mit den Werken Black Hammer (Band 2), Descender, Der Unterwasser-Schweisser, Der Fluch der Piratenbraut, Catamount, Mermaid Project und Gunblast Girls.
// Nach der wunderbaren Ausstellung von Jeff Lemires Schaffen beim Comic Salon in Erlangen wollen wir heute die Chance nutzen euch mal auf einige Werke des Künstlers aufmerksam zu machen, die ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet. Zum Auftakt präsentieren wir euch sein neuestes, hierzulande erschienenes Werk aus dem „Splitter“-Verlag. Der zweite Band der Superhelden Saga „Black Hammer“ liegt nun auch auf Deutsch vor und so viel schon einmal vorneweg. Wer in diesen Kosmos hier eintaucht, der wird ihn so schnell nicht mehr verlassen. Diese Geschichte hier ist ähnlich wie der Klassiker „Old Man Logan“ entsprechend dem Titel der aktuellen Ausgabe nicht mehr und nicht weniger als ein „Ereignis“. Wir werden hier konfrontiert mit einer ganzen Reihe alternder Superhelden, die sich sichtlich schwer damit tun, ihren Platz im Leben nach dem großen Tohuwabohu zu finden. Dabei wird man immer wieder mit Flashbacks an die alten Zeiten herangeführt und es stellt sich beim Leser sofort ein hohes Maß an Verständnis für die einzelnen Protagonisten ein, welches einem immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
// Ebenfalls bei „Splitter“ ist schon seit geraumer Zeit die Reihe „Descender“ erhältlich. Darin werden wir mit einem kleinen Roboter namens TIM-21 konfrontiert, der zusammen mit seinen Kumpels versucht den Irrsinn um sich herum zu überleben. Sie werden nämlich in einem Universum, in welchem Roboter illegal sind, von Kopfgeldjägern gejagt. Ausgangspunkt der ganzen Geschichte war das Erscheinen der sogenannten Harvester, die einst die neun wichtigsten Planeten des vereinten Galaktischen Rats in Schutt und Asche legten. Seither lebt die Menschheit in Angst vor den Geschöpfen, von denen keiner weiß, wer sie erbaut hat. Als dann auch noch klar wird, das der Code denen der TIMs ähnelt, die eigentlich als Spielgefährten für Kinder entwickelt wurden, gibt es kein Halten mehr und sie werden zur Zielscheibe der Menschen. Ob es dem letzten verblieben TIM dennoch gelingt zu entkommen und ob er vielleicht nicht sogar der Schlüssel zur Lösung aller Probleme ist? Lass dich ein auf diese Ko-Produktion von Jeff Lemire und Dustin Nguyen. Der erste Band namens „Sterne aus Blech“ ist wirklich ganz großes Kino. Gleiches gilt, wenn auch auf einer etwas anderen Ebene für das bei „Hinstorff“ erschienen Werk namens „Der Unterwasser-Schweisser“. Das wiederum könnte allen Gefallen, die auch schon von seiner Essex County-Trilogie begeistert gewesen sind. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Taucher namens Jack. Der ist gerade dabei Vater zu werden und irgendwie entfernt ihn das sonderbarerweise immer weiter von seinem ungeborenen Kind uns seiner Frau. Als dann unter Wasser auch noch etwas vollkommen Unerklärliches passiert, liegt plötzlich kein Stein mehr auf dem anderen und wie werden in eine Geschichte gesogen, die allen „Outer Limits“-Fans ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir dieses Werk, welches an der Küste Neuschottlands spielt und so viel mehr ist, als nur eine weitere mysteriöse Erzählung.
