mit neuer Musik von Courtney Barnett, Arctic Monkeys, Thirty Seconds To Mars, Frank Turner und der Compilation „Le Pop Vol. 9“.
// Erst vor kurzem kam ja das gemeinsame Werk von Courtney Barnett und Kurt Vile auf den Markt und hat uns alle mit jedem weiteren Durchlauf noch ein bisschen mehr begeistert. Nun macht sich die werte Courtney wieder alleine daran, den Hörer mit ihrer Musik um den kleinen Finger zu wickeln und das gelingt ihr auch auf ihrem zweiten Solo-Longplayer sehr gut. „Tell Me How You Really Feel“ strahlt die gleiche, kratzbürstige Eleganz aus, die schon das Debüt so hervorragend machte und man kann sich ein schräges Grinsen nicht verkneifen, wenn man diesem Album hier lauscht. Wenn du also auch Lust auf neues Futter von der bereits für einen Grammy nominierten Künstlerin hören möchtest, dann schnupper mal rein in diese Platte. Sie wächst einem mit jedem weiteren Durchlauf noch ein bisschen inniger ans Herz, auch deshalb weil die Scheibe hinsichtlich der Instrumentierung diesmal noch ein bisschen mehr zu bieten hat, als der Vorgänger. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Teil.
// Was passiert, wenn eine gefeierte Rockband auf einmal ein Klavier in den Mittelpunkt ihres Schaffens stellt, das kann man auf der aktuellen Platte der Arctic Monkeys nachhören. Selbst langjährige Fans werden sich wohl verwundert die Augen reiben, wenn der Opener „Star Treatment“ aus den Boxen kriecht. Das Stück hat keinen Refrain, geleitet einen in Richtung Jazz-Bar und erzählt eine Geschichte, die auch Tom Waits-Fans begeistern dürfte. Ja, es hat sich etwas verändert bei den Arctic Monkeys und da Stillstand ja bekanntlich bedeutet, als Künstler das Zeitliche zu segnen, tut diese Frischzellenkur der Band überaus gut. Den Hörer und vor allem den Fan allerdings stellt „Tranqility Base Hotel & Casino“ erst einmal vor eine Herausforderung, man bekommt hier nämlich keinerlei rockige Riffs wie auf dem Vorgänger „AM“ oder die knackige Punchlines der ersten beiden Alben präsentiert. Stattdessen bekommt man eine vertrackte Jazz-Platte um die Ohren gehauen, die sich erst nach mehreren Anläufen erschließt, die man anschließend aber nie wieder hergeben möchte.
// Wenn es darum geht die Aufmerksam der Zuschauer auf sich zu ziehen, haben es die Jungs aus dem Hause Thirty Seconds To Mars schon immer verstanden, ihre Hörerschaft von sich zu überzeugen. Nun liegt also dieses neue Knallbonbon von einem Album in neonleuchtenden Farben vor einem auf dem Tisch und es wird sofort klar, wie der Hase läuft. Nach vier Jahren Abstinenz melden sich die Jungs mit einem echten Befreiungsschlag zurück und schon die erste Single namens „Walk On Water“ machte mehr als deutlich, dass es fortan darum geht, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und zum Pop-Olymp empor zu steigen. Es gibt ja inzwischen nur noch ein paar Handvoll modere Rockbands, die es noch schaffen, ein Massenpublikum anzusprechen. Thirty Seconds To Mars sind eine von ihnen. Und sie schaffen es auch diesmal wieder spielend einen um den kleinen Finger zu wickeln, auch wenn sich in ihren Alternative-Rock-Ansatz immer wieder synthetische Sounds und Art-Pop-Anleihen einschleichen. Dieses Konzeptalbum über Politik, Sex und Ruhm macht einfach nur verdammt viel Spaß, weshalb wir jetzt eigentlich nur hoffen, dass sich die Songs mit freundlicher Unterstützung von Halsey und A$ap Rocky auch beim x-ten Durchlauf nicht allzu schnell abnutzen. Für den Moment jedenfalls haben Thirty Seconds To Mars alles richtig gemacht.
// Kaum zu glauben, dass Frank Turner inzwischen schon sein siebtes Studioalbum auf den Markt bringt. Auf ihn war ja in der Vergangenheit immer verlass, wenn es darum ging, ein paar hymnische Folk-Rock-Songs aus dem Ärmel zu schütteln. Der Punkrocker versteht sein Handwerk und seine Songs wissen vor allem im Live-Kontext zu begeistern. Nach der Kollektion „Songbook“, die erst vor ein paar Monaten erschienen ist, und die ideale Einstiegsdroge in Sachen Frank Turner darstellt, liegt nun auch „Be More Kind“ in den Regalen. Die Scheibe wiederum präsentiert uns einen Künstler, der sich nicht scheut, neue Wege zu beschreiten. So ist die aktuelle Single mit Sicherheit das poppigste Stück seiner Karriere und dieser Wunsch nach Veränderung zieht sich durch das komplette Album. Wenn du also mal wieder ein Liedermacher-Album hören möchtest, dass sich einen feuchten Dreck um irgendwelche Stilgrenzen schert, dann lass dir diese Platte nicht entgehen.
// Wer sich darüber hinaus noch etwas eingehender mit der französischen Musikszene auseinander setzen möchte, der kommt in der 9. Auflage der renommierten „Le Pop“-Reihe auf seine Kosten. Unter dem Titel „Au Debút – Les Chansons De La Nouvelle Scène Francaise“ werden dabei 16 Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, von denen hierzulande wahrscheinlich die wenigsten bisher Notiz genommen haben dürften. Umso begeisterter lässt einen diese Zusammenstellung als Hörer zurück, weil man hier tatsächlich einen bunten Mix aus Indie-Klängen bis hin zu Lounge-Pop-Perlen präsentiert bekommt. Wenn du also jetzt schon wissen möchtest, wer morgen auf den großen Bühnen unseres verehrten Nachbarlandes auftritt, dann lass dir diese Compilation nicht entgehen. Sie lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?