mit neuen Büchern von Naomi Alderman, Dirk Pope, Dr. Julia Shaw, David F. Ross und der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“.
// Wenn Margaret Atwood einen Roman schon als „atemberaubend“ bezeichnet, dann wollen wir den natürlich auch mal genauer unter die Lupe nehmen. „Die Gabe“ nennt sich das Werk, das es der Schriftstellerin so angetan hat. Geschrieben wurde es von der in London aufgewachsenen Schriftstellerin Naomi Alderman, die in der Vergangenheit bereits zahlreiche Preise für ihr literarisches Schaffen bekam. Nun konfrontiert sie uns mit einer überaus spannenden Ausgansposition. Was würde eigentlich passieren, wenn alle Frauen und Mädchen auf der Welt die Gabe hätten, anderen Menschen durch bloße Berührungen Schmerzen zuzufügen. Sogar zum Töten sind die Figuren in ihrem Buch in der Lage und so mutieren die Männer auf dem Planeten von einem Tag zum anderen zum schwachen Geschlecht. Dabei widmet sich die Literatin vor allem der Frage, ob eine von Frauen beherrschte Welt wirklich eine bessere wäre, als unsere. Und hält damit eine wichtige Debatte am Laufen, die uns nun schon seit geraumer Zeit bewegt. Wie es sich ihm Rahmen dieses spannenden Romans am Ende verhält? Du solltest dir dieses literarische Ereignis auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen.
// Einen tollen Coming-Of-Age-Roman legt in diesen Tagen, der früher in der Werbebranche beschäftigte Autor Dirk Pope vor, In „Abgefahren“ dreht sich dabei alles um einen 17-jährigen namens Viorel, den es in den Osten Europas verschlägt. Der Protagonist selbst ist nicht nur äußerst unmotiviert und dick, er ist auch in tiefster Trauer erstarrt. Seine Mutter ist nämlich gerade gestorben und die wollte doch eigentlich in ihrer Heimat am Schwarzen Meer bestattet werden. Also wickelt sie Viorel in einen Schlafsack und entscheidet sich dazu die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ohne Sarg oder Totenschein begibt er sich auf in Richtung Rumänien, wo er schließlich in Transsilvanien landet. Dann allerdings wird er überfallen und die Leiche ist auf einmal ebenfalls verschwunden. Ob er es trotzdem schafft seine Mutter zu beerdigen? Lass dich ein auf diesen schwarzhumorigen und berührenden Roman, der ebenso spannend wie skurril um die Ecke biegt.
// Eher nach innen richtet sich der Blick im aktuellen Werk von Dr. Julia Shaw. „Das trügerische Gedächtnis setzt sich dabei mit unserem Gehirn auseinander und legt dar, wie Selbiges eigentlich an unseren Erinnerungen herum doktert. Wenn wir also alle die Summe unserer Erinnerungen sind, was sagt das über unser Leben aus. Haben die prägenden Ereignisse tatsächlich so stattgefunden, wie wir uns daran erinnern. Es ist spannend der Rechtspsychologin dabei über die Schulter zu schauen, wie sie Unumstößliches einfach mal aus der Bahn kickt und ja, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse scheinen ihr recht zu geben. Im Rahmen der Neurowissenschaft und Psychologie wurden in den vergangenen Jahren große Fortschritte in diesem Bereich erzielt und so stellt dieses Werk immer wieder unsere ganze Welt auf den Kopf. Wenn du also mehr darüber wissen möchtest, in welcher Hinsicht wir eventuell in Bezug auf unsere Vergangenheit einem Trugschluss erliegen, dann schnupper mal rein.
// Bei dieser Gelegenheit wagen wir für alle Hobbywissenschaftler außerdem einen kurzen Abstecher ins Zeitschriften-Abteil und wollen euch dort auf die wirklich gelungenen Ausgaben aus dem Hause „Spektrum der Wissenschaft“ hinweisen. Das aktuelle Heft beschäftigt sich nämlich mit dem spannenden Thema der „Antimaterie“ und so taucht man als Leser ein in eine rätselhafte und irgendwie verzerrte Spiegelwelt, die einem den Mund ganz weit offen stehen lässt. Da draußen ist wesentlich mehr, als wir mit unseren Sinnen erfassen können und das Magazin schafft es Neugier beim Leser zu wecken, wie kaum ein anderes seiner Art. Ob es dabei um Vulkane, die Evolution oder Computersoftware geht? Hier ist wirklich für jeden etwas dabei – außerdem gibt es unter dem Titel „Neo“ seit Kurzem auch ein Heft für die jüngeren Wissenschaftler, das sich in seiner ersten Ausgabe (wobei es sich hier um eine überarbeitete Neuauflage handelt) nicht nur mit außerirdischem Leben, sondern auch mit Schwarzen Löchern auseinander setzt. Das Universum steht im Mittelpunkt der Ausgabe und so bekommt man auf einfache Art und Weise eine komplexe Materie vermittelt, die einen noch Tage später überaus erstaunt zurück lässt. Wer sich wiederum gleich vollkommen in den endlosen Weiten des Alls verirren möchte, der kann auch gleich zum „Spektrum der Wissenschaft“-Spezialmagazin „Sterne und Weltraum“ greifen. Das beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe mit Themen wie Raumsonden, Sternenstaub und auch die Anzeichen scheinen sich zu verdichten, dass ein erstes Exemplar eines Schwarzen Loches der Mittelklasse entdeckt wurde. Worum es sich dabei genau handelt? Wenn du jetzt neugierig geworden bist, schau mal im Bahnhofskiosk deines Vertrauens vorbei und lass dich von diesen tollen Ausgaben in ferne Welten entführen. Es lohnt sich.
// Zu guter Letzt wollen wir euch außerdem noch das neue Werk von David F. Ross ans Herz legen. In seinem Buch „Schottenrock“, welches auch seinem Kollegen John Niven sehr gut gefällt, dreht sich alles um vier Jugendliche in der schottischen Provinz. Zusammen schaffen sie es doch tatsächlich einen waschechten Mega-Hit aus den Ärmeln zu schütteln und der Sprung auf die großen Bühnen des Landes scheint in greifbarer Nähe. In Kilmarnock allerdings laufen die Dinge diesbezüglich ein wenig anders und schon bald geraten die Jungs zwischen die Fronten von sich bekämpfenden Familien. Ob sie trotzdem heil aus der ganzen Geschichte heraus kommen? Und was Boy George mit der ganzen Sache zu tun hat. Lass dich verzaubern von diesem ebenso atemlosen wie witzigen Buch, das einen noch einmal vor Augen führt, worum es beim Thema Rock´n´Roll eigentlich geht. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.
UND WAS NUN?