// Wer hinterher noch eine kleine Zeitreise machen möchte, der kommt bei der Reihe „Der Fluch der Piratenbraut“ auf seine Kosten. Selbige versetzt uns zurück ins Jamaika des Jahres 1728 und wir treffen auf die Tochter des berüchtigtsten Piraten seiner Zeit. Selbige ist auf der Suche nach ihrem Vater, dem Seeräuber, was sich allerdings als gar nicht mal so einfach herausstellt. Dabei folgt ihr ein schwarzer Papagei namens Pepper Dice, was wie eine böse Vorhersehung wirkt. Anschließend trifft die mutige Frau nicht nur auf Seeungeheuer und Meereshexen, sondern auch auf jede Menge weitere verrückte Typen, die ihr das Leben ganz schön zur Hölle machen. Ob sie es dennoch schafft ihren Vater zu finden? Lass dich ein auf dieses spannende Buch von Jeremy A. Bastian, das einen sofort dazu animiert, selbst mal wieder einen Säbel zu nehmen und in der heimischen Badewanne zum Piratenkapitän zu avancieren.
// Gleich drei spannende Werke aus dem „Splitter“-Verlag“ möchten wir bei der Gelegenheit ebenfalls noch besprechen. Der französische Zeichner Benjamin Blasco-Martinez macht sich auf Basis einer Geschichte namens „La jeunesse de Catamount“ von Albert Bonneau daran uns mit dem Leben der „Wildkatze“ bekannt zu machen, welche von Geburt an mit zahlreichen Verlusten zu kämpfen hat. Gewalt ist an der Tagesordnung und die Cheyenne haben die Karawane überfallen, der auch die Eltern von Catamount angehörten. Selbiger landet als Findelkind bei der Familie Osborne, welche ihn wie ihren eigenen Sohn aufziehen. Er entwickelt sich fortan zu einem wirklich guten Schützen und Reiter, was sich auszahlt, als er eines Tages auf den Anführer der Cheyenne trifft, die einst seine Familie ermordeten. Was dann geschieht? Lass dich ein auf „Die Jugend von Catamount“ – eine zutiefst menschliche, aber ebenso unbarmherzige Geschichte, die einem noch lange im Kopf herum schwirrt.
// Wer stattdessen lieber auf Geschichten aus der Mitte der Zukunft steht, der kommt beim ersten Band von „Mermaid Project“ auf seine Kosten. Darin macht sich das Quartett Leo und Corine Jamar (Szenario und Text), Fred Simon (Zeichnungen) und Jean-Luc Simon (Farben) daran uns mit einer sichtlich gewandelten Erde zu konfrontieren. Selbige ist von klimatischen wie wirtschaftlichen Veränderungen gezeichnet und das Gleichgewicht auf dem Planeten ist ins Rutschen geraten. Frühere Schwellenländer haben sich zu starken Nationen entwickelt und Europa ist weitestgehend unter die Räder gekommen. In dieser Kulisse treffen wir auf Romane, eine junge Frau von der Polizei, die in Paris tätig ist und die einen Fall um verschwundene Leichen aufklären soll. Bei ihren Nachforschungen landet sie schließlich in New York, bei einer Firma namens ALGAPOWER, die geheime Genexperimente durchführt. Ihr neuestes Projekt hört auf den Namen „Projekt Meerjungfrau“ und was es damit auf sich hat, davon erzählt diese Geschichte, der ihr durchaus ein wenig eurer Zeit schenken solltet. Noch etwas abgedrehter geht es derweil im Hause der „Gunblast Girls“ zu. In der Geschichte von Caisse (Szenario und Zeichnungen) und Besson (Farben) lernen wir eine verrückte Dame namens Zdenka kennen, die eine wilde Band von gesetzlosen Mädels um sich schart. Sie wollen zusammen einen lukrativen Job erledigen, aber das ist gar nicht so einfach wie gedacht. Auch dann nämlich, wenn die „Gunblast Girls“ endlich wieder zusammengefunden haben, läuft nicht immer alles wie am Schnürchen. Eins aber ist klar. Für jede Menge chaotische Vorfälle ist gesorgt und so können wir allen „Guardians Of The Galaxy“-Fans nur dringend raten, sich diesen ersten Band namens „Auf die Fresse, Lusche“ nicht entgehen zu lassen.
UND WAS NUN?