mit neuen Büchern von André Kubiczek, Hans Pleschinski, Stephan Bierling, Georg Klein und Neil Degrasse Tyson.
// Direkt in der Gegenwart setzt der aktuelle Roman von André Kubiczek an. Der in Berlin lebende Autor, der mit seinem Werk „Skizze eines Sommers“ bereits vor zwei Jahren auf der „Shortlist“ der Frankfurter Buchmesse stand, legt nun abermals ein wirklich mitreißendes Werk vor, das sich mit einer komplexen Vater-Sohne-Beziehung auseinander setzt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei ein gewisser Marek, der eine Uni-Stelle innehat und mit seiner Frau Adriana und deren drei Kinder zusammen lebt. Als die Schulleiterin ihm Vorhaltungen macht, beginnt er gegen zu steuern und es kommt zu einer groß angelegten Auseinandersetzung zwischen den Beiden. Als wäre das noch nicht genug, ist genau zu diesem Zeitpunkt auch noch Mareks Sohn Felix zu Besuch, um seinem Vater endlich etwas näher zu kommen. Als die beiden schließlich die Flucht antreten, landen sie in der Böhmischen Schweiz. Inmitten dieser Idylle lernen sie sich näher kennen und fragen sich dabei zunehmend, was eigentlich schief gelaufen ist, dass am Ende alles dermaßen in Scherben lag. Es war im Grunde genommen nichts Weltbewegendes. Man hat wohl nur hin und wieder den falschen Weg eingeschlagen. Ob es dennoch eine zweite Chance gibt.
// Hans Pleschinski, der bereits mit seinen Werken „Königsallee“ und „Ludwigshöhe“ für Aufsehen sorgte, legt nun mit „Wiesenstein“ einen weiteren, überaus lesenswerten Roman vor, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Im Mittelpunkt seines Werkes steht ein Nobelpreisträger, der im Jahre 1945 zusammen mit seiner Frau das Sanatorium verlässt, in welchem er zur Ruhe kommen wollte. Unter militärischem Begleitschutz werden sie zum Zug gebracht und machen sich auf nach Schlesien, in die Villa Wiesenstein, welche sich im Riesengebirge befindet. Dort möchten sie unabhängig von der Barbarei draußen vor der Tür ihr luxuriöses Leben weiterleben, aber das stellt sich als gar nicht mal so einfach heraus. In seinem spannenden Werk erzählt der Autor von den letzten Tagen des Krieges, vom Alltag eines Menschen wie Gerhart Hauptmann, von Liebe, von Verrat und von Angst – und über all dem steht immer die eine große Frage: war es wirklich richtig im Dritten Reich zu bleiben und wie lässt sich ein solches Leben mit dem eigenen Gewissen vereinbaren?
// Wer sich für spannende Biografien begeistern kann, der kommt im aktuellen Werk von Stephan Bierling auf seine Kosten. Der Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Regensburg hat sich im Rahmen seines literarischen Schaffens schon mehrmals der Außenpolitik zugewandt. Nun nimmt er sich dem Leben von Niemand Geringerem als Nelson Mandela an und das ist ebenso außergewöhnlich wie bewegend. Anfangs noch als junger Anwalt aktiv, wird aus dem Menschen Mandela ein politischer Aktivist, der ihn irgendwann in den Untergrund abtauchen lässt. Schließlich endet er als Gefangener und das für 27 Jahre seines Lebens. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis, ist es allerdings nicht der Hass und der Wunsch nach Rache, der ihn antreibt. Stattdessen spricht er von Versöhnung und bewahrt sein Land als erster demokratisch gewählter Präsident Südafrikas vor einem Bürgerkrieg. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, auf das spannende Leben dieses so außergewöhnlichen Menschen, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Es lohnt sich.
// Bei der Gelegenheit außerdem noch der Hinweis auf das neue Werk von Georg Klein. Der wusste ja bereits mit seinem Werk „Die Zukunft des Mars“ zu begeistern, außerdem wurde sein „Roman unserer Kindheit“ im Jahre 2013 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Nun also liegt mit „Miakro“ ein neues Werk des Autors vor und das dreht sich um einen Büroleiter namens Nettler, der seit einigen Tagen einfach kein Auge mehr zubekommt. Irgendwie ist alles aus dem Lot geraten und seine ganze Welt ins Wanken und während unzählige Arbeitsjahre an seinem geistigen Auge vorbei fliegen, überkommt ihm immer mehr das Gefühl, das die guten Tage seines Lebens längst Vergangenheit sind. Zusammen mit drei Kollegen wagt er sich deshalb raus aus dem Büro durch die Schleuse und trifft dort auf Fachleutnant Xazy, die, ihres Zeichens leitende technische Agentin, sowieso schon dabei ist Nettlers Arbeitsheimat etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ob das am Ende allerdings gut ausgeht? Am besten du lässt dich selbst ein auf diesen literarischen Rundumschlag, der wahrhaft außergewöhnlich ist.
// Wer sich gerne ein bisschen weiterbilden möchte, der kommt bei einem handlichen Werk aus dem „Hanser-Verlag auf seine Kosten. Dabei driften wir ab in kosmische Sphären und freuen uns über einen kleinen Rundumschlag in Sachen Raum und Zeit. „Das Universum für Eilige“ ist ein wirklich bemerkenswertes Buch, weil es einem mit simplen Mitteln eine komplexe Materie näher bringt. Dabei erfahren wir nicht nur, wo wir uns eigentlich in den unendlichen Weiten des Alls befinden, sondern auch um was es sich bei Raum und Zeit eigentlich handelt und wie die beiden miteinander verknüpft sind. Präsentiert wird uns das Ganze von Neil Degrasse Tyson, der so etwas wie der Popstar unter den Astrophysikern ist und so wenden wir uns auf kurzweilige Art und Weise den existenziellen Fragen unseres Daseins zu. Wenn du also noch nach einem passenden Reiseführer für das Universum suchst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?