mit neuen Büchern von Benjamin von Stuckrad-Barre, John Grisham, Jens Beckert und Amos Oz.
// Nachdem er uns mit seinem „Panikherz“ alle mal wieder um den kleinen Finger gewickelt hat, begibt sich Benjamin von Stuckrad-Barre nun wieder auf allseits bewährte Pfade. „Ich glaube mit geht´s nicht so gut, ich muss mich mal irgendwo hinlegen“ ist in diesem Zusammenhang nämlich der dritte Teil seiner allseits beliebten „Remix“-Reihe und der Autor hätte sich kaum einen besseren Zeitpunkt für deren Veröffentlichung aussuchen können. Diesmal widmet er sich neben der Fußball-WM, deren nächsten Ausgabe nun auch bald wieder auf dem Plan steht, so imposanten Themen wie der Schweinegrippe oder einem Sommer ohne iPad. Wie immer ringt er den einzelnen Themen dabei vollkommen ungeahnte Facetten ab und macht sich in diesem Zusammenhang auch seine Gedanken über Boris Becker, Christian Ulmen oder Ferdinand von Schirach. Es ist also alles angerichtet für ein großangelegtes, literarisches Spektakel, das einen immer wieder den Atem raubt.
// John Grisham biegt in der Zwischenzeit auch mal wieder mit einem neuen Werk um die Ecke. Der „New York Times“-Bestseller namens „Forderung“ (OT: The Rooster Bar) reißt einen dabei schon nach wenigen Seiten in einen Sog der Emotionen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei Jurastudenten namens Zola, Todd und Mark, die irgendwann merken, dass sie im großen Stil an der Nase herumgeführt wurden. Keiner von ihnen wird nämlich nach der Ausbildung an einer privaten Hochschule das Examen schaffen, was bedeutet, dass auch niemand von ihnen einen guten Job bekommen wird. Um nicht auf ihrem Schuldenberg sitzen zu bleiben, entschließen sie sich allerdings zum Gegenschlag auszuholen und die Verantwortlichen dingfest zu machen. Selbige allerdings sind auch mit allen Wassern gewaschen und so darf man jetzt schon gespannt sein, wer sich in dieser Auseinandersetzung am Ende durchsetzt.
// Wer sich lieber ein paar interessante neue Facetten unseres bestehenden Wirtschaftssystems servieren lassen möchte, der kommt im neuen Werk von Jens Beckert auf seine Kosten. Der Professor für Soziologie und Direktor am Max-Planck-Institut nimmt sich in einem Werk „Imaginierte Zukunft“ nämlich mal die „fiktionalen Erwartungen und die Dynamik des Kapitalismus“ vor. In Selbigem richtet sich nämlich alles Handeln in Richtung Zukunft. Sowohl die Konsumenten, als auch die Investoren und Unternehmerinnen versuchen in diesem Zusammenhang immer wieder eine Art Wette abzuschließen, um die Ungewissheit zu verringern. Allerdings unterschätzen viele deren Nichtvorhersehbarkeit und so wirft man als Leser einen spannenden Blick hinter die Kulissen unseres modernen Wirtschaftssystems, das auf äußerst fragilen Füßen steht. Ob fiktionale Erwartungen wirklich dauerhaft genügen, um als Treibstoff dafür zu fungieren. Am besten du entscheidest selbst. Dieses Buch hier jedenfalls führt einem noch einmal sehr gekonnt die Fallstricke des Kapitalismus vor Augen.
// Gleich zwei Werke von Amos Oz erscheinen in diesen Tagen beim renommierten „Suhrkamp“-Verlag, die wir euch natürlich ebenfalls nicht vorenthalten möchten. Der in Jerusalem geborene Autor wurde bereits mit zahllosen Preisen ausgezeichnet und hat mit seinem Werk „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ einen echten Weltbestseller geschrieben. Nun erscheint unter dem Titel „Wo die Schakale heulen“ erstmals auf Deutsch eine Sammlung von zehn Erzählungen, die ursprünglich bereits im Jahre 1965 entstanden ist. Darin macht sich der Autor daran seine politische Weltsicht darzulegen und auch die traumhaft-utopischen Passagen seines späteren Schaffens kommen bereits zum Tragen. Dabei sind es vor allem die Wünsche des Autors, welche sich am Ende doch nie erfüllen… sie sind es , die seine Geschichten so außerordentlich machen und so möchten wir euch das Werk „Liebe Fanatiker – Drei Plädoyers“ ganz innig ans Herz legen. In dem Buch findet sich genau das, was außen drauf steht. Hier hält jemand drei wirklich eindringliche Plädoyers, die auf der direkten und existenzbedrohenden Betroffenheit des Autos fußen. Dabei legt Amos Oz weder Wert auf Vollständigkeit, sondern beruft sich lediglich auf den gesunden Menschenverstand und schafft es gerade dadurch einen als Leser bei der Hand zu nehmen und zu begeistern. Immer unter dem Aspekt folgender Fragestellung: „Wie kuriert man also Fanatiker?“.
UND WAS NUN?