihr ja auch schon auf den Geschmack gekommen und geniest Tee ganz ohne Grippe oder Migräne. (Euro 18,00)
UND WAS NUN?