mit neuen Büchern von Josefine Rieks, Matthias Mattusek, Napoleon Hill, James Baldwin und Emma Cline.
// Ins „Serverland“ kann man sich derzeit mit der in Berlin lebenden Autorin Josefine Rieks begeben. Sie hat bereits im vergangenen Jahr das „Alfred-Döblin-Stipendium“ erhalten und schafft es uns nun mit einer futuristischen Geschichte um den kleinen Finger zu wickeln. Im Mittelpunkt ihres Buches steht dabei ein gewisser Reimer, der bei der Deutschen Post angestellt ist. Der 20-jährige ist begeisterter Sammler von Laptops aus vergangenen Zeiten und wird Versehens sogar zum Anführer einer Bewegung, welche die Vergangenheit verklärt. Da das Internet inzwischen abgestellt ist, macht sich der Protagonist daran einen stillgelegten Server wieder in Ganz zu bringen und öffnet der Bevölkerung damit das Tor zu den eigentlich längst vergangenen Zeiten im Internet. Ob das allerdings tatsächlich gut ausgeht? Lass dich ein auf dieses spannende Gedankenspiel, das ganz nebenbei auch die Geschehnisse unserer heutigen Zeit kritisch unter die Lupe nimmt.
// James Baldwin wiederum ist derweil damit beschäftigt uns einem gewissen John Grimes näher zu bringen. Der junge Mann muss miterleben, wie ein Tag eine ganze Welt zum Einsturz bringen kann. Der empfindsame Typ aus Harlem hat es nicht gerade leicht, weil sein Vater ihm immer wieder sagt, dass er nichts wert ist. Gleichzeitig aber wird er von seinen Lehrern gefördert und versucht sich nach oben zu kämpfen. Als an seinem 14ten Geburtstag sein Bruder mit Messerstichen verletzt wird, entscheidet sich John für einen wagemutigen Schritt, nach welchem kein Stein mehr auf dem anderen liegt. Wenn du also auf gesellschaftskritische Werke im Stile von „Der Fänger im Roggen“ stehst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse. Dieses Buch namens „Von dieser Welt“ wird dir in vielerlei Hinsicht die Augen öffnen. Also lass es dir nicht entgehen.
// Fans von TV-Reihen über die schlimmsten Massenmörder der vergangenen Dekaden könnten bei der Geschichte „The Girls“ auf ihre Kosten kommen. Der Roman von Emma Cline erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die ihre Grenzen ausloten möchte. Deshalb begibt sie sich in die Klauen eines meuchelnden Kults, der sie anfangs noch von ihrer Einsamkeit zu befreien scheint. Immer tiefer schlittert sie dabei in Richtung Abgrund und so müssen wir miterleben, wie Evie Boyd von der dunklen Seite verschluckt zu werden droht. Waren es anfangs noch die ungekämmten Haare und die löchrigen Kleider, die sie angezogen haben, trifft sie mit ihrer Mentorin Suzanne auf Russel – einer Figur, die der von Charles Manson nicht ganz unähnlich ist. Es wird Gitarre gespielt, zügellos gefeiert und viel gevögelt auf seiner Ranch und gerade dann, als Evie das Gefühl von überschwänglicher Liebe überkommt, beginnt das Blatt sich zu wenden. Ob das alles am Ende irgendwie noch gut ausgeht? Es lohnt sich mal in dieses brillante Werk hinein zu schnuppern.
// Matthias Matussek macht sich derweil daran die deutsche Presselandschaft zu durchforsten und sie mit sich selbst zu konfrontieren. In seinem neuen Buch namens „White Rabbit oder der Abschied vom gesunden Menschenverstand“ gelingt es dem vielfach ausgezeichneten Reporter das aus seiner Sicht „neue Deutschland“ mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und versteht sich dabei augenzwinkernd als „regimekritischer Journalist“. Dabei versprüht der Autor so viel Witz und würzt seine Texte mit einem solch hohen Maß an Ironie, dass man gar nicht mehr aus dem Grinsen herauskommt. Dass die Aussichten in Richtung Zukunft dabei nicht gerade rosig sind, versteht sich von selbst, aber Mattusek gelingt es mit seinem geschulten Auge gesellschaftlichen Umwälzungen immer wieder neue Facetten abzuringen, über die man einmal genauer nachdenken sollte. Wenn du also auf ebenso witzige wie hintersinnige Werke stehst, dann lass dir dieses „disziplinlose“ Buch nicht entgehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein.
// Wer durch unseren Beitrag über Napoleon Hills Bestseller „Denke nach und werde reich“ auf den Geschmack gekommen ist, der kann sich übrigens auch gleich noch Nachschub in Form des Buches „Der geheime Weg zu Freiheit und Erfolg“ ins Regal stellen. In dem Werk, welches zusammen mit Co-Autorin Sharon Lechner entstanden ist, geht es darum „Wie man den Teufel in sich selbst besiegt“. Welche Ziele man sich auch immer im Leben setzt. Etwas tief in einem drinnen ist immer wieder dabei die guten Vorsätze und damit den Erfolg zu sabotieren. Also konfrontiert uns Hill mit seinem mit unserem inneren Schweinehund und schafft es zusammen mit Lechner einen wirklich vielschichtigen Text aus dem Ärmel zu schütteln, der auch 80 Jahre nach der Entstehung noch von Relevanz ist. Warum es so lange gedauert hat, bis das Buch jetzt erscheint? Es war schlicht und ergreifend verschollen, aber der Autor so weit seiner Zeit voraus, dass man sich dieses hintersinnige Werk auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte. Ob es einem dabei um mehr Macht, Zufriedenheit oder Glück geht – egal! Napoleon Hill hat uns allen etwas zu sagen.
UND WAS NUN